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Broken (German Edition)

Broken (German Edition)

Titel: Broken (German Edition)
Autoren: Amanda Kyle Williams
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drei Häusern rechts und links von Miki an, mit denen auf der anderen Straßenseite und direkt hinter ihr.»
    «Das sind an die dreißig Leute.»
    «Hast du irgendwas Dringenderes zu tun?» Ich gab ihm die Cocktailserviette, auf der ich Cash Tilisons Namen notiert hatte. «Einer von Mikis Freunden. Sie behauptet, er hat sie gestalkt.»
    «‹Behauptet›?»
    «Es geht um Miki.» Ich zuckte die Achseln. «Sie macht eine Liste von den anderen.»
    Neil ging zurück zu seinem Schreibtisch und ließ sich in den Sessel fallen. Dann seufzte er laut. Ich betrachtete einen Moment lang seinen Hinterkopf. Irgendwas beschäftigte ihn. Und er wollte offenbar, dass ich es wusste.
    «Und, schon irgendwelche Pläne fürs lange Feiertagswochenende?» Es war unbeholfen, aber was Besseres fiel mir nicht ein.
    «Ich glaube, ich hab mich verliebt.» Er sagte es monoton, mit der ernüchterten Stimme eines Mannes, der soeben begriffen hat, dass er eine Glatze bekommt. «In zwei Frauen.»
    Ich trank einen Schluck Kaffee. «Na, dann ist ja wohl doppelt wahrscheinlich, dass du Pläne hast. Dieser Kaffee ist übrigens köstlich.»
    Er sah mich an, als hätte ich ihm gerade eröffnet, dass der Weihnachtsmann tot ist.
    «Was ist?»
    «Ich glaube, ich hab mir so was Ähnliches wie einen Rat von dir erhofft, Keye. Ich meine, das ist immerhin eine Riesensache.»
    «Ach so. Okay. Da muss ich mal eben meine Erfahrungen als heterosexueller Mann abrufen. Hmm. Sorry. Mir fällt gar nichts ein.»
    «Du bist blöd», sagte er, musste sich aber ein Grinsen verkneifen.
    «Ich hatte schon Angst, du würdest mir sagen, dass du plötzlich auf Leder stehst oder so. Alle anderen in meinem Leben haben anscheinend irgendeine sexuelle Identitätskrise. Ich schwöre bei Gott, wenn Rauser mir je beichtet, dass er schwul ist, trinke ich Frostschutzmittel.»
    «Wow. Es sollte hier eigentlich nicht um dich gehen.» Neil warf theatralisch die Hände hoch.
    «Du Armer. Möchtest du über deine Gefühle reden? Komm mal her, du.»
    Ich machte Kussgeräusche, trat zu ihm und versuchte, ihn zu umarmen. Lachend wehrte er mich ab. Wir waren kurz vor einem regelrechten Ringkampf, als das Telefon klingelte. Neil sagte dem Smart Panel, es solle den Anruf auf Lautsprecher stellen. Er hatte aus unserem Büro seinen Spielplatz für Elektronikschnickschnack gemacht. Eine Stimme dröhnte aus jeder Ecke unseres rundum verkabelten Lofts. Er regulierte die Lautstärke.
    «Keye, Larry Quinn hier. Wie geht’s meiner Lieblingsdetektivin? Hör mal, ich hab einen Job für dich im Norden. Hübscher kleiner Erholungsort. Hast du Zeit?»
    «Kommt drauf an», sagte ich und zwinkerte Neil zu. «Ich vertraue dir nicht, Larry.»
    Quinn lachte. «Kein Vergleich zu der Sache mit der Kuh. Die Chance, dass du festgenommen wirst, ist gleich null.»
    Letztes Jahr hatte Larry Quinn mich beauftragt, im ländlichen Norden von Georgia ein verschwundenes Haustier zu suchen. Okay, es handelte sich um eine Kuh namens Sadie. Ich hatte zehn Pfund zugenommen, dank des Apfelkuchens, von dem sich die Leute da oben anscheinend ausschließlich ernähren, wurde von der Polizei festgenommen und zusammen mit dem Kuhdieb, der nach Mist stank, auf der Rückbank des Sheriffwagens von Gilmer County zum Revier gekarrt.
    «Du müsstest nach Creeklaw County», sagte Quinn. «Südliche Appalachen. Kleiner Ort namens Big Knob unweit der Grenze zu North Carolina. Schon mal gehört?»
    «Äh … nein.»
    Neil signalisierte seine Haltung zu allem Ländlichen, indem er das Gesicht verzog, als hätte er Jauche gerochen. Ich verdrehte die Augen.
    «Da wohnt ein Ehepaar, das eine interessante Geschichte erlebt hat. Ein Typ namens Billy Wade lässt die Urne mit der Asche seiner verstorbenen Mutter fallen. Tja, und was da zum Vorschein kam, sah einfach nicht wie Asche aus. Die Wades haben den Inhalt von einem unabhängigen Labor untersuchen lassen. Zementmischung und Hühnerfutter.»
    «Hoppla.»
    «Natürlich wollen sie wissen, wo die Asche abgeblieben ist.»
    «Natürlich.» Vermutlich wollten sie auch irgendjemanden verklagen, damit er ordentlich zahlte. Doch das sagte ich nicht. «Wieso fragen sie nicht einfach im Krematorium nach?»
    «Das ist es ja gerade», erwiderte Quinn. «Haben sie. Der Betreiber, ein gewisser Joe Ray Kirkpatrick, geht ein paar Tage lang nicht ans Telefon, entschuldigt sich dann schließlich überschwänglich und sagt, ein Mitarbeiter hätte die Asche verschüttet und kontaminiert und die Urne mit
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