Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope Buch 3: Blutmesse (German Edition)
Autoren: Brian Lumley
Vom Netzwerk:
herumlaufen.«
    »Wohin jetzt?« Litve hatte sich wieder gefangen und nun, als der unmittelbare Schrecken vorbei war, fand auch Khuv wieder zu sich. Sein Hirn arbeitete wieder mit der üblichen Effizienz. Vielleicht zu gut. Sein Unterkiefer klappte herunter und er griff nach Litves Arm, dann ließ er ihn wieder los und hetzte den Korridor hinunter.
    »Wohin?«, rief er zurück. »Wo würden Sie hingehen, wenn Sie Agursky oder Grenzel wären? Was würden Sie tun?«
    »Häh?« Litve rannte hinter ihm her.
    »Wir wissen, was sie sind«, rief Khuv. »Er weiß, dass wir ihn verbrennen werden, wenn wir die Gelegenheit dazu bekommen. Er kann keinen von uns am Leben lassen. Es gibt nur einen Ort, wo er hingehen könnte.«
    Natürlich. Das Kontrollzentrum!

VIERUNDZWANZIGSTES KAPITEL
    Chingiz Khuv und Gustav Litve rannten. Sie rannten um ihr Leben und um das aller anderen im Institut. Sie stürmten durch das labyrinthische Innenleben des Perchorsk-Komplexes auf das Kontrollzentrum der Selbstvernichtungsanlage zu. Mit jedem Schritt erwarteten sie, das Schrillen der Alarmsirenen zu hören. Sie wussten, was passieren würde, wenn die Sirenen losgingen. Es würde Panik ausbrechen, ein wildes, sinnloses Durcheinander, und mehr als hundert Leute würden aufwachen, aus den Betten stolpern, ihre Türen öffnen und wie in einem Alptraum dem flüssigen Tod gegenüberstehen, der aus den Sprinkleranlagen sprühte, während sie das Bellen der alles verschlingenden Flammen nahen hörten.
    Denn wenn Vasily Agursky, oder das Ding, zu dem er geworden war, vor ihnen zum Kontrollzentrum gelangte ... es war offensichtlich, was er tun würde. Er würde sich retten, indem er sie verbrannte. Indem er das ganze Institut zerstörte.
    Doch trotz dieser Bedrohung hatten die beiden KGB-Männer nicht die Besonnenheit verloren. Zweimal schlidderte Khuv auf Telefone zu und versuchte anzurufen und den Diensthabenden zu warnen. Beim ersten Versuch war die Leitung tot und beim zweiten bemerkte er, dass das Kabel durchgeschnitten war. Die durchtrennten Enden hingen lose an der Wand. Agursky war ihm zuvorgekommen.
    Als Litve auf seinem Weg an den Quartieren der Wissenschaftler vorbeikam, warf er vorsichtshalber noch einmal einen Blick in Agurskys Zimmer. Auf dem Rückweg hämmerte er an alle Türen, brüllte wie ein angestochener Stier und schrie heiser immer wieder: »Raus, alles sofort raus!«
    Khuv hielt in Abständen von vierzig oder fünfzig Metern kurz an und feuerte eine ohrenbetäubende Salve in die Decke. Das tat er, bis das Magazin leer war und ihm nur noch seine Dienstpistole blieb. Aber deren Kugeln sparte er auf. Mehr konnten die beiden Männer nicht tun, denn nicht nur die Telefone waren tot, sondern auch die Alarmsirenen auf den Korridoren. Agursky hatte an alles gedacht.
    Schließlich kamen sie an der spiralförmigen Rampe zum obersten Geschoss hoch, wo rege Aktivität herrschte. Offenbar hatte Viktor Luchow seine Informationen weitergeben können, denn hier waren Suchtrupps unterwegs. Ein Dutzend Soldaten, vielleicht auch mehr, durchkämmten die Zimmer und patrouillierten in Zweiergruppen durch die Korridore. Sie benutzten Walkie-Talkies, um in Verbindung zu bleiben, und Lautsprecher, um die Leute aus den Betten oder von der Arbeit weg zu bekommen. Letzteres widersprach den Ratschlägen, die Khuv Luchow gegeben hatte, aber der Major konnte ja auch nicht wissen, wie sich die Situation seitdem entwickelt hatte. Auf jeden Fall hatten die Maßnahmen Erfolg, auch wenn alles ziemlich chaotisch verlief. Die Leute von der Spätschicht quollen aus ihren Labors und standen sich gegenseitig auf den Fluren und Tunneln im Weg. Sie bewegten sich hektisch hin und her, ohne zu wissen, was los war und wo sie hin sollten. Khuv und Litve konnten nicht mit allen von ihnen reden; sie bellten einfach nur ihre Warnungen heraus, als sie sich durch die Menge quälten.
    »Raus hier!«, brüllten sie. »Der Laden geht gleich hoch! Macht, dass ihr hier rauskommt, oder ihr werdet alle verbrennen!« Das wirkte, aber es verlangsamte auch ihr eigenes Vorankommen, als die Masse in Bewegung geriet und in die gleiche Richtung wie sie strömte. Vor allem eines wurde Khuv klar: In der Menge der verängstigten Leute würde Agursky sehr viel schwerer zu lokalisieren sein. Aber tatsächlich war nicht Agursky derjenige, um den sie sich Sorgen machen mussten. Noch nicht.
    Vor ihnen, vielleicht dreißig Meter vor dem Kontrollzentrum, trafen sich zwei Korridore an einer gepanzerten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher