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Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)

Titel: Brian Lumleys Necroscope: Buch 2 - Vampirbrut (German Edition)
Autoren: Brian Lumley
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lang, bevor Ruhe einkehrte.
    Gulharov und Krakovic blickten sich an wie zwei Gespenster. Beide atmeten schwer und waren leichenblass. Dann überkam Krakovic mit einem Mal die Wut, er streckte den Arm aus und versetzte Gulharov eine schallende Ohrfeige. »Leibwächter?«, schrie er. »Verdammt toller Leibwächter!« Er schlug noch einmal hart zu. »Verflucht noch mal!«
    »Es … es tut mir leid. Ich wusste nicht …« Gulharov zitterte wie Espenlaub. Es sah aus, als würde er im nächsten Augenblick umkippen.
    Krakovic beruhigte sich wieder. Er konnte dem jungen Mann nicht die gesamte Schuld zuschieben. »Ist schon gut«, beruhigte er ihn. »Alles in Ordnung. Aber jetzt hören Sie genau zu: Wir werden den Kopf hier oben verbrennen. Zuallererst, gleich jetzt! Gehen Sie schnell runter und holen Sie Flugbenzin. Es ist noch genug da!«
    Gulharov wankte mit zitternden Knien hinaus.
    Er war in Rekordzeit mit einem Kanister zurück. Sie schoben das Brett über der Schublade ein wenig zurück, sodass sie das Benzin hineingießen konnten. Drinnen rührte sich nichts. »Genug!«, stellte Krakovic fest. »Sonst erleben wir die schönste Explosion. Helfen Sie mir jetzt, die Schublade ins andere Zimmer zu schaffen.« Kurze Zeit später waren sie zurück, und Krakovic leerte die Schubladen aus Borowitz’ Schreibtisch auf den Fußboden. Er fand auch prompt, was er suchte: ein Knäuel Paketschnur. Schnell schnitt er ein Stück von etwa drei Metern Länge ab, hängte es in den Benzinkanister, bis es sich vollgesaugt hatte, und im Nu waren sie wieder im Vorraum. Er steckte das eine Ende der Schnur durch einen Spalt in die Schublade mit dem Kopf. Anschießend legte er die Lunte in einer geraden Linie durch die Tür und weiter aus. Er nahm Gulharovs Streichhölzer, und beide hielten sich schützend die Hände vor die Augen, sobald er die improvisierte Zündschnur entzündet hatte.
    Blaue Flammen huschten über den Fußboden und sprangen in die Schublade hinein.
    Sie hörten einen dumpfen Schlag, und dann flogen Reste des Bretts, Bücher und alles andere durch die Luft, knallten an die Decke und fielen zurück zu Boden. In dem Metallkasten herrschte blankes Inferno, und mittendrin tanzte und hüpfte der platte Schlangenkopf – doch nicht lange. Als sich der Kasten unter der Hitze zu verformen begann und der Teppich darunter schwarz wurde und in Flammen aufging, blähte sich das Ding auf, platzte und schmolz rasch. Und dann brannten auch die letzten Reste. Die beiden Männer warteten aber noch eine Minute lang, bevor sie das Feuer erstickten.
    Krakovic nickte knapp. »Also, nun wissen wir wenigstens, dass so ein … Ding brennt!«, kommentierte er. »Es war vielleicht ohnehin schon tot, aber ich habe mal gelernt, dass ein Ding sich nicht mehr bewegt, wenn es tot ist!«
    Dann schoben sie den Aktenschrank rumpelnd die Treppe hinunter, zwei Absätze weit ins Erdgeschoss und dann durch das verwüstete Haus und hinaus in den Hof.
    Krakovic stand Wache, während Gulharov erneut loslief, um Benzin zu holen.
    Als Gulharov zurückkam, sagte Krakovic: »Das wird jetzt eine schwierige Angelegenheit. Zuerst gießen wir das Zeug rund um den Schrank. Dann öffnen wir ihn – und falls der Inhalt … sich rührt, springen wir einfach zurück und werfen ein Streichholz. Bis es Ruhe gibt. Und so weiter …«
    Gulharov schien unsicher, aber nun war er wenigstens viel aufmerksamer als zuvor.
    Sie gossen Benzin über und rund um den Schrank, und dann trat Gulharov ein Stück zurück, während Krakovic den Bolzen herauszog und die Tür rasselnd öffnete.
    Drinnen starrte Dragosani zum Himmel empor. Sein Brustkorb bewegte sich ein wenig, aber das war alles. Als Krakovic vorsichtig damit begann, im Bereich der Füße des Leichnams Benzin in den Schrank zu gießen, trat Gulharov vor. »Nicht zu viel davon!«, mahnte diesmal der Feldwebel zur Vorsicht. »Sonst geht das hoch wie eine Bombe!«
    Als der Treibstoff schon beinahe drei Zentimeter hoch um Dragosanis unbewegliche Gestalt schwappte und Benzindunst die Luft erfüllte, hob sich plötzlich der Brustkorb des Toten mit einem kräftigen Ruck. Krakovic hörte mit dem Ausgießen auf, beobachtete die Leiche misstrauisch und trat ein wenig zurück. Außerhalb des unmittelbaren Gefahrenbereichs stand Gulharov mit einem Streichholz bereit. Eine schlüpfrig glänzende, graugrüne Ranke erhob sich schwankend aus Dragosanis Brust. Die Spitze verdickte sich zu einem fast faustgroßen Knoten, auf dem sich langsam ein
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