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Briefe ueber die daemlichsten Bewohner des Universums

Briefe ueber die daemlichsten Bewohner des Universums

Titel: Briefe ueber die daemlichsten Bewohner des Universums
Autoren: Ros Asquith
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Wurlitzer-Schokoplopper -Schachtel erkennen, die er im Maul trug.
    „Tut mir leid, dass wir nicht schon gestern gekommen sind, Norman“, sagte Orville. „Es hat nur ewig gebraucht, den ganzen Pappkarton aufzutreiben. Aber wie kann er uns helfen, Susan zu finden?“
    Bevor ich mir irgendeine Ausrede einfallen lassen konnte, war Orville Muffins Hund inklusive Schokoploppern bereits in der Verbesserungsmaschine verschwunden. Ruckzuck kam er am anderen Ende wieder heraus, nur zehnmal größer als vorher.

    Von einem menschlichen Bart einmal abgesehen war er völlig kahl und hatte riesige, spitze Fangzähne. Er hätte mit ihnen unglaublich wild aussehen können, wenn er nicht immer noch dasselbe verrückte, aber sehr freundliche Lächeln im Gesicht gehabt hätte. Es erinnerte ein bisschen an Orvilles dümmliches Grinsen …
    „Wahnsinn“, sagte Orville. „Ich wollte schon immer einen größeren Hund.“
    Die Packung Schokoplopper hatte sich nicht großartig verändert, außer in einem ziemlich wichtigen Punkt. Als sie aus der Verbesserungsmaschine kam, fing sie an, in rasantemTempo zu wachsen. Bald war sie fast drei Mal so hoch wie unser Haus. Ein riesiger Pappkarton-Berg! Wir blickten nach oben und sahen, wie die beiden Ballon-Frauen darauf saßen und ihre Beine über den Deckel baumeln ließen.

    „Gerettet!“, schrie Brendas kleines Männchen. „Holt eine Leiter und rettet mein molliges Moppelchen.“
    Dann hörten wir es. Ein vielsagendes Geräusch, das anfangs ganz leise herüberdrang und dann immer lauter wurde, bis es selbst für die Erdlinge deutlich zu hören war.
    „WIR SIND DIE SCHRECKLICHEN WIFFEL-BIFFEL
    MIT UNSEREM GRINSELIGEN SQUIFFEL-WIFFEL
    UND KLEINEN, GLITZERNDEN FLÜGEL-BÜGELN
    AUS DEN TIEFEN DES WELTRAUMS SO TRÜBEL-DÜBEL,
    HIER IST UNSER ANFÜHRER WOFFEL-BOFFEL,
    ER LECKT SICH DIE LIPPEN VOLL SPOTTEL-TROTTEL,
    ALLE MÜSSEN IHM GEHORCHEN, JEDE GALAXIE DURCHFORSCHEN.
    BEI DER SUCHE NACH KARTON KENNT ER KEIN PARDON.“
    Alle blickten nach oben. Am Himmel erschienen kreisrunde, leuchtende, pinkfarbene Raumschiffe.

    Es müssen an die 200 000 gewesen sein.
    Alle blieben in der Luft stehen, schwebten an Ort und Stelle und öffneten ihre Luken. Tausende Wiffel-Biffel kamen herausgeschwärmt, bis sich der Himmel pink färbte.
    „Oh, nein“, sagte Papa, starrte die gigantische Schokoplop-per-Packung an und vergrub das Gesicht in den Händen. „Der Pappkarton muss sie angezogen haben.“
    „Was für niedliche kleine Vögel“, quietschte die Freundin des Milchmanns.
    Aber ihr Lächeln wich dem blanken Entsetzen, als etwa vierzig Wiffel-Biffel auf die dicken, in der Luft schwebenden Damen herabstießen und ihre messerscharfen Fangzähne zeigten.

    Sie fingen an, ihre Beine anzuknabbern. Aber in diesemMoment dröhnte eine Stimme aus dem Raumschiff, die alle anderen Geräusche übertönte:
    „JETZT WIRD NICHT GEFUTTERT! SAMMELT DIE PAPPE EIN. WIR KÖNNEN DIE ERDLINGS-DICKERCHEN SPÄTER VERPUTZEN.“
    Die Wiffel-Biffel machten sich über den ganzen Pappkarton her. Die riesige Schokoplopper-Packung war bereits voller Löcher und kurz davor zusammenzubrechen. Ein paar Wiffel-Biffel hatten Stücke herausgerissen, die sie herzten und küssten. Manche tanzten mit ihren Kartonfetzen, andere redeten so hitzig auf sie ein, dass sie in Flammen aufgingen, und wieder andere drückten sie leidenschaftlich an sich.
    Meine Klassenkameraden schrien und wedelten wild mit den Armen, als ein paar Wiffel-Biffel auf sie herabstießen, ihnen den Pappkarton entrissen, den sie in den Händen hielten, und sich damit davonmachten.

    „Wir haben noch viel mehr Pappkarton“, rief Furzina ihnen zu. „Ihr könnt alles haben, wenn ihr eure Geisel freilasst.“
    „WARUM SOLLTEN WIR DAS TUN?“
    „Weil ihr es versprochen habt.“
    „DAS HABEN WIR NICHT.“
    „HABT IHR WOHL.“
    „STIMMT GAR NICHT!“
    „STIMMT WOHL!“
    Furzina zuckte mit den Schultern. „Sie besitzen kein bisschen Anstand. Hol die Vanillecreme, sie ist unsere letzte Hoffnung.“
    „Wo ist die Vanillecreme?“, fragte ich Orville und Jatinder.
    „Welche Vanillecreme?“, sagten sie.
    Sie hatten keine mitgebracht. Ich hatte wohl vergessen, die zweite SMS abzuschicken. Keine Vanillecreme. Wir sind verloren.
    Ich schicke Dir diese Nachricht aus meinem Zimmer, wo ich gerade die letzte Dose Vanillecreme hole. Als ob das noch etwas nützen könnte! Du hörst wahrscheinlich nie wieder von mir.

    Liebe Grüße an alle meine Mütter,
    Flup

Rokko,
    nachdem
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