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Brockmann Suzanne

Brockmann Suzanne

Titel: Brockmann Suzanne
Autoren: 6 Crash - Zwischen Liebe und Gefahr
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verhindern müssen. Er hätte schneller sein müssen. Er hätte klüger sein müssen. Er hätte seinem Instinkt folgen müssen, der ihm von Anfang an gesagt hatte, dass irgendetwas nicht stimmte.
    Crash starrte aus dem Wagenfenster, während der Fahrer das Auto durch die nasskalte Dezembernacht lenkte. Er versuchte, sein Gehirn zum Funktionieren zu bewegen. Er begann, die Informationen auseinanderzupflücken, die Jake ihm in der Datei geschickt hatte und die er vollständig und fehlerlos in seinem Kopf gespeichert hatte.
    Crash würde denjenigen, der für das Attentat auf und den Mord an Jake Robinson verantwortlich war, nicht nur finden. Er würde ihn finden, jagen und auslöschen.
    Er zweifelte keine Sekunde daran, dass er Erfolg haben würde. Oder er würde dabei sterben.
    Jesus Maria! Und er hatte gedacht, letzte Weihnachten sei der absolute Tiefpunkt gewesen.

1. KAPITEL
    Ein Jahr zuvor
    T  hanksgiving war gerade erst vorbei, aber die Straßen waren bereits über und über mit Girlanden, Tannenzweigen und Weihnachtsbeleuchtung geschmückt.
    Die fröhlichen Farben und das festliche Glitzern schienen Nell Burns’ gedrückte Stimmung zu verhöhnen, während sie ihren Wagen durch die Straßen der Hauptstadt lenkte. Sie war heute früh nach Washington D.C. gekommen, um einige Erledigungen zu machen. Sie hatte neues Aquarellpapier und frische Farben für Daisy gekauft, im Reformhaus diese widerlichen Meeresalgen besorgt und die festliche Admiralsuniform aus der Reinigung abgeholt. Es war über eine Woche her, seit Jake in der Stadt gewesen war, und wahrscheinlich würde er so bald nicht wiederkommen.
    Ihre härteste und unangenehmste Aufgabe hatte Nell sich bis zuletzt aufgehoben. Aber jetzt gab es keine Ausrede mehr.
    Während sie langsam an dem Hochhaus vorbeifuhr, überprüfte sie noch einmal die Adresse, die sie auf einen Zettel gekritzelt hatte.
    Direkt vor dem Haus war ein Parkplatz frei, und sie lenkte ihren Wagen hinein. Nachdenklich stellte sie den Motor ab und zog die Handbremse an.
    Aber anstatt auszusteigen, blieb Nell hinter dem Steuer sitzen. Was um Himmels willen sollte sie sagen?
    Es war schlimm genug, dass sie in wenigen Minuten an William Hawkens Tür klopfen würde. Seit zwei Jahren arbeitete sie nun schon als Daisy Owens persönliche Assistentin, und sie hatte den charismatischen Navy SEAL, den ihr Boss als eine Art Ziehsohn betrachtete, insgesamt vier Mal getroffen.
    Und jedes Mal hatte er ihr den Atem geraubt.
    Es war nicht einmal so sehr die Tatsache, dass er umwerfend aussah …
    Na ja, um ehrlich zu sein: Es war ganz genau die Tatsache, dass er umwerfend aussah. Er sah auf eine unglaubliche, dunkle, mysteriöse, grüblerische, wunderschöne Art absolut umwerfend aus. Er hatte Wangenknochen, über die man Gedichte hätte schreiben können, und seine Nase schien von adeliger Herkunft zu zeugen. Und seine Augen … Stahlblau und so atemberaubend intensiv, als könnte man die Kraft seines Blicks mit den Händen greifen. Wann immer er sie ansah, hatte sie das Gefühl, als könne er direkt durch sie hindurchsehen. Als würde er ihre Gedanken lesen wie ein offenes Buch.
    Seine Lippen erinnerten an die düsteren Liebesromane, die sie als junges Mädchen gelesen hatte. Sie umspielte ein harter, entschlossener Zug. Als sie sie zum ersten Mal sah, hatte diese merkwürdige Beschreibung mit einem Schlag Sinn ergeben. Seine Lippen waren elegant geschwungen, aber sie wirkten irgendwie angespannt. Vor allem, weil er so gut wie nie lächelte.
    Eigentlich konnte sich Nell nicht daran erinnern, William Hawken jemals lächeln gesehen zu haben.
    Seine Freunde – zumindest seine Kameraden aus dem SEAL-Team – nannten ihn Crash. Nell war sich nicht sicher, ob dieser in sich gekehrte, stille Mann überhaupt Freunde hatte.
    William Hawken trug diesen Spitznamen bereits seit seiner Ausbildung zum SEAL, das hatte Daisy ihr erzählt. Sein Schwimmkumpel Cowboy hatte damals scherzhaft begonnen, ihn Crash zu nennen – eine Anspielung auf seine Fähigkeit, sich immer und überall vollkommen geräuschlos fortzubewegen. Das war, als würde man einen sehr großen Mann „Maus“ oder „Floh“ rufen, aber seit jener Zeit kannte man William Hawken nur noch als Crash.
    Nell würde sich auf gar keinen Fall, unter gar keinen Umständen mit einem Mann einlassen, dessen Kollegen ihn Crash nannten. Egal, wie ekelerregend attraktiv und faszinierend er war.
    Außerdem würde sie niemals etwas mit einem Navy SEAL anfangen. Soviel
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