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Brockmann Suzanne

Brockmann Suzanne

Titel: Brockmann Suzanne
Autoren: 5 Harvard - Herz an Herz
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Ich wiege zweiundfünfzig.“ An guten Tagen. „Ich habe schon oft Paintball gespielt und nie ein Problem gehabt.“
    Harvard kniete neben ihr und nahm ihr Gesicht in seine Hände. Vorsichtig tastete er mit seinen Fingerspitzen ihren Hinterkopf ab. Als seine Finger dort über einen unvorstellbar wunden Punkt glitten, konnte sie nicht anders, als zusammenzuzucken.
    Er fluchte leise, so als hätte es ihm selbst wehgetan. „Das tut weh, was?“
    „Es geht mir …“
    „Gut“, vervollständigte er den Satz für sie. „Ja, Ma’am, das sagten Sie bereits. Aber Sie haben eine riesige Beule am Hinterkopf und wahrscheinlich auch eine Gehirnerschütterung.“
    P. J. erblickte Tim Farber, der im Hintergrund stand und sich im Kopf bereits Notizen für den Bericht zu machen schien, den er Kevin Laughton schicken würde. Ich empfehle, Agent Richards von nun an mit administrativen Aufgaben innerhalb der Antiterroreinheit zu betrauen … Einige Männer konnten es einfach nicht ertragen, bei Einsätzen mit Frauen zusammenzuarbeiten. Sie sah Harvard an. Kein Zweifel: Er war bestimmt der Erste, der Farbers Antrag unterstützen würde.
    In Gedanken verfasste sie ihren eigenen Bericht. Hey, Kev, ich bin hingefallen und habe mir den Kopf angeschlagen – verklag mich doch. Und bevor du mich aus diesem Team abziehst, musst du beweisen, dass so was noch nie einem männlichen FInCOM-Agenten passiert ist … Oh, warte, was fällt mir denn da ein? Wenn ich mich recht entsinne, ist ein gewisser Agent mit den Initialen K .L. bei einem Einsatz vor etwa eineinhalb Jahren sehr unelegant aus einem Fenster im zweiten Stock gestürzt.
    P. J. zwang sich, daran zu denken, wie Laughton bei diesen Worten grinsen und sein inzwischen verheiltes Schlüsselbein reiben würde, das ihn bis zum heutigen Tag bei Regenwetter zwickte. Diese Vorstellung ließ sie das schadenfrohe Gesicht von Tim Farber viel leichter ertragen.
    Auf keinen Fall würde Kevin Laughton sie von diesem Kommando abziehen. Er war jetzt seit zwei Jahren ihr Vorgesetzter und wusste genau, dass sie es wie keine Zweite verdiente, hier zu sein. Daran konnte nichts etwas ändern – nicht mal Tim Farbers chauvinistisches Gehabe.
    Der Sanitäter war inzwischen da. Nachdem er mit einer Taschenlampe in P. J.s Pupillen geleuchtet hatte, untersuchte er die Beule an ihrem Hinterkopf. Leider war er dabei um einiges weniger vorsichtig als Harvard zuvor.
    „Ich bringe Sie ins Krankenhaus“, sagte er schließlich. „Es ist wahrscheinlich nichts, aber ich wäre beruhigter, wenn wir ein, zwei Röntgenaufnahmen machen würden. Die Schwellung ist ziemlich groß. Ist Ihnen schlecht?“
    „Es hat mich ganz schön umgehauen. Ist schwer zu sagen, ob mir übel ist oder nicht“, erwiderte P.J . und umging so eine direkte Antwort. Aus den Augenwinkeln bemerkte sie, wie Harvard sie ernst ansah und mit dem Kopf schüttelte. Sie gab sich allergrößte Mühe, seinem Blick auszuweichen.
    „Können Sie laufen, oder sollen wir eine Trage holen?“
    Sie wäre lieber gestorben, als sich auf eine Trage zu legen, obwohl sich ihre Beine in Wahrheit wie Pudding anfühlten. „Ich kann laufen.“ Ihre Stimme war voller Nachdruck, als wolle sie sich selbst und alle anderen damit täuschen.
    Sie spürte Harvards Augen auf sich gerichtet, während sie sich langsam und noch etwas unsicher erhob. Er kam einige Schritte auf sie zu und machte Anstalten, sie zu stützen, sollte sie wieder zusammensacken. Es war schon merkwürdig. Jede andere Frau hätte sich wahrscheinlich nur zu gerne von einem Mann wie Senior Chief Daryl Becker retten lassen.
    Aber sie war eben nicht wie jede andere Frau.
    Sie hatte aus eigener Kraft schon so vieles erreicht. Und sie würde bestimmt nicht zulassen, dass eine alberne Beule ihren Ruf als beinharte Spezialagentin ruinierte.
    Es war als Frau schon schwer genug, in der beinahe exklusiven Männerwelt der FInCOM mitzuspielen. Aber für die kommenden acht Wochen hatte man ihr Zutritt zu einem noch exklusiveren Verein gewährt: der bisher absolut frauenfreien Welt der United States Navy SEALs .
    In den nächsten acht Wochen würden die Mitglieder der Alpha Squad, einer Eliteeinheit von SEAL Team Ten , jeden ihrer Schritte genau beobachten. Sie würden nur darauf warten, dass sie einen Fehler machte. Und sich dann gegenseitig versichern: Seht ihr, genau deswegen nehmen wir keine Frauen auf.
    Navy SEALs galten als die härteste Elitetruppe der Welt. Sie waren hoch spezialisierte Krieger, die in dem Ruf
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