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Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)

Titel: Brennender Stahl: Die Schattensammler-Saga (Die Chroniken von Mondoria) (German Edition)
Autoren: Claudia Muther , Urs Muther
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weitem ausmachen. Hinzu kam die Tatsache, dass es ihnen als einzigen erlaubt war, in der Stadt Waffen zu tragen. Und mit ihren geschwungenen Hellebarden wussten sie außerordentlich gut umzugehen. Das hatte der eine oder andere schon leidvoll erfahren müssen.
    An den Marktständen und in den zahllosen Geschäften wurde anständig gehandelt und gefeilscht. Jeder wollte das Beste für sich herausholen. Vielleicht sogar noch ein bisschen mehr. Dementsprechend laut und hektisch ging es zu. Ein wildes Stimmengewirr, das wunderbar zu der Vielfalt an Gerüchen passte. Die unterschiedlichsten Speisen und Gewürze lagen oder standen auf den Tischen oder in kostbaren Gefäßen, je nachdem wie wertvoll die Ware war. Einige Speisen wurden auch direkt in großen Töpfen nach Wunsch der Kunden zubereitet. Salz, Pfeffer, Sternanis, Petersilie, Basilikum, gesellten sich zu Fleischspießen und scharfgebratenem Gemüse. Dazu der Brandgeruch der Essen in den Schmieden und die Ausdünstungen der Tiere, die ebenfalls zum Verkauf angeboten wurden. Bunt, wild und leidenschaftlich – so präsentierte sich Tramor.
    Mitten in diesem Gewusel befand sich auch das Haus der Schattensammler. Früher hatte es mal einem Alchemisten gehört, der hier Tränke, Talismane und Salben herstellte und verkaufte. Doch dann hatten Snip, Mia und Bardinius ihm das Haus abgekauft und dort ihr eigenes Geschäft etabliert. Das Haus an sich wirkte eher unscheinbar. Nicht so bunt und grell wie manch andere Geschäfte, die damit die Aufmerksamkeit der Passanten auf sich ziehen wollten. Aber das hatten die Schattensammler nicht nötig. Wer zu ihnen kam, der wusste, was und wohin er wollte. Laufkundschaft gab es bei ihnen so gut wie nicht. Dennoch fiel das leuchtend rote Schild mit dem Firmen-Slogan weithin ins Auge. ‚ Die Schattensammler – Wir machen Unmögliches möglich! ‘ stand dort in großen Buchstaben zu lesen. Und dieses Motto war in der Tat Programm.
    Im Inneren des Hauses saßen gerade Snip und Mia an einem Tisch und schauten sich in Ruhe einige Gegenstände näher an. Ihnen gegenüber saß ein älterer Mann mit leicht angegrautem Haar. Seine gepflegte, aber nicht luxuriöse Kleidung zeigte, dass er vermutlich zum Mittelstand gehörte. Wie so viele andere Kunden auch hatte er von den besonderen Gaben der Schattensammler gehört. Und nun brachte er einige Erbstücke zu ihnen, um deren möglichen Wert einschätzen zu lassen. Vielleicht befand sich ja etwas Magisches darunter, das sich gut versilbern ließ. Die Hoffnung auf eine wertvolle Entdeckung stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben.
    Als er vor einer halben Stunde das Gebäude betreten hatte, nahm ihn ein breitschultriger Ork in Empfang. Auch in Tramor ein eher seltener Anblick. Und selbst, wenn dieser Ork natürlich keine Waffen trug, so ganz geheuer war es ihm dabei nicht. ‚Diese Burschen sind roh und gefährlich!‘ Vom Hörensagen wusste er bereits, dass die Schattensammler nicht alles Menschen waren. Und so ließ er die Dinge wohl oder übel einfach auf sich zukommen. „Mein Name ist Nogg. Was ist euer Anliegen?“, begrüßte der Ork den Gast. „Ich habe da ein paar Erbstücke, die ich gerne den Schattensammlern zeigen möchte.“, gab der Mann zurück und wies dabei auf eine Tasche, die er in seiner Hand hielt. Nogg nickte. „Dann folgt mir bitte!“, sagte er und stapfte, ohne zu warten, los. Nach kurzem Weg brachte er den Mann in ein Büro und bot ihm einen Platz an. Dann verließ er kurzer Hand den Raum. Das Büro war spartanisch eingerichtet. Ein großer Tisch, dazu ein paar einfache Holzstühle. Mehr nicht. Kurz darauf betraten ein Goblin und eine menschliche Frau den Raum. Die Frau zog seine Aufmerksamkeit sofort auf sich. Eine ausgesprochene Schönheit – ganz offenbar aus dem östlichen Teil Mondorias. Ihre dunkelbraunen Mandelaugen saßen in einem fast perfekten Gesicht, umrahmt von tief schwarzem Haar, dass sie sich mit einigen langen Nadeln hochgesteckt hatte. Auch an ihrem Körperbau gab es nichts auszusetzen: schlank und wohl proportioniert – gut trainiert, aber durchaus noch sehr weiblich. Da kannte er ganz andere Frauen, die so lange an ihrem Körper gearbeitet hatten, bis am Ende nichts Weibliches mehr zu erkennen war. Nichts für ihn. Diese junge Frau hier hingegen… Alle Achtung. Wenn er zwanzig Jahre jünger gewesen wäre… Gekleidet war sie in ein langes, buntes und hochgeschlossenes Kleid. Vom Stil her passte es in die östlichen Länder, wenngleich es sich
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