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Breeds: Tabers Versuchung (German Edition)

Breeds: Tabers Versuchung (German Edition)

Titel: Breeds: Tabers Versuchung (German Edition)
Autoren: Lora Leigh
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fast schmerzhaften Erregung. Dies hier war einer der schlimmeren Anfälle, unter denen sie seit einigen Monaten litt, und das Wissen, was dahintersteckte, machte ihr furchtbare Angst.
    Sie senkte müde den Kopf und schüttelte ihn, während sie sich mit den Armen auf den Wagen stützte. Sie wollte weglaufen und sich verstecken. Sie wollte in eine Zeit zurückkehren, in der sie noch träumen und sich in diese Träume flüchten konnte, aber die Realität weigerte sich, ihr die Auszeit zu schenken, die sie brauchte.
    Sie konnte den Fernsehberichten nicht entkommen, der Wahrheit, die sich in der ganzen Welt verbreitete. Roni hatte versucht, sich in Arbeit zu vergraben und nicht ständig vor dem Fernseher zu kleben, so wie viele andere. Schlimmer fand sie sogar noch, dass manche den unzähligen Fernsehsendern Interviews gaben, die in die kleine Stadt Sandy Hook, Kentucky, eingefallen waren. Sie hatte das alles ignoriert, bis ihr Vater ihr die Wahrheit aufgezwungen hatte.
    Zum Glück war es ihr bisher gelungen, den dreisten Reportern und den misstrauischen Journalisten auszuweichen. Es gab allerdings viele andere, die mehr als bereit waren zu reden, und diese Interviews wurden mehrmals am Tag gesendet, als könnte die Welt nicht genug von dieser neuesten Sensation bekommen.
    Projekt Alpha. Die Erschaffung einer Spezialarmee, deren Daseinsberechtigung darin bestand, zu kämpfen und zu töten. Menschen, die zum Teil Tiere waren, mit instinktiven Kampfreflexen und einer angeborenen Wildheit. Gerüchten und Andeutungen zufolge hatten die animalischen Gene, die sie besaßen, sehr viel weitreichendere Auswirkungen als nur die äußerlich erkennbaren oder ihre unglaublichen Kampffähigkeiten. Es hieß, dass auch die Sexualität dieser Kreaturen beeinflusst war.
    Informanten unter den Wissenschaftlern, die die fünf Breeds und Callan Lyons’ Frau Merinus Tyler untersucht hatten, wiesen auf eine hormonelle Infektion hin, eine biologische »Kennzeichnung«, durch die Merinus an den wilden Callan gebunden war.
    Roni zitterte, als ihr der Bericht wieder einfiel, und ihre Hand berührte instinktiv ihren Hals, ihren eigenen »Bluterguss«. Es spielte keine Rolle, dass die Breeds das dementierten und viele Wissenschaftler, die auf dieses Gebiet spezialisiert waren, darüber spotteten. Sie wusste, dass es stimmte. Sie wusste es, weil sie Tabers Mal trug und oft schmerzhaft unter einer Erregung litt, die nicht nachließ, egal, was sie auch versuchte. Und zugleich konnte auch niemand anders sie stillen.
    In den fünfzehn Monaten seit jenen gestohlenen Moment en mit i hm vor der Werkstatt hatte sie die Berührungen anderer Männer nicht mehr ertragen können. Allein der Gedanke, dass sie jemand anders als Taber anfasste, verursachte ihr Übelkeit.
    Sie ließ den Schraubenschlüssel fallen, mit dem sie an der Karosserie des Trucks gearbeitet hatte, und sprang von der Plastikkiste herunter, die sie benutzt hatte, um von oben aus an den Motor heranzukommen.
    Wut kochte in ihr – hilflose, heiße Wut angesichts der Wahrheit, deren Dimension ihr langsam klar wurde. Er hatte sie berührt, obwohl er wusste, was er ihr damit antat. Er hatte gewusst, dass er sie damit kennzeichnete und auf eine Weise an ihn band, der sie niemals entkommen und vor der sie nicht weglaufen konnte, als wäre nichts passiert.
    Hatte sie ihn damals ernst genommen? Natürlich nicht, dachte sie schnaubend. Zur Hölle, nein. Warum hätte sie das tun sollen? Sie knallte die Motorhaube zu, bevor sie sich umdrehte und wütend zurück ins Haus marschierte.
    Das musste aufhören. Sie zitterte vor Wut, erfüllt von Gefühlen, mit denen sie sich nicht befassen wollte, seit die ersten Berichte darüber ausgestrahlt worden waren. Das hier war schlimmer als die ständige Erregung, die sie nicht abschütteln konnte, die Irritation, wenn jemand sie berührte, die Stimmungsschwankungen, die sie oft plagten. Ein tiefes Gefühl des Verrats überwältigte sie.
    Sie wusch sich schnell, zog sich eine saubere Jeans und eine helle Bluse an, griff nach dem Autoschlüssel und ihrer Tasche und ging hinter das Haus zu ihrem Auto. Sie musste Lebensmittel kaufen und vielleicht ein paar neue Zündkerzen für diesen verdammten Truck. Und sie musste Taber vergessen, ob ihr Körper das nun wollte oder nicht.
    Die Fahrt nach Sandy Hook dauerte weniger als zwanzig Minuten. Die Stadt zu durchqueren nahm hingegen mehr Zeit in Anspruch. Der Tourismus boomte, aber die Leute wollten nicht die Schlucht sehen,
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