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Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Titel: Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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Völlig fassungslos starrte er anschließend auf die Überreste der geflügelten Bestien, die sanft auf den Boden niedersanken. Wie durch einen nebelhaften Schleier nahm er die beiden anderen Gestalten wahr, die sich langsam von Süden her näherten. Es schienen Menschen zu sein, obwohl er sich da auch nicht ganz sicher war; denn ihre Gesichter steckten hinter weißen Vollhelmen, die die Gestalt von Löwenköpfen besaßen. Über ihren weißen langen Gewändern trugen sie rote Schuppenpanzer, die ihnen eine bedrohliche Erscheinung verliehen. In den Händen, die in ebenfalls roten Handschuhen steckten, hielten sie Hellebarden mit länglich geschwungenen Blättern. All das stellte schon einen imposanten Anblick dar, der aber noch in den Schatten gestellt wurde durch die Tatsache, dass sie nicht auf dem Boden standen, sondern wenige Zentimeter darüber durch die Luft schwebten. Olof schüttelte ungläubig seinen Kopf. Allein dafür hatte es sich schon gelohnt, hierher zu kommen. Wo konnte man sonst so etwas sehen?
    Indes schwebten die beiden Hellebardenträger gemächlich an ihm vorbei direkt zu der Stelle, wo die Überreste der Dämonenbrut vom Himmel regneten. Sobald sie dort angekommen waren, begannen sie Stücke davon einzusammeln und diese sorgfältig in den Beuteln an ihren Gürteln zu verstauen. Dann schwebten sie wortlos und ohne Olof weiter zu beachten wieder in die Richtung, aus der sie gekommen waren: direkt auf Tramor zu. ‚Gute Idee.‘, dachte sich Olof, schnappte sich sein Gepäck vom inzwischen toten Pferd, lud es sich auf seine breiten Schultern und machte sich ebenfalls auf zu der geheimnisvollen Stadt. Er hatte ein Abenteuer gewollt. Nun steckte er mitten drin in einem. Was sollte er sich also beschweren?

Kapitel 6
     
    Zufrieden lehnte Bardinius sich in seinem Schaukelstuhl zurück und wippte gemächlich damit vor und zurück. Auf der ausgestreckten Handfläche des Magiers saß ein kleines Wesen, nicht viel größer als eine Amsel, das die Gestalt eines roten Drachens besaß. Auf den ersten Blick hätte man meinen können, es handele sich um eine Skulptur, die von einem talentierten Bildhauer erschaffen worden war. Doch wenn man genauer hinschaute, dann bewegte sich das Wesen. Es lebte. Ja, mehr noch, es kommunizierte mit dem Magier. Nicht durch das gesprochene Wort, sondern mittels Kraft der Gedanken: Telepathie. Orbin, so hieß der Kleine, war tatsächlich ein Drache. Ein ausgesprochen winziger. Aber man sollte sich besser nicht von seiner Größe täuschen lassen. Es handelte sich bei ihm – wie bei jedem anderen Drachen auch – schließlich um ein magisches Wesen. Und was ihm an Körperkraft fehlte, machte er durch andere Gaben und Fähigkeiten mehr als wett. Orbin gehörte zu den letzten seiner Art. In weiten Teilen Mondorias gab es schon seit langem keine Drachen mehr. Vor allem die Menschen hatten Jagd auf sie gemacht. Was für eine Trophäe konnte schon einen Drachenkopf übertrumpfen? Und einzelnen Körperteilen wurden besondere heilende oder potenzsteigernde Kräfte nachgesagt. So verbargen sich die letzten Drachen lieber gut vor den Blicken der Menschen und anderer niederer Spezies – und ließen diese in dem Glauben, sie seien inzwischen ausgestorben.
    Bardinius strich ihm über die orangefarbenen Schuppen an Bauch und Hals. Durch diesen Drachen hatte sich sein ganzes Leben verändert. Und so manches Abenteuer hatten sie während der letzten Jahre miteinander erlebt. Doch dies war eine andere Geschichte. Und auch irgendwie ein Kapitel, mit dem er in vielerlei Hinsicht abgeschlossen hatte. Jetzt gehörte er zu den Schattensammlern. Ja, er gehörte dazu. Das erste Mal in seinem Leben, dass er sich zugehörig fühlte. Ein tolles Gefühl, das er nicht mehr missen mochte. Und ganz langsam überkam ihn die Erinnerung.
     
    „Hoppla!“
    Der Eimer hatte da doch gerade noch nicht gestanden. Ober doch? Na, sei’s drum! Bardinius war unglücklich mit dem Fuß daran hängen geblieben und geriet nun mächtig ins Straucheln. Er schwankte und stürzte dann in seiner ungelenken Art direkt auf die hübsche junge Frau mit den faszinierenden Augen zu. Noch während er fiel, lief er puterrot an, was in seinem sonst so blassen Gesicht mehr als deutlich zu erkennen war. Wie peinlich! Und zugleich so typisch für ihn. Wenn jemand sich in aller Öffentlichkeit zum Affen machte, dann wohl er. Würde das denn niemals enden?
    Geistesgegenwärtig trat die junge Frau einfach einen Schritt zur Seite. Nun
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