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Broken Heart Vampires 03 - Zum Nachtisch einen Vampir

Broken Heart Vampires 03 - Zum Nachtisch einen Vampir

Titel: Broken Heart Vampires 03 - Zum Nachtisch einen Vampir
Autoren: Michele Bardsley
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durch meinen Körper schießen. Genau in diesem Moment tauchte Dottie auf und ließ ihren Blick über Damian wandern. Ich sah ihr zu, wie sie ihre nicht existierende Zigarette rauchte und mich überkam ein solches Verlangen nach einem Glimmstängel, dass ich sogar mit einer Geisterzigarette Vorlieb genommen hätte.
    „Gabriel hat mir das Leben gerettet.“ Meine Stimme zitterte. „Warum sollte er das tun, wenn er nicht mein Leibwächter ist?“
    „Fragen wir ihn doch einfach.“ Damian erhob sich und drehte sich mit einer Eleganz um, die mich an seine wölfische Stärke und Geschmeidigkeit erinnerte.
    Vor allen anderen erreichte er die Veranda. Er nahm eine Waffe aus seinem Holster, öffnete die Tür und deutete hinein.
    „Da drin ist er nicht“, erläuterte Dottie. „Mr. Beautiful ist aufgewacht und durch das Schlafzimmerfenster verschwunden.“
    Offensichtlich hatte Damian das auch gerade festgestellt. Gefolgt von Jessica und Patrick trat ich ebenfalls ein.
    „Blut“, konstatierte Damian, als er meine Couch  sah. Er schnupperte und runzelte die Stirn. „Komisch,  dieser Typ. Sein Geruch ist irgendwie ... abgelaufen.“
    Mir war nichts Besonderes an Gabriels Geruch  aufgefallen, aber ich besaß ja auch nicht die empfind liche Nase eines Lykanthropen.
    Per Telefon berichtete Damian von meinem weißhaarigen Retter. Dann gingen wir alle wieder nach draußen zu der Leiche. Patrick und Damian hoben den toten Mann auf und schleppten ihn zum Wagen.
    Mit besorgtem Blick sah Jessica mich an. „Zieh für eine Weile zu uns aufs Konsortiums-Gelände, Patsy“, schlug sie vor. „Zumindest bis wir wissen, was hier abgeht.“
    „Ich hasse dieses Konsortiums-Gelände.“ Dort kam ich mir vor wie im Gefängnis. Natürlich hatte ich selbst noch nie gesessen, aber ich hatte mal jemanden besucht und wusste daher, wie man sich dort fühlte.
    „Jede Nacht werden wir von verzweifelten Kontaminus-infizierten Vampiren überlaufen. Und die Ahnen sind hier, das heißt, die Sicherheitsteams bewachen das Konsortiums-Gelände und nicht die Außenbezirke der Stadt.“ Sie rieb sich die Schläfen. „Und zu allem Übel sind diese Woche auch noch die Wicca in die Stadt umgesiedelt.“
    „Die wer?“
    „Die Wicca“, wiederholte sie. „Wir brauchen ihre  Schutzrituale, weil wir knapp an Sicherheitsleuten  sind.“
    Mir war egal, wer in Broken Heart lebte, solange man mich und meinen Sohn in Ruhe ließ. „Brauchen sie vielleicht die Dienste einer Friseurin?“
    Jessica kicherte. „Vermutlich.“ Dann sah sie sich um.
    „Sind deine Geisterfreunde hier?“
    „Ja.“ Geister jagten Jessica wirklich einen Schrecken ein. Dottie und Nonna waren gerade beim Wagen und sahen zu, wie Patrick und Damian Ricks Leiche zum Abtransport vorbereiteten.
    Wie immer hatte Jessica ihre zwei Halbschwerter dabei. Sie steckten in einem schwarzen Hüftgürtel. Jetzt legte sie die Hände auf die Schwertgriffe, als wollte sie die Schwerter ziehen. Mit den Dingern war allerdings nichts auszurichten gegen Geister - obwohl ich sehr gut verstehen konnte, dass man diese Nervensägen am liebsten umbringen wollte.
    „Ich muss los, die Kinder ins Bett bringen. Und zusehen, dass sich Brian auch die Zähne putzt.“
    Ich lachte. „Die Arbeit einer Mutter endet nie.“
    „Da sagst du was.“ Sie zog ihre Schwerter und schwang sie wie Xena. „Ich lasse es nicht drauf ankommen.“
    „Hallo, Mom. Alles klar?“
    Mein sechzehnjähriger Sohn Wilson kam über den Hof zu uns herübergeschlendert. Seine braunen Augen hatten einen glasigen Ausdruck. Etwa dreißig Zentimeter vor uns blieb er stehen. Auch ohne meine geschärften Vampirsinne war mir klar, dass er Dope geraucht hatte.
    „Ich dachte, du wärst in deinem Zimmer“, presste ich zwischen den Zähnen hervor. „Wo warst du?“
    „Draußen.“ Dieses eine kleine Wort klang äußerst feindselig.
    Ich sah zu Jessica hinüber. An ihrem Gesichtsausdruck und ihrer gekrausten Nase konnte ich sehen, dass auch sie das Marihuana riechen konnte. Mitfühlend erwiderte sie meinen Blick.
    „Hallo, Wilson. Alles in Ordnung bei dir?“
    Er zuckte die Schultern und wich ihrem Blick aus. Jessica schien sich an seinem unhöflichen Verhalten nicht besonders zu stören, aber mich nervte es ungeheuer. Immer, wenn ich meinen Sohn ansah, sah ich in ihm den kleinen Jungen, nicht den Teenager. Ich wollte ihn mit Umarmungen für gutes Benehmen belohnen, aber aus dem Alter war er raus.
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