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bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)

bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)

Titel: bright darkness - strahlende Dunkelheit (German Edition)
Autoren: Kalea Thalanys
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stand vor unserer Wohnhausanlage. Verrückt, es sah wirklich alles identisch aus. Und zwei Straßen weiter stand man an einer starkbefahrenen Straße, an der endlos lang Bäume gepflanzt worden sind. Eine Allee. Hier wurde nicht alles eng zusammen gebaut. Die Häuser waren in gleich weiten Abständen gereiht, so sah das Stadtbild lockerer aus. Und da wohnten wir.
    Zu Hause angekommen, warf ich meine Schultasche unachtsam in eine Ecke, ging in die Küche und kochte etwas zu essen. Da Carol keine leidenschaftliche Köchin war, zauberte ich eine Kleinigkeit für uns. Wir ernährten uns hauptsächlich von schnell zubereiteten Mahlzeiten. Zum Ausgleich naschten wir für unser Leben gern Chips und Schokolade. Für heute musste Spinat mit Bratkartoffeln ausreichen. Als ich fertig war, servierte ich mir selbst mein Gericht auf einen Teller im Wohnzimmer vor dem Fernseher, den ich bereits eingeschaltet hatte, lümmelte mich mit dem Teller in der einen und der Gabel in der anderen Hand davor und schaltete all meine Gedanken für einen Moment aus. Ich mochte es, nach einem anstrengenden Tag nach Hause zu kommen, mein Essen vor dem Fernseher zu mir zu nehmen und anschließend ein oder zwei Stündchen zu schlafen. Die Erschöpfung der letzten schlaflosen Nächte machte sich deutlich bemerkbar. Aber der schwierigste Teil meines neuen Lebensabschnittes war geschafft. Der erste Schultag lag hinter mir. Zumindest wusste ich jetzt was mich morgen erwarten würde. Die Anspannung ließ nach und ich sank in der Couch zusammen. Der Fernseher lief, aber das störte meinen tiefen traumlosen Schlaf kein bisschen. Als ich wach wurde, streichelte mir meine Mutter beruhigend die Stirn. Ich hatte tatsächlich drei Stunden geschlafen. Nur langsam wurde ich wach. Sie wartete einen Augenblick bis sie mit milder Stimme eine Überraschung für mich ankündigte.
    Hastig aber immer noch schläfrig fuhr ich aus meiner mittlerweile unbequemen muskelzerrenden Position, um mit verschwommenem Blick das Zimmer abzusuchen. Unvermittelt vernahm ich ein leises Miauen, richtete meinen Kopf reflexartig in dessen Richtung und schaute in zwei freche grüne Augen, umrahmt von einem kuscheligen samtig-weichen pechschwarzen Mondgesicht. Ein entzückendes Wollknäuel tapste tollpatschig, um Aufmerksamkeit ringend, vor mir her. Ich war mir nicht sicher, ob sich Carol wirklich entschloss, ein Haustier aufzunehmen. Wir hatten früher immer Haustiere. Hunde, Katzen, Hamster, Vögel, Meerschweinchen und einmal sogar Tauben. Die Tauben waren in einem eigenen Tiergehege außerhalb des Hauses untergebracht. Wir hatten ein großes Grundstück und ausreichend Platz. Tiere gehörten für uns zur Familie. Früher. Als ich einmal den Vorschlag machte, eine Katze in Philadelphia zu haben, war Carol total dagegen. Sie meinte, eine Katze in einer kleinen Wohnung wäre keine gute Idee. Schließlich musste sie arbeiten, ich zur Schule gehen, und das Kätzchen wäre fast den ganzen Tag alleine zu Hause. Forschend versuchte ich Carols freudestrahlenden Ausdruck zu deuten.   Sie nickte lächelnd, als sie mich ansah.
    „Ich dachte, du freust dich über einen kleinen Gefährten.“
    „Oh, ja!“
    Mein Gesicht begann unwillkürlich zu strahlen. Langsam beugte ich mich zu dem niedlichen Kätzchen und nahm es behutsam in meine Arme.
    „Woher hast du es“, fragte ich überglücklich und versuchte meine Freude im Zaum zu halten, um die Geborgenheit in meinen Händen nicht zu gefährden.
    „In einem Zeitungsartikel las ich, dass eine Katze im Tierschutzhaus Junge bekommen hatte und hielt es für eine gute Idee, eine kleine Schmusekatze zu adoptieren.“
    „Das war eine sehr gute Idee!“, schnatterte ich auf das Kätzchen in Babysprache ein, als ob es jedes Wort verstehen würde.
    „Wie willst du sie nennen?“
    „Hm. Gute Frage. Was hältst du von Moony?“
    „Weil sie so ein entzückendes Mondgesicht hat?“
    „Mhm.“
    Ich knuddelte sie, während sie ausgiebig schnurrte. Sichtlich fühlte sie sich wohl bei mir.
    „Ich muss noch das Zubehör aus dem Wagen holen, pass auf, dass sie nichts anstellt oder wohin macht.“
    „Klar, Mom.“
    So schnell ging`s. Umgehend war ich verliebt in ein tollpatschiges, freches grünäugiges Mondgesicht.
    „Wie war dein erster Schultag?“, erkundigte sich Carol, als sie mit den unterschiedlichsten Utensilien für Katzen zurück war. Die Katzentoilette fand im Badezimmer unterm Waschbecken seinen Platz, der Futter- und Wassernapf in der Küche. Sie
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