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Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)
Autoren: Brian Lumley
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Boden.
    »Es wird aber schnell kalt!«, bemerkte Gerenko schaudernd. »Ich habe genug für heute. Morgen sehen wir genauer nach, und wenn wir dann auch nichts entdecken, entscheiden wir, was zu tun ist.« Er ächzte leicht und knirschte mit den Zähnen, weil jede seiner Bewegungen dem kleinen Körper Schmerzen zufügte. Dennoch begann er, den Pfad zurückzugehen. »Aber es wäre jammerschade. Ich habe wirklich gehofft, noch etwas bergen zu können …«
    Dolgikh grinste ihm hinterher. Er rief: »Wir sind ziemlich nah an der Grenze, Genosse. Haben Sie schon mal daran gedacht, einfach überzulaufen?« Als Gerenko nicht antwortete, knurrte er leise: »Du verschrumpeltes Stück Scheiße!« Dann legte er Zek eine Hand auf die Schulter. Sie spürte den harten Griff seiner Finger. »Also, Zek, sollen wir uns ihm anschließen, oder wollen wir lieber noch einen kleinen Mondscheinspaziergang unternehmen?«
    Sie sah ihn zuerst erstaunt an, und dann kam mit dem Begreifen der Zorn: »Mein Gott! «, rief sie. »Da würde ich ja lieber meine Zeit mit Schweinen verbringen!«
    Bevor er etwas Passendes antworten konnte, hatte sie sich abgewandt. Sie wollte hinter Gerenko hergehen, doch mit einem Mal blieb sie wie angewurzelt stehen. Jemand kam den Pfad herauf auf Gerenko zu. Und selbst im trüben Dämmerlicht des Abends war es offensichtlich, dass dieser Jemand ein toter Mann war! Er hatte nur einen halben Kopf.
    Auch Dolgikh sah ihn, und er erkannte die Gestalt: die verdreckte Kleidung, die Verletzung, die ein Dum-Dum-Geschoss seinem Kopf zugefügt hatte. »Mutter!«, stieß er hervor. »Oh, Mutter!«
    Zek schrie. Und schrie noch schriller, als eine mächtige blutige Hand über ihre Schulter hinweg zugriff, Theo Dolgikh am Kragen packte und herumdrehte. Dolgikhs Augen quollen beinahe heraus. Hinter der jungen Frau erblickte er nämlich eine zweite wandelnde Leiche: Mikhail Volkonsky. Und Volkonsky hatte ihn mit seinem einen verbliebenen Arm gepackt!
    Wie eine aufgescheuchte Katze sprang Zek zwischen den beiden durch und rannte Gerenko hinterher. Sie hörte die Stimmen der Toten nicht, vernahm nicht, was sie sagten: Ja, das sind die Richtigen, Harry!
    Aber seine Antwort hörte sie mit ihren telepathischen Sinnen: Dann kann ich euch nicht davon abhalten, Rache zu nehmen. Und sie wusste, wessen mentale Stimme sie hörte, und ahnte auch, mit wem er sprach.
    »Harry Keogh!«, kreischte sie und rannte in halsbrecherischem Tempo den Weg hinab. »Gott, oh Gott, Sie sind ja schlimmer als wir alle zusammen!«
    Noch einen Augenblick zuvor hatte sich Harry außerhalb von Zeks mentaler und physischer Reichweite befunden, verborgen im metaphysischen Möbius-Kontinuum. Nun trat er aus dem Schatten vor ihr auf den Pfad, und sie lief ihm direkt in die Arme. Einen Moment lang zuckte die Angst in ihr empor, er wäre ebenfalls eine dieser zerfallenen Leichen, und sie trommelte mit beiden Fäusten auf seine Brust ein. Doch dann spürte sie seine Wärme und das kräftige Schlagen seines Herzens an ihrer Brust, und sie hörte seine beruhigende Stimme: »Ist schon gut, Zek, ist ja gut!«
    Mit wildem Blick stieß sie ihn von sich. Er hielt sie an den Armen fest. »Ist schon gut, habe ich doch gesagt! Wenn Sie so wild losrennen, werden Sie sich wehtun!«
    »Sie … Sie haben sie geschickt! «, beschuldigte sie ihn.
    Er schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe sie nur gerufen. Ich befehle ihnen aber gar nichts. Wenn sie etwas tun, dann nur für sich allein.«
    »Wenn sie etwas tun?« Atemlos blickte sie zu den Ruinen zurück, wo Schatten wie wahnsinnig aufeinander einschlugen, aneinander rissen und zerrten. Dann sah sie den Pfad entlang zur anderen Seite … Gerenko hatte irgendwie – dank seiner Gabe – dem Angriff Gulharovs entkommen können, aber der tote Mann humpelte hinter ihm her. Der Wind riss an ihm und drohte, ihn in die Kluft zurückzustürzen, und Dornen zerrten an seinen Beinen, um ihn zu Fall zu bringen, und dennoch verfolgte er Gerenko torkelnd weiter.
    »Den kann nichts verletzen«, keuchte Zek. »Tot oder lebendig – Menschen sind und bleiben Menschen. Keiner kann ihm etwas anhaben.«
    »Doch, man kann ihn verletzen!«, sagte Harry. »Man kann ihm Angst einjagen, sodass er unvorsichtig wird. Und es wird dunkel. Das Felsband dort hinten ist schmal und gefährlich. Es könnte leicht zu einem Unfall kommen. Darauf hoffen meine Freunde: dass er einen Unfall erleidet!«
    »Ihre … Freunde?« Ihre Stimme klang hysterisch.
    Aus den Ruinen erklangen
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