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Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)
Autoren: Brian Lumley
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wird Sie das bringen? Mit mir wären Sie aufgestiegen, Theo. Bis an die absolute Spitze! Und nun das.«
    Im hinteren Teil der Ruinen, zwischen den Schuttbergen, rührte sich etwas. Ein kleiner Maulwurfshügel schien sich aus dem Schutt herauszuschieben, brach auf, und faulig stinkende Gase quollen in die Abendluft. Eine blutige Hand – die einer Leiche – rutschte heraus und klammerte sich Halt suchend an einen Steinbrocken. Die beiden Männer und die Frau hörten nichts davon.
    Dolgikh blickte den kleineren Mann böse an. »Genosse, ich weiß nicht, ob ich mit Ihnen überhaupt irgendwohin gehen würde«, sagte er gehässig. »Ich ziehe die Gesellschaft richtiger Männer vor – und manchmal die von Frauen.« Damit sah er zu Zek Föener hinüber und leckte sich die Lippen. »Aber ich warne Sie: Hüten Sie sich, jemanden als Narren zu bezeichnen! Chef des E-Dezernats? Jetzt sind Sie der Chef von gar nichts! Nur ein einfacher Bürger, und was für ein armes Würstchen!«
    »Idiot!«, knurrte Gerenko und wandte sich von Dolgikh ab. »Tölpel! Also, wenn Sie sich in jener Nacht im Schloss befunden hätten, läge der Verdacht nahe, dass Sie in den Angriff verwickelt waren. Sie sind zu verdammt schnell damit, Leute in die Luft zu jagen, Theo!«
    Dolgikh packte ihn an einem dünnen Ärmchen und riss ihn herum. Gerenkos Gabe arbeitete, doch bislang hatte ihm der KGB-Mann noch keinen ernsthaften Schaden zufügen wollen. »Hören Sie zu, Sie Witzfigur!«, fuhr ihn Dolgikh an. »Sie glauben, Sie wären so wichtig und mächtig, aber dabei vergessen Sie ganz, dass ich genug über Sie weiß, um Sie für den Rest Ihres erbärmlichen Lebens hinter Gitter zu bringen!«
    Hinten in der Ruine und durch ihre Streiterei völlig unbemerkt, richtete sich Mikhail Volkonsky langsam auf und kam unsicher schwankend auf die Beine. Er hatte einen Arm und die dazugehörige Schulter sowie den größten Teil seines Gesichts verloren, aber das Übrige funktionierte einigermaßen. Er schlurfte unbeholfen in den Schatten unter der Klippe und rückte näher an die drei Lebenden heran.
    »Ach, Theo, das trifft für mich auch zu. Ich weiß auch genug über Sie!«, verspottete Gerenko den KGB-Agenten. »Und ich kann nicht nur Ihnen Schaden zufügen, sondern vor allem auch Ihrem Chef! Wie würde es Andropow wohl ergehen, wenn ich herausließe, dass er sich schon wieder in die Angelegenheiten anderer Dezernate eingemischt hat? Und wie würde es Ihnen danach ergehen? Aufseher in einer Salzmine wäre vermutlich Ihr nächster Auftrag, Theo!«
    »Sie lächerlicher Zwerg!«, plusterte sich Dolgikh auf. Er hob die geballte Faust … und mit einem Mal herrschte zwischen den Ruinen eine eigenartig erwartungsvolle Atmosphäre. So grob er auch wirkte: Dolgikh fühlte es ebenfalls. »Ich könnte …«
    Gerenko stellte sich vor ihn. »Aber das ist es doch gerade, Theo. Sie könnten eben nicht! Weder Sie noch irgendein anderer Mensch. Versuchen Sie es, und Sie werden ja sehen. Es wartet darauf, dass Sie einen Versuch machen, Theo. Los, schlagen Sie mich, wenn Sie es wagen! Wenn Sie Glück haben, schlagen Sie nur einfach vorbei, stürzen auf diese Steine hinunter und brechen sich den Arm. Aber wenn Sie Pech haben, stürzt diese Mauer ein und zerquetscht Sie! Ihre überlegene physische Kraft? Pah! Ich …« Er unterbrach sich und der spöttische Gesichtsausdruck verflog. »Was war das?«
    Dolgikh ließ seine drohende Faust sinken und lauschte ebenfalls. Nur das leise Heulen des Windes war zu vernehmen. »Ich habe nichts gehört«, sagte er nach einer Weile.
    »Aber ich«, bemerkte Zek Föener schaudernd. »Felsbrocken, die in die Kluft hinuntergepoltert sind. Kommen Sie, gehen wir weg von hier! Es dämmert schon, und der Felsabsatz dort hinten war auch bei Tageslicht schlimm genug! Warum streiten Sie sich überhaupt? Was geschehen ist, ist geschehen!«
    »Schhhh«, machte Dolgikh, der plötzlich die Augen weit aufriss. Er beugte sich ein wenig vor und deutete mit einem Finger in Richtung der Geräusche. »Jetzt habe ich’s auch gehört. Von dort drüben! Vielleicht Schutt, der in die Tiefe rutscht?«
    Am Rand des Abgrunds, ein Stück wegabwärts und vom Gestrüpp verborgen, schoben sich graue Finger herauf und klammerten sich fest. Langsam und steif hob sich dahinter Sergei Gulharovs zerschmetterter Kopf. Eine Schulter folgte und dann griff ein Arm nach einer Wurzel, um dort Halt zu finden. Lautlos wie ein Schatten zog sich Gulharov schließlich auf den festen ebenen
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