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Breeds: Dashs Bestimmung (German Edition)

Breeds: Dashs Bestimmung (German Edition)

Titel: Breeds: Dashs Bestimmung (German Edition)
Autoren: Lora Leigh
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Körpers durch ihren dünnen Pullover geradezu aufsog. »Iss, Cassie, dann kannst du schlafen.«
    »Ja, Mama.« Cassie war fix und fertig, und das machte ihn wütend.
    Mutter und Tochter wirkten, als hätten sie viel zu viele Tage ohne Schlaf oder vernünftiges Essen auskommen müssen. Ihre Gesichter waren blass, ihre Augen vor Übermüdung und Angst unnatürlich geweitet.
    »Ich bin hier, um euch zu helfen, Elizabeth«, erklärte er, während er sein Portemonnaie wieder wegsteckte und den stämmigen Kellner beobachtete, der mit reich beladenen Tellern aus der Küche kam. »Esst erst mal, dann sprechen wir über alles andere.«
    Er bemühte sich, seiner Stimme einen beruhigenden Klang zu geben. Er wollte nicht bedrohlich wirken, aber er wusste, seine Bemühungen waren genauso sinnlos wie der Versuch, einen Elefanten hinter einem Bettlaken zu verstecken. Sobald man ihn auf dem falschen Fuß erwischte, war er gefährlich wie eine entsicherte Handgranate, und zwar im Bruchteil einer Sekunde, wenn die Situation es verlangte. Und das war jetzt der Fall.
    Mac – so stand es auf dem Namensschild des Kellners – stellte die bis zum Rand gefüllten Teller auf die ausgeblichene Tischplatte. Dabei rutschte ein Ärmel seines weißen Shirts ein Stück nach oben und entblößte ein Tattoo der Special Forces. Dash nahm die Information auf, ohne sich etwas anmerken zu lassen. Später würde er jemanden brauchen, der ihren Rückzug deckte. Mit etwas Glück konnte der Mann ihm behilflich sein.
    »Sie sind ziemlich herrisch«, murmelte Elizabeth, während sie auf ihren überquellenden Teller starrte.
    Dash konnte beinahe sehen, wie ihr das Wasser im Mund zusammenlief. Und er bemerkte auch, wie Stolz und Hunger in ihr miteinander rangen.
    »Ich bin nur pragmatisch.« Er zuckte die Achseln. »Wenn Sie nicht essen, können Sie nicht kämpfen. Was ist also wichtiger? Ihr Stolz oder Ihre Gesundheit?« Oder Ihre Tochter? Doch diese Bemerkung verkniff er sich.
    Er wusste genau, wie wichtig Cassie ihr war. Sie hatte Widrigkeiten getrotzt, unter denen so mancher Mann zusammengebrochen wäre, nur um ihre kleine Tochter zu beschützen. Er gönnte ihr den Stolz, den er in ihren Augen funkeln sah, trotzdem musste sie etwas essen.
    Und das tat sie auch. Er widmete sich seinem eigenen Teller und beobachtete sie dabei, wie sie mehr als die Hälfte des riesigen Burgers aß und auch ein paar von den Pommes frites. Die Milch schien ihr zu schmecken. Offenbar war es schon eine ganze Weile her, seit sie das letzte Mal welche getrunken hatte.
    Er fragte sich, ob es ihr genauso gefallen würde, berührt und liebkost zu werden, wie er es sich in den vergangenen Monaten immer wieder vorgestellt hatte. Je näher er ihr während seiner Suche gekommen war, desto detaillierter waren seine Fantasien, desto wilder sein Verlangen nach ihr geworden. Er verzehrte sich in einer Weise nach ihr, wie er es noch nie zuvor erlebt hatte. Aber zuerst musste er die beiden an einen sicheren Ort bringen, um nicht ständig auf der Hut sein zu müssen. Doch um sein Ziel zu erreichen, würde er durch einen der schlimmsten Schneestürme der letzten hundert Jahre fahren müssen.
    Im Spiegel hinter Elizabeth beobachtete Dash aufmerksam den Parkplatz, damit ihm kein Auto entging, das dort vielleicht eintraf. Wegen des Schneesturms hatte sich auf der Interstate eine kilometerlange Schlange aus Trucks gebildet. Die weißen Flocken wirbelten weiter ohne Unterlass durch die eisige Luft, und der Wetterbericht sagte eine regelrechte Schneekatastrophe voraus, was bedeutete, dass er nicht mehr viel Zeit hatte.
    Glücklicherweise besaß einer der Männer, mit denen er im Nahen Osten im Krieg gewesen war, nur wenige Autostunden entfernt eine Ranch. Dash hatte ihn bereits über sein Handy kontaktiert und wusste, dass er und seine Familie ihn erwarteten.
    Jahrelang hatte Dash an der Seite seiner Kameraden gekämpft, aber immer darauf geachtet, eine gewisse Distanz zu wahren und seinem Bedürfnis nach Nähe zu ihnen nicht nachzugeben. Daher hatte er befürchtet, jetzt, da er Hilfe brauchte, zurückgewiesen zu werden. Überraschenderweise war jedoch genau das Gegenteil eingetreten.
    Aber zunächst hatten sie eine ziemlich lange Autofahrt vor sich, und er war sich leider nicht sicher, ob diese Ranch wirklich schon der endgültige sichere Hafen war, den er sich für Elizabeth und Cassie wünschte. Aber es wäre ein erster Schritt.
    Zunächst jedoch musste er die beiden aus dem Diner schaffen.
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