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Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Titel: Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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biss genüsslich in den Keks hinein. „Ischt dasch nischt herrlisch?“, sagte er schmatzend und grinste über das ganze Gesicht, „Eine magische Kekschdosche.“
    Der Kunde war bedient. Und das im wahrsten Sinne des Wortes. Ohne große Worte zu verlieren, packte er seine Sachen zusammen, zahlte an Snip die vereinbarte Summe und verließ das Haus der Schattensammler. ‚Was für eine Pleite!‘ Bardinius hingegen grinste immer noch quer über das blasse Gesicht und verkündete freudestrahlend: „Fall gelöst und Auftrag erfüllt.“

Kapitel 5
     
    Olof hatte die Nase voll. Seit Tagen ritt er nun schon durch die Steppe. Immer Richtung Süden. Tagelang nahezu die gleiche, eintönige Landschaft: gelbliches Gras, ein paar Büsche, vereinzelt mal ein vertrockneter Baum. Keiner Menschenseele war er unterwegs bislang begegnet. Hier und da gab es wohl kleinere und auch große Tiere, die aber allesamt friedlich blieben. Wenn er sich näherte, wichen sie aus oder machten einen Bogen um ihn. Einmal entdeckte er in der Ferne eine Gruppe Gnolle. Mindestens dreißig bis vierzig. Doch noch bevor sie ihn bemerkten, hatte er sich hinter einem nahen Hügel in Deckung gebracht und abgewartet, bis sie weitergezogen waren. Auf solch eine Konfrontation hatte er dann doch keine große Lust.
    Jetzt allerdings, wo sein Geduldsfaden kurz vor dem Zerreißen stand, hätte er sich fast einen Kampf gewünscht. Nur um seine müden Lebensgeister ein wenig zu stimulieren. Alles schien besser als diese triste Einöde. Dazu kam die für ihn ungewohnte Wärme. Im Norden wurde es selten wärmer als vielleicht 15 Grad. Doch hier herrschten ganz andere Temperaturn, obwohl es doch schon Herbst war. Wie warm mochte es da im Sommer werden? Gar nicht auszudenken! Allein die Vorstellung trieb ihm die Schweißperlen auf die Stirn. Seine Felle hatte er schon längst abgelegt, und nun ritt er in lockerer Kleidung seinem Ziel entgegen.
    Tramor. Da wollte er hin. Die Stadt der Glücksritter, Gesetzeslosen und Außenseiter. Die Stadt, in der alles anders war also sonst wo in Mondoria. Bis vor kurzem hatte er noch nicht einmal davon gehört, dass es diese Stadt überhaupt gab. Doch dann erzählte ihm der alte Harald davon. Abenteuerliche Geschichten. Spannend und mysteriös. Zuvor war Olof Sigvaldsson von einem weisen Mann zum nächsten gezogen, um Informationen über seine Axt zu sammeln. Brav hatte er jedem einzelnen die Axt gezeigt. Und die weisen Männer taten mit Sicherheit ihr Bestes. Aber außer großer Anerkennung für die kostbare Axt und der Vermutung, dass sie besondere Kräfte haben könnte, konnten sie ihm nichts anbieten. Bis er dann schließlich bei Harald Oegersund landete. Er kannte sich ein wenig mit Zauberei und Mystik aus – und war zudem ziemlich belesen. Doch auch mit seinen Methoden brachte er nichts Handfestes zustande.
    Als Olof sich schon verabschieden wollte, rückte er mit einem Tipp heraus. „Wenn es dir wirklich so wichtig ist, etwas über die Waffe herauszufinden, dann solltest du vielleicht nach Tramor gehen.“ Olof schaute ihn fragend an. Und dann erzählte er ihm einige Geschichten über diese uralte Stadt, in der alles etwas anders zu sein schien. Schließlich kam er auf den entscheidenden Punkt. „In Tramor“, sagte er mit fast schon flüsterndem Ton, „gibt es eine Gruppe von Personen, die sich ‚Die Schattensammler‘ nennen. Sie behaupten von sich, dass sie jedes Artefakt identifizieren können. Ich weiß nicht, wie sie das machen, aber nach dem, was ich so gehört habe, verfügen sie in der Tat über ganz besondere Fähigkeiten. Wenn dir also jemand helfen kann, dann sind es vermutlich diese Leute.“ Der Nordmann überlegte eine ganze Weile. Bis nach Tramor war es weit. Sehr weit. Und wahrscheinlich würde die Reise auch nicht ganz ungefährlich werden. Auf der anderen Seite gab es hier Hoffnung für ihn. Um ehrlich zu sein: Dies war der einzige Lichtblick, den er zur Zeit hatte. Kaum mehr als der Hauch einer Chance, aber immerhin noch besser als gar nichts.
    Schließlich gab er sich einen Ruck. Er würde nach Tramor reisen; denn er musste einfach wissen, was es mit der Axt auf sich hatte. Außerdem reizte es ihn mittlerweile auch, diese sagenumwobene Stadt mit eigenen Augen zu sehen. Das würde sicher eine beeindruckende Erfahrung werden. So bedankte er sich höflich bei Harald und verabschiedete sich. Der alte Mann verkaufte ihm noch eine Karte, die den Weg nach Tramor hinreichend beschrieb. Nun konnte es
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