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Broken Heart Vampires 01 - Vampire zum Frühstück

Broken Heart Vampires 01 - Vampire zum Frühstück

Titel: Broken Heart Vampires 01 - Vampire zum Frühstück
Autoren: Michele Bardsley
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erzählt haben. Wenn wir unser historisches Erbe an die nächste Generation weitergeben, ist es nur natürlich, dass wir die Dinge ein wenig beschönigen und ausschmücken, um sie - aus unserer Sicht - überlebensfähig zu machen.
    In anderen Worten, meine lieben und geneigten Leser: Ich habe mir verschiedene Stücke aus den irischen Sagen herausgepickt, mir meine Lieblingsschreibweise der Namen ausgesucht und meinen eigenen Mythos kreiert. Deshalb liege ich wahrscheinlich mit Ort, Zeit, Personen und Absichten oft nicht ganz richtig. Doch der Grund, weshalb ich Romane und keine Sachbücher schreibe, ist, dass ich historische Daten auf diese Weise fiktionalisieren und eine Mythologie fabrizieren kann, die in meinen Kontext passt.
    Wenn eines Tages, in Hunderten von Jahren, ein Archäologe den Staub von den vergilbten, zerknitterten Seiten von „Vampire zum Frühstück“ pustet und die Geschichte von Ruadan in den „Legenden der Sieben Ahnen“ entdeckt und einen dicken, fetten Preis für die Entdeckung eines wichtigen, verloren gegangenen Werks erhält ... dann, na ja ... wäre das ziemlich cool.
    Doch vorerst kennen nur Sie und ich die wahre Geschichte.
    Oder nicht?

 
    Am Abend meines Todestages kämpfte ich in der Auffahrt mit einer Mülltonne.
    Ich hatte zwar einen kerngesunden 14-jährigen Sohn, der unsere Tonnen nach dem Abendessen an die Straße hätte stellen sollen, doch er - lasst mich zitieren - „vergaß“ es.
    Jeden Sonntag- und Mittwochabend spielte sich die gleiche Szene ab, für gewöhnlich fünf Minuten, nachdem er ins Bett gekrabbelt war. Hier ein Auszug aus dem Drehbuch: Die Mutter betritt den „Löwenkäfig“. Sie weigert sich, mehr als einen Fuß in den Käfig zu setzen, aus Angst, ein verstrahlter Tentakel könnte aus einem Haufen klebrigen Papiers und schmuddeliger Klamotten hervorschnellen und sie schreiender - und sich am abgetretenen Teppich festkrallenderweise in ein nach Mondbohnen stinkendes Chaos zerren. Sie öffnet die Tür, versucht keine schädlichen Jungszimmer-Dämpfe einzuatmen und schiebt vorsichtig einen durch Ballerinas geschützten Fuß hinein. Beginn Dialog.
    „Schlaf gut, Schatz. Und, Bry? Hast du den Müll an die Straße gestellt?“
    „Uuups.“
    „Nur zweimal die Woche. Es ist deine einzige Aufgabe im Haushalt. Und ich zahle dir jeden Freitagmorgen zehn Dollar dafür.“
    „Es ist eine widerliche Aufgabe.“
    „Ich weiß. Deshalb bezahle ich dich ja.“
    „Tut mir leid, Mom. Ich hab’s vergessen.“
    An diesem Punkt variierte unsere zweimal wöchentlich stattfindende Unterredung. Manchmal täuschte Bryan ein Schnarchen vor, bis ich ging, manchmal schlief er mitten im Gespräch tatsächlich ein, und manchmal beklagte er sich darüber, dass seine neunjährige Schwester Jenny keine lästigen  Pflichten erfüllen müsse und ich ihr dennoch jeden Freitag morgen ganze fünf Dollar gäbe.
    Also zog ich, wie so häufig am Mittwochabend um kurz nach zehn, erst die eine, dann die andere 120-Liter-Mülltonne die Auffahrt entlang und versuchte, sie zwischen die anderen an - nicht auf! - der Straße wartenden Plastikcontainer einzureihen. Zwingt mich nicht, mich über schmuddelige, deckelaufschleudernde, die Tonnen nur halb ausleerende Müllmänner auszulassen, die mit der Definition von „Bereitstellung am Straßenrand“ äußerst penibel sind.
    Als mich die großen behaarten Pfände an den Schultern packten und mich quer über die Straße in Mrs. Ryersons preisgekrönte Rosenbüsche schleiften, blieb mir keine Zeit zu schreien, geschweige denn in Panik zu geraten. Das „Was-auch-immer-es-war“ warf sich auf mich und biss mir in den Hals, es schnaubte und knurrte, während es an der blutenden Wunde saugte.
    Gütiger Gott. Welche menschliche Kreatur war in der Lage, eine erwachsene Frau mit der Entschlossenheit einer Dogge auf den Boden zu drücken und an ihr wie an ihrem Lieblingsknochen herumzukauen? Die Bestie schlürfte und schlürfte und schlürfte ... bis der qualvolle Schmerz (und, ihr Süßen, ich habe zwei Geburten durchgemacht) in ein Gefühl der Schwerelosigkeit überging. Ich glaubte zu schweben, als hätte sich mein Körper in Nebel verwandelt, oder wie damals im College, als ich auf einem LSD-Trip war und meinte, die Fee Naseweis zu sein. Ich wusste, ich würde in den Nachthimmel fliegen, wenn ich mich entspannte, würde die Schwerkraft zurücklassen ... die Verantwortung ... Bryan und Jenny.
    Allein der
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