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Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner

Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner

Titel: Broken Heart Vampires 02 - Ein Vampir zum Dinner
Autoren: Michele Bardsley
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half er mir auf die Füße. Man konnte Lorcan nicht mit seinem Zwillingsbruder Patrick verwechseln, denn der hatte keine Angst davor, mehr als eine Farbe zu tragen. Lorcan trug immer schwarz, als wäre er ständig in Trauer.
    Er ließ meine Hand los und schnitt ein Gesicht. „Ich bin nicht ständig in Trauer.“
    Ich blinzelte. Mir war gar nicht bewusst, dass ich das laut geäußert hatte. Jetzt sah ich Charlie an. „Du solltest  besser gehen. Geh nach Hause und ruh dich aus. In Ordnung?“
    „Was du willst, Eva. Alles, was du willst.“ Damit stand  er auf und ging.
    Lorcan, Tamara und ich sahen zu, wie er den Korridor entlangstapfte und zur Tür hinausmarschierte. Auf meiner Unterlippe kauend, sagte ich nachdenklich: „Das hat er noch nie gemacht.“
    „Sobald er zu Hause ist, geht es ihm wieder gut“, versicherte Lorcan mir.
    „Mom, du hast die Fähigkeit, Leute zu zombifizieren.“
    „Das ist nicht besonders cool“, protestierte ich. „Den Willen anderer zu brechen ist nicht gerade erstrebenswert.“
    „Alle Vampire haben die Fähigkeit, andere zu verzaubern“, sagte Lorcan. „Aber die Begabungen der Familie Romanow gehen weit hinaus über das Auslöschen von Erinnerungen und ...“, und dabei grinste er Tamara an, „das Zombifizieren von Menschen. Offensichtlich manifestieren sich deine Kräfte äußerst schnell.“ Er sah mich an. „Du musst lernen, sie zu kontrollieren.“
    „Wirst du es ihr vielleicht beibringen?“, fragte meine Tochter mit ätzender Süße. „Oder verzichtest du auf diese Freundlichkeit und tötest sie einfach noch mal?“
    „Tamara!“ Ich gab ihr einen Klaps auf den Hinterkopf.
    „Hey! Das ist Kindesmisshandlung!“ Sie warf mir über die Schulter einen bösen Blick zu und verschwand. Das Zuschlagen ihrer Zimmertür war sicher noch in China zu hören. Ich bekam ein schlechtes Gewissen. War der Klaps wirklich nötig gewesen?
    „ Sie hat das Recht, vor mir Angst zu haben“, sagte Lor can. „Und böse auf mich zu sein.“
    „Findest du?“
    Ich hatte vor, meinen Fehler so schnell wie möglich  wieder gutzumachen. Man wusste nie, wie viel Zeit einem  mit einer anderen Person blieb - und deshalb wollte ich al les geklärt wissen. Nur für den Fall der Fälle. Also eilte ich  zu Tamaras Zimmer und klopfte.
    „Es tut dir leid“, meinte Tamara nur, als ich die Tür öffnete. „Ich weiß.“ Sie schüttelte den Kopf. „Mir auch.“ Schwer seufzend, als ob dieser Satz ihr alle Energie geraubt hätte, sank sie aufs Bett und schloss die Augen.
    „Ich hab dich lieb“, sagte ich.
    „Ich dich auch. Und jetzt geh bitte raus, damit ich Trübsal blasen kann.“
    Grinsend verließ ich ihr Zimmer. Ich ging an Lorcan vorbei ins große Foyer. Die Bücherei würde erst in einer Stunde öffnen, aber ich musste noch eine andere nächtliche Aufgabe erledigen.
    Lorcan folgte mir ins Foyer. Ich öffnete den Schrank und holte verschiedene Taschen heraus, die wir gemeinsam auf die Veranda trugen. Als alles aus den Taschen geholt war, setzten wir uns auf die baufälligen Stufen der Veranda.
    Wie gesagt: Seit ich zum Vampir geworden war, lockte ich die Tiere in Scharen an. Eichhörnchen, Waschbären, Rehe, Ratten - was kreuchte und fleuchte, versammelte sich bei mir. Die Tiere folgten mir, als wäre ich Schneeweißchen oder die Gänsemagd. Manchmal konnte ich auch hören, was sie dachten. Sie dachten eher in Bildern und Gefühlen als in Worten.
    Tamara und ich hatten mehrere Katzen, die bei uns ein und aus gingen, als gehörte ihnen das Haus. Ich hatte ihnen allerdings verboten, in die Bücherei zu gehen, und seltsamerweise hielten sie sich daran.
    In Broken Heart gab es nicht viele Hunde - die meisten waren mit ihren Besitzern weggezogen. Und dadurch, dass echte Werwölfe die Wälder und die Straßen durchstreiften, kamen auch keine Wölfe hierher. Aber Katzen hatten vor nichts Angst, wie es schien - nicht einmal vor Lykanthropen.
    Ende August hatte der Sommer Oklahoma immer noch fest im Griff. Die Luft war heiß und feucht, selbst jetzt, als die Sonne schon lange untergegangen war. Eine leichte Brise sorgte für ein wenig Abkühlung und verströmte den süßen Duft von Geißblatt, das fast überall in der Stadt blühte.
    „Warum bist du hier, Lorcan?“ Ich warf einem Eichhörnchen eine Eichel hin. Es nahm sie mit seinen kleinen Pfötchen, setzte sich vor mich hin und fing an zu knabbern.
    Lorcan gab mir keine Antwort. Stattdessen betrachtete
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