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Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce
Autoren: Deadly 04 - Gefahren der Liebe
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nicht. Sie hasste es, wenn er sie so überragte,
ein Turm männlicher Kraft und Stärke. »Möchten Sie darüber sprechen? Es tut
mir Leid«, fügte er hinzu.
    »Ich will
Ihr Mitleid nicht!«, versetzte sie fest.
    »Und Sie haben es auch nicht!«,
entgegnete er heftig. »Warum sollte irgendjemand – erst recht ich – Sie
bemitleiden?«
    Sie musste ein wenig lächeln.
»Wissen Sie, Calder, manchmal sagen Sie wirklich genau das Richtige.«
    Er grinste.
»Aber nicht oft.«
    »Nein, nicht oft.« Ihr Lächeln erstarb. Sie blickte zu ihm auf, wobei
sie sorgsam darauf achtete, ihm nur in die Augen zu sehen. »Und darum sind wir
Freunde. Ich kann mich immer darauf verlassen, von Ihnen die Wahrheit zu hören,
selbst wenn es sich um eine unliebsame Wahrheit handelt.«
    Er starrte
sie schweigend an.
    Sie
spürte, wie sie allmählich rot anlief. »Was ist?«
    Seine Kiefermuskeln spannten sich sichtbar an. »Rick hat Recht«,
sagte er schließlich, und die Farbe über seinen Wangenknochen begann sich zu
verändern. Es schien Francesca beinahe, als ob er errötete, doch das konnte nur
ein Irrtum sein.
    Allerdings hatten sich seine Wangen eindeutig rosig verfärbt.
    Sie erhob sich. »Calder?«
    Er warf ihr einen Blick zu, den sie nicht zu deuten vermochte – so
grimmig und entschlossen, dass seine Augen zu Stahl wurden –, und dann wandte
er sich ab und schritt zweimal durch den Salon auf und ab.
    Francesca beobachtete ihn angespannt. Er erinnerte sie an ein
wildes Tier, das schon viel zu lange in einem Käfig eingesperrt war. »Calder?
Wie meinen Sie das?«
    Er blieb
vor ihr stehen, sodass sie sich winzig klein vorkam. »Rick hat Recht. Meine
Absichten sind nicht platonisch.«
    Diese
Worte trafen sie wie ein Schlag – ihr Herz schien stillzustehen, und sie
schnappte nach Luft. »Was?«
    »Ich glaube, Sie haben sehr wohl gehört, was ich gesagt habe«,
erwiderte er, doch es klang nicht bissig. Aus seinen Augen strahlte eine
Entschlossenheit und Intensität, die Francesca geradezu Angst einjagte.
    Aber
zugleich fühlte sich jeder Zoll ihres Körpers geradezu schmerzlich lebendig an.
Sie fuhr sich mit der Zunge über die trockenen Lippen. »Sie gedenken mich zu
verführen?«
    Seine Augen
weiteten sich, dann lachte er, ungläubig, aber harsch. »Ich gedenke Sie zu
heiraten«, sagte er.
    Sie glaubte,
nicht recht verstanden zu haben. » Was?«
    »Ich gedenke Sie zu heiraten«, wiederholte er mit einem eigentümlichen
Blick. »Ich habe die Absicht, Sie zu meiner Frau zu machen.«

ZWEI
STUNDEN SPÄTER.
    Es klopfte an der Tür, doch sie hörte es nicht. Ihr war schwindelig.
Sie saß regungslos auf dem Sofa, während ihre Gedanken mit unglaublicher
Geschwindigkeit rasten. Der Salon lag nun in Schatten und Dunkelheit bis auf
die einzelne Lampe, die bereits gebrannt hatte, als sie den Raum früher am
Abend betreten hatte. Wie hatte das geschehen können?
    Calder, ist das ein Scherz?
    Über dieses Thema würde ich niemals scherzen, und ganz gewiss
nicht mit Ihnen.
    Francesca konnte sich nicht an den weiteren Verlauf des Gesprächs
erinnern – sofern sie ihre Unterredung überhaupt noch fortgesetzt hatten. Er
war kurz darauf gegangen, nachdem er angekündigt hatte, sie am nächsten oder
übernächsten Tag erneut zu besuchen – so beiläufig, als hätte er nicht soeben
verkündet, er wolle sie zur Frau nehmen. Hätte er mitten im Raum eine Kanonenkugel
fallen gelassen, die gleich darauf explodiert wäre – Francesca hätte nicht
erschütterter sein können.
    Calder Hart wollte sie heiraten. Hatte er den
Verstand verloren?
    Und was war mit Bragg? Sie liebte ihn, und daran würde sich nie
etwas ändern. Sie liebte seinen Bruder.
    Ich gedenke Sie zu heiraten.
    Es macht mich krank – er – Sie beide!
    Angst vor der echten Frau, die in Ihnen
steckt? ... Nicht ich bin es, vor dem Sie sich fürchten.
    Francesca hielt sich die Ohren zu, doch das
vermochte nicht zu verhindern, dass seine sanfte, sinnliche Stimme in ihre Gedanken
eindrang. Wie konnte dies alles nur sein? Wie?
    Dann erinnerte sie sich wieder an den stählernen Blick seiner
Augen, und Angst und Panik ergriffen von ihr Besitz. Noch nie hatte sie solche
Entschlossenheit gesehen, und die bloße Erinnerung gab ihr ein Gefühl der
Machtlosigkeit, als bewegte sich ein Wirbelsturm geradewegs auf sie zu und sie
könnte sich keinen Schritt von der Stelle rühren.
    Calder Hart heiraten? Das war doch absurd!
    Ein Bild blitzte vor ihrem geistigen Auge auf – sie im Brautkleid,
in Harts
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