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Broken (German Edition)

Broken (German Edition)

Titel: Broken (German Edition)
Autoren: Amanda Kyle Williams
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unverwandt an. «Willst du dich ernsthaft wieder auf ihn einlassen? Mit Drogen und Alkohol und Beschimpfungen? Hast du denn immer noch nicht genug?»
    «Ich möchte, dass er hier ist», entgegnete Miki.
    «Weil er dir diesen Mist da bringt?» Ich zeigte auf den Spiegel. «Kommst du deshalb nicht von ihm los?»
    Miki nahm ein Time Magazine und warf es mir zu. Ich schaute darauf – weites Weideland und ein schwarzer Tornado, der bedrohlich auf ein Farmhaus zuwirbelte. Es war ein atemberaubendes Foto. «Du solltest die Doppelseite in der Mitte sehen. Diesmal komme ich nicht bloß in die engere Auswahl. Diesmal krieg ich den Preis und noch mehr. Du sitzt immer auf dem hohen Ross, Keye. Ich werde ein Star. Und was macht deine Karriere?»
    «Du bist betrunken», sagte ich.
    «Ach, komm schon, entspann dich. Mach dir einen Drink. Ist doch sowieso alles egal, nach gestern.» Sie lachte. Cash lachte mit ihr.
    Ich hatte mir so gewünscht, sie beschützen zu können, aber ich konnte sie nicht retten. Nicht vor sich selbst. Ich hätte schon wieder losheulen können. Aber ich tat es nicht. Ich drehte mich um und ging.

[zur Inhaltsübersicht]
    EPILOG
    Rauser und ich saßen im Southern Sweets. Er wusste immer, wie er mich aufmuntern konnte. Wir hatten jeder ein riesiges Stück altmodische Schokoladentorte vor uns, die beste Torte der Stadt, wie ich fand. Mit den herzförmigen schmiedeeisernen Stühlen, den kleinen runden Tischen und dem schwarz-weiß gefliesten Boden hatte das Café einen nostalgischen Eisdielencharme. Rauser wirkte immer irgendwie komisch, wenn er auf einem dieser kleinen Stühle saß. Er hatte die Beine seitlich weggestreckt, weil sie nicht unter den Tisch passten. Eine übertriebene Vorliebe für Süßes war nun mal etwas, das wir gemeinsam hatten, und einer der Gründe, warum ich diesen Mann liebte.
    «Gott, ist das köstlich. Ich hätte nicht gedacht, dass ich je wieder Torte esse, nicht, nachdem ich die Überreste von dieser gruseligen Geburtstagsparty gesehen hab», sagte er.
    «Wem sagst du das.»
    Er sah auf die Uhr. «In einer Stunde müssen wir da sein. Dann nehme ich mir den Rest des Tages frei. Wir könnten uns heute Abend irgendwas zu essen kommen lassen, einen rührseligen Frauenfilm gucken und über unsere Gefühle reden, was meinst du?»
    «Du Heuchler.» Ich lächelte und warf einen Blick auf Hank, den Pudel. Direkt vor der Glastür leckte er einen Becher Hundeeis. Seine neue Leine war an einen Fahrradständer gebunden. Rauser hatte die alte Leine, das Halsband und das Halstuch weggeworfen und Hank im Tiergeschäft einen neuen Look verpasst. «Ich komm noch immer nicht drüber weg, dass du den Hund eines Serienmörders adoptiert hast», nuschelte ich, den Mund voll Torte.
    «Reg dich ab, Street. Der arme Hund kann doch nichts dafür, dass sein Herrchen ein Irrer war.»
    «Heute Morgen hast du ihn wie ein Kleinkind im Arm gehalten und Babysprache mit ihm geredet, Rauser. Ich weiß nicht, ob das niedlich war oder einfach nur … beängstigend.» Ich schob mir noch mehr Schokoladentorte in den Mund. «Und außerdem ist White Trash ziemlich entsetzt.»
    «Es wird drei Monate dauern, mein Haus wieder aufzubauen. Bis dahin haben sie sich aneinander gewöhnt.»
    «Letzte Nacht hat er sich im Bett unsittlich an meinem Fuß geschubbert.»
    «Das war ich», gestand Rauser, den Mund voller Torte. Wir lachten beide. Das Leben kehrte wieder zur Normalität zurück. Jedenfalls zu dem, was für uns Normalität war. «Hör mal, Keye, ich will dir was vorschlagen. Wir beide kommen doch ziemlich gut klar. Ich liebe dich und so weiter. Was spricht dagegen, dass wir heiraten und es offiziell machen. Ich verspreche, dich zu lieben und dafür zu sorgen, dass du dann und wann auf jemanden schießen darfst. Und wenn wir alt sind, könnten wir in unseren Schaukelstühlen um die Wette schaukeln.»
    Ich legte meine Gabel hin. «Wir könnten über unsere vielen Wehwehchen und Zipperlein reden.»
    Rauser nickte. «Und darüber, wie unsere ganzen Freunde und Bekannten abgekratzt sind.»
    «Ich könnte dir zur Toilette helfen. Schließlich bist du ja ein ganzes Stück älter als ich.»
    Rauser lächelte. Wir schwiegen einen Moment.
    «Hört sich das für dich spaßig an?»
    Rauser runzelte die Stirn. «Nicht besonders. Vergiss, dass ich davon angefangen hab.»
    Ich beugte mich vor und küsste ihn. «Ich liebe dich, Aaron Rauser.»
    Wir verließen das Café und fuhren Richtung Midtown. Beide schwiegen wir. Hank lag quer über
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