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Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner

Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner

Titel: Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner
Autoren: Michele Bardsley
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wahrscheinlich nicht“, seufzte ich. „Ruadan, was ist mit Koschei? Ein Ahne, der den Vampiren Tod und Zerstörung geschworen hat, ist keine schöne Sache.“
    „Er ist droch fola", stieß Ruadan plötzlich wütend hervor. „Aber keine Sorge, Herzchen. Mit dem Mistkerl werden wir schon fertig.“
    Ich musste lachen.
    Er sah mich an. „So, und jetzt zu dir und meinem Sohn ..."
    „Ihr Sohn kann sich selbst nicht verzeihen“, sagte ich. „Meine Mutter hat immer gesagt, einem anderen zu vergeben, hat weniger damit zu tun, ihm die Absolution zu erteilen, sondern die eigene Seele vor dem Verkümmern zu retten.“
    „Wie wahr.“ Er lächelte mild. „Deine Mutter ist eine bemerkenswerte Frau.“
    „Sie war eine bemerkenswerte Frau. Leider ist sie vor fünf Jahren an Krebs gestorben.“
    „Wie schade, dass sie nicht mehr unter uns weilt“, sagte Ruadan mit Bedauern. „Aber ich bin sicher, dass sie jeden Tag ein Auge auf dich und Tamara hat.“
    Ich versuchte, den Kloß in meinem Hals herunterzuschlucken. Ich hatte nicht genug Zeit mit meiner Mutter gehabt. Als sie noch lebte, stritten wir natürlich, wie Mütter und Töchter es eben mitunter tun, nicht zuletzt, weil wir beide stur wie Esel waren. Oft dachte ich darüber nach, wie selten ich ihr meine Liebe und Zuneigung gezeigt hatte. Erst kurz vor ihrem Tod war ich dazu imstande gewesen. Hatte sie mir wohl alle meine Gemeinheiten verziehen?
    Man hat jeden Tag die Gelegenheit, seine Liebe und Dankbarkeit auszudrücken. Diese Gelegenheiten wollte ich nicht länger ungenutzt lassen. Man weiß nie, wie viel Zeit einem mit einem anderen Menschen bleibt, ob es sich dabei um fünf Minuten mit dem Fremden im Aufzug handelt oder um den Alltag mit seiner Mutter.
    Und vielleicht war das die letzte Lektion, die ich in Bezug auf Lorcan lernen musste. Ich liebte ihn. Und ich durfte nicht weiterhin kostbare Zeit damit verschwenden, mir einzureden, es wäre nicht so.
    „Lorcan wird bald hier sein“, sagte Ruadan und zwinkerte mir zu. „Willkommen in unserer Familie, meine Liebe.“

 
    Keine fünf Minuten, nachdem Ruadan in einem Funkenregen verschwunden war, tauchte Lorcan auf. Er kam aus Richtung Konsortium-Gelände.
    Mir war ein wenig flau im Magen, und ich fühlte mich unsicher. Wir hatten so viel gemeinsam durchgemacht. Erst hatte er mich getötet und dann hatte ich ebenfalls versucht, ihn zu töten. Als ob Mordversuche zwei verlorene Seelen zusammenbringen könnten! Wir sprachen also lieber nicht über uns, sondern vielmehr über alles andere.
    „Für die Vampirpopulation ist Koschei ein viel größeres Problem als die Wraiths“, erklärte Lorcan. „In Wirklichkeit stecken er und Otto hinter der Vampirpest.“
    „Warum behauptet er, du hättest Ina getötet?“, fragte  ich.
    „Sie war hinter die Machenschaften ihres Vaters gekommen und hatte mich um Hilfe gebeten.“
    „Aber warum gerade du?“
    „Weil wir, vor langer Zeit, mehr als bloß Freunde wa ren. ”
    „Ihr hattet einen Bund?“ Keine Ahnung, warum es mich so traf, dass Lorcan früher schon Beziehungen gehabt hatte. Wahrscheinlich, weil er sich immer so einsam und mönchisch gab.
    „Ich bin vielleicht ein fili, aber deswegen muss ich ja nicht enthaltsam leben“, sagte Lorcan und legte den Arm um mich. Sofort entspannte ich mich. Ich fühlte mich wohl mit ihm. „Als Ina zu mir kam, befand sie sich schon im letzten Stadium der Krankheit. Ich kümmerte mich um sie, so gut es ging, aber ich konnte sie nicht mehr retten. Eines Nachts griff sie mich dann an.“
    „Scheint dir öfters zu passieren, dass dich deine Geliebte angreift.“
    „Und ich bin trotzdem noch hier.“ Er lächelte. „Ich habe sie nicht getötet, Eva. Sie lief hinaus in die Dämmerung.“
    „Manchmal verändert einen die Trauer, weißt du. Man wird ein besserer oder ein schlechterer Mensch. Vielleicht brauchte Koschei nur jemanden, dem er die Schuld für seinen Verlust anlasten konnte. Vielleicht war er schon immer ein bisschen neben der Spur, und Ina zu verlieren, hat ihn dann total durchdrehen lassen.“
    „Wer weiß.“ Lorcan küsste mich. „Ich muss los, Schatz, ein Treffen mit dem Vorstand steht an. Wir müssen auch Vorbereitungen für die Ahnen treffen.“
    „Kommen sie her?“
    „Im Moment ist hier der sicherste Ort für eine Zusammenkunft.“
    Bei all den Patrouillen, Zaubersprüchen und unter den stetig wachsamen Augen Ruadans war Broken Heart vermutlich der sicherste Ort
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