Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Brenda Joyce

Brenda Joyce

Titel: Brenda Joyce
Autoren: In den Armen des Meeres
Vom Netzwerk:
aber
dieses Untier verdiente den Tod, und er konnte nicht anders – in diesem
Augenblick wollte er ihn ermorden.
    »Tu es
nicht!«, schrie Elysse und kam zu ihm gelaufen. »Bitte, Alexi ... für mich
– für uns!«
    Am liebsten
hätte er dem Kerl den Hals umgedreht. Janssens Augen traten bereits hervor.
Aber so sollte ihre Zukunft nicht beginnen. Er musste noch so viel erreichen.
    Gautier kam
und brachte eine Waffe mit. Alexi ließ Janssen los und stöhnte bei der
Bewegung. Die Wunde in seiner Schulter brannte wie Feuer. Elysse half ihm auf,
während Gautier die Waffe auf Janssen richtete.
    Besorgt
legte Elysse einen Arm um ihren Mann. »Du bist verletzt. Er hat dir eine
Stichwunde zugefügt.«
    Lorraine,
die ebenfalls herbeigelaufen war, reichte ihr ein Taschentuch, das Elysse ihm
auf die Schulter presste. »Es ist nur eine verdammte Fleischwunde«,
beruhigte er sie. Dann sah er Gautier an. »Fesseln Sie ihn. Er wird nach Cape
Coast gebracht, wo er wegen Piraterie und wegen der Entführung meiner Frau
angeklagt wird. Unser Wort wird gegen seines stehen – ich werde Sie vor einer
Anklage schützen.«
    Gautier
atmete erleichtert aus. »Danke, Monsieur.«
    Elysse
schlang die Arme um ihn. Sie zitterte. »Danke.«
    Er hielt
sie ganz fest. Und es fühlte sich vollkommen richtig an.
    In der Schiffskabine sah Elysse zu,
wie Alexi sich bei dem Chirurgen bedankte und ihn zur Tür begleitete. Sie war
noch nie an Bord der Coquette gewesen, schon gar nicht in seiner Kabine,
und sie war überrascht, wie einfach und pragmatisch der kleine Raum eingerichtet
war. Sie hockte auf seiner Bettkante, einer schlichten Koje mit feinen Decken
und einem Bücherregal, das in die Wand darüber eingelassen war. Auf dem Boden
lag ein schöner orientalischer Teppich, und es gab einen Esstisch mit vier
Stühlen, offensichtlich aus
Spanien. Unter einem Bullauge stand ein schwerer Schreibtisch mit reichen
Verzierungen. Der größte Teil der Tischplatte war von Seekarten bedeckt.
    Alexi
schloss die Tür und wandte sich zu Elysse um. Er trug kein Hemd. Seine Schulter
war mit Jod eingerieben worden, und die Wunde genäht und verbunden. Während der
Behandlung hatte er sich tapfer gehalten, obwohl Elysse der Meinung war, ein
Schluck Brandy hätte den Schmerz der Chirurgennadel zu lindern vermocht. Sie
hätte auch seine Hand gehalten, wenn er es erlaubt hätte, aber er hatte sie
ungläubig angesehen, als er begriff, was sie tun wollte. Stattdessen hatte sie
während des Eingriffs ihre eigenen Hände umklammert.
    Sie war
frei. Das Grauen des letzten Monats war vorüber, Alexi liebte sie – und
offensichtlich hatte er das immer getan.
    Nun
lächelte er sie an. »Ich kann nicht glauben, dass du hier bist.«
    Zitternd
sah sie ihn an. Wenn er atmete, dann bewegten sich die Muskeln auf seinem
Oberkörper. Dem Anblick von so viel männlicher Kraft hatte sie nichts
entgegenzusetzen. Sie war hier bei ihm, auf seinem Schiff. Sie war keine
Gefangene mehr. Und sie liebten einander ... »Ich habe nie aufgehört, daran zu
glauben, dass du mich findest.« Tränen traten ihr in die Augen. »Wir sind
endlich zusammen.« Sie sah ihn an und dachte nicht nur an ihre Entführung,
sondern auch an die Trennung während der vergangenen sechs Jahre.
    Sein Blick
blieb unverwandt auf sie gerichtet. »Ja, wir sind zusammen.« Er hielt
inne, regte sich nicht, nur sein Brustkorb hob und senkte sich bei jedem
Atemzug. »Ich hatte Angst. Nein, ich war in Panik. Ich war von Panik erfüllt
bei dem Gedanken, dich nicht wiederzufinden – und dass man dir etwas angetan
haben könnte.«
    »Ich hatte
großes Glück.«
    »So etwas
kannst auch nur du sagen.« Langsam bewegte er sich vorwärts. Ihr Herz
schlug schneller. Ein jähes Begehren erfasste sie, sie wollte in seinen Armen
liegen, sich in der Leidenschaft verlieren, die ihre Liebe mit sich brachte.
Doch gehörte die schreckliche Feindseligkeit der letzten sechs Jahre wirklich
der Vergangenheit an? Alexi hatte ihr seine Liebe erklärt, und alles war
verziehen, aber er kannte noch immer nicht die Wahrheit.
    Als er sich
neben sie setzte, nahm seine Miene einen ernsten Ausdruck an. Er ergriff ihre
Hand. »Bist du sicher, dass der Schlag von Janssen das Schlimmste war, was dir
geschehen ist? Du musst mir die Wahrheit sagen, Elysse.«
    Sie nickte.
»Ich wurde mit großem Respekt behandelt, Alexi. Die ganze Zeit über. Es war
schrecklich, in dem kleinen, schäbigen Zimmer eingesperrt zu sein, aber ich
habe jeden Tag mit Laurent zu Abend
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher