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Breite Schultern, heiße Kuesse

Breite Schultern, heiße Kuesse

Titel: Breite Schultern, heiße Kuesse
Autoren: Sara Orwig
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bekomme?"
    „Ich kenne dich schon lange und habe immer geglaubt, dass wenigstens ein Funken Anstand in dir steckt. Offensichtlich habe ich mich geirrt."
    Cherie war kreidebleich geworden.
    „So, und nun verlass auf der Stelle mein Haus! Pack deine Sachen! Ich werde dich selbst in die Stadt bringen. Ich liebe meinen Mann und meinen Sohn, und du wirst unsere Familie nicht zerstören. Ab sofort sind wir geschiedene Leute, ich will dich nie mehr sehen."
    Am ganzen Körper zitternd ging Amanda nach draußen zur Koppel, um Jake zu bitten, bei Kevin zu bleiben, bis Jeb kam.
    Jake merkte, dass mit Amanda etwas nicht stimmte. Fragend schaute er sie an, als er zu ihr an den Zaun trat.
    „Ich fahre Cherie jetzt in die Stadt zurück. Du kannst doch noch bleiben, nicht wahr?"
    „Ja, klar. Aber soll ich das nicht übernehmen?"
    Amanda überlegte kurz. „Nein, lieber nicht. Ich muss morgen sowieso in die Praxis. Die Nacht über bleibe ich in meinem Haus. Ich brauche mal etwas Ruhe zum Nachdenken. Pass gut auf Kevin auf, Jake."
    „Klar doch, mach dir keine Sorgen. Amanda, ich weiß nicht, was passiert ist, aber du sollst wissen, dass Jeb seit dem frühen Morgen draußen im Gelände ist und seitdem nicht mehr hier war."
    „Es ist lieb von dir, mir das zu sagen, Jake." Konnte dieser Cowboy Gedanken lesen?
    Anscheinend machte der Umgang mit Pferden Männer sensibler, als sie jemals gedacht hatte.
    Amanda wartete in der Küche, bis Cherie fertig war. Während der Fahrt sprachen sie kein Wort miteinander. Nur einmal unterbrach Cherie die lastende Stille, um zu sagen, dass sie zum Flughafen wolle.
    Am Flugplatz angekommen, öffnete Amanda schweigend den Kofferraum und hob die Koffer heraus. Cherie würdigte sie keines Blickes mehr und rief laut nach einem Gepäckträger.
    Eine halbe Stunde später war Amanda endlich an ihrem kleinen Haus in der stillen Straße.
    Als sie die Tür aufschloss, überfiel sie die Erinnerung an die unbeschwerten Zeiten mit Kevin, und die Tränen liefen ihr übers Gesicht.
    „Jeb, ich liebe dich so sehr", flüsterte sie. „Und ich will deinem Glück nicht im Weg stehen."
    Was empfand Jeb für sie? Sie wusste es nicht. Heftige Zweifel quälten sie.
    Später am Abend, als Jeb müde und verschwitzt nach Hause kam, war er überrascht, Jake und Kevin alleine in der Küche am Tisch vorzufinden. Jake trank ein Bier und Kevin eine große Tasse Kakao.
    „Wir haben es uns hier gemütlich gemacht, Jeb."
    „Das ist schon in Ordnung. Bedient euch ruhig. Doch wo ist Amanda?"
    „Sie bringt Cherie zurück in die Stadt und will heute Nacht in ihrem Haus schlafen."
    Jeb ahnte nichts Gutes. Er winkte Jake mit einer Kopfbewegung in die Diele. „Ist was passiert?" fragte er ihn dort beunruhigt.
    „Ich weiß nichts Genaues, aber Amanda war ziemlich aufge regt."
    „Bleibst du noch ein wenig? Dann kann ich in Ruhe duschen und Amanda anrufen."
    Jake nickte und ging wieder zu Kevin.
    Jeb vergaß das Duschen. Die Unruhe trieb ihn sofort ans Tele fon. Er wählte Amandas Nummer und wartete angespannt. Es läutete zwei, drei Mal, dann schaltete der Anrufbeantworter sich ein. Enttäuscht hinterließ Jeb Amanda die Nachricht, dass sie ihn sofort zurückrufen solle.
    Nachdem Jake nach Hause gegangen war und Kevin im Bett lag, wurde es unerträglich still im Haus. Warum rief Amanda nicht an? Jebs Unruhe wuchs. Es musste etwas Ungewöhnliches passiert sein, dass Amanda sich so untypisch verhielt. Auch Cheries plötzliche Abreise gab ihm Rätsel auf.
    Jeb setzte sich auf die Veranda, trank einen Eistee und grübelte. Wenn Amanda sich doch bloß melden würde. Die Ungewissheit machte ihn noch ganz verrückt. Endlich läutete das Telefon, und er nahm hektisch ab.
    „Hallo, Jeb. Ich bin gerade nach Hause gekommen und habe deine Nachricht gehört."
    „Amanda, endlich meldest du dich. Was ist denn nur los? Ich habe mir solche Sorgen gemacht und sitze hier wie auf Kohlen."
    „Hat Jake dir nicht gesagt, dass ich in der Stadt bleibe?"
    Sie hatte seine Frage nicht beantwortet, und ihre Stimme klang so anders. Weinte sie?
    Seine Unruhe wuchs. „Soll ich zu dir kommen, Mandy?" Er musste wissen, was sie quälte, und wenn er bei ihr war, würde sie bestimmt darüber sprechen.
    „Nein, Jeb, heute möchte ich alleine sein. Ich muss über vieles nachdenken. Wir haben so überstürzt geheiratet. Vielleicht war das doch ein Fehler."
    Jeb wurde es eiskalt. „Bereust du das etwa?"
    „Nein, niemals werde ich das bereuen", flüsterte sie.
    Sie
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