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Brechreizend - Die fiesesten Reiseziele der Welt

Brechreizend - Die fiesesten Reiseziele der Welt

Titel: Brechreizend - Die fiesesten Reiseziele der Welt
Autoren: Catherine Price
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Leitungswassers in der chinesischen Hauptstadt begann im Jahr 1908, als die Kaiserinwitwe Cixi dem Plan zum Bau einer Wasserleitung für Beijing ihre Unterstützung zusagte. Das Museum allerdings ist neueren Datums. Es ist das Resultat eines Beschlusses von 2001, wonach in Beijing 150 neue Museen entstehen mussten – bis zum Jahre 2008. Jeder Kurator wird Ihnen bestätigen, dass 150 Museen in sieben Jahren eine sportliche Vorgabe sind. Neben dem Museum für Leitungswasser steht in Beijing seither auch je ein Museum für Honigbienen, rotes Sandelholz und Goldfische.
    Das Leitungswasser-Museum ist in einer ehemaligen Pumpstation untergebracht. Die Ausstellung beginnt zeitlich mit der Gründung von Beijings erster Wasserversorgungsgesellschaft, der Jingshi Wasserleitung & Co ., und zeigt darüber hinaus Exponate wie alte Wassercoupons oder ein Stethoskopzum akustischen Aufspüren von Lecks. Hier finden sich neben 130 »echten Objekten« auch 110 Bilder, 40 Modelle und ein Wasserfiltriersystem en miniature. Wer will da noch in die Verbotene Stadt reisen?
    Das Merkwürdigste an diesem Museum ist allerdings, dass es das eigentliche Objekt der Begierde – nämlich sauberes Leitungswasser in Beijing – in Wirklichkeit gar nicht gibt. Dabei bestand Beijing als erste chinesische Stadt im Jahre 2007 einen Test zur Überprüfung des Wassers auf 106 verschiedene Schadstoffe. Dank des Zustandes der Wasserleitungen, die das wertvolle Nass von den Pumpstationen zu den Wasserhähnen der Menschen transportiert, hat es jedoch bis heute keine Trinkwasserqualität.

6. Eine mit Bier gefüllte Badewanne

    I n den Tagträumen männlicher Heranwachsender mag das Bad in Bier eine Lieblingsfantasie sein, dicht gefolgt von der Fantasie einer innigen Umarmung von Megan Fox. Menschen aber, die ihren Hopfen lieber trinken als in ihm zu baden, erscheint die Vorstellung weniger erotisch als vielmehr ziemlich klebrig.
    Wenn Sie zu den Letztgenannten gehören, sollten Sie um die Brauerei Chodovar in der Tschechischen Republik einen großen Bogen machen. Unter dem Titel »Wellnessbad im Bier« bietet sie hopfenverrückten Menschen die Möglichkeit, ihre Sorgen in einer mit ihrem Lieblingsgetränk gefüllten Badewanne zu ertränken. Neben angewärmtem Mineralwasser und einer deutlich als karamellfarbener Bierschaum erkennbaren Krone enthält das spezielle Badebier aktive Bierhefe, Hopfen sowie eine Kräutermischung. Aber nach dem Bad hört der Spaß noch nicht auf: Die Gäste werden in einen Entspannungsraum geführt, in dem sie sich in eine Decke eingewickelt bei schummriger Beleuchtung entspannen und das eine oder andere Freibier trinken dürfen.
    »Die Behandlung hat eine positive Wirkung auf Haut und Haar, sorgt für muskuläre Entspannung, schont die Gelenke und unterstützt das Immunsystem des Körpers«, erklärt Dr. Roman Vokaty, der offizielle erste Bademeister, auf die naheliegende Frage, warum man ein Bierbad nehmen sollte. Natürlich könnte man argumentieren, dass die Massage nach demBad sowie die Flaschen Chodovar’s Lagerbier, die man während des Einweichens des Körpers in der Wanne zu sich nimmt, mindestens ebenso viel, wenn nicht mehr Einfluss auf das Wohlempfinden haben als die Hefe und das Kohlendioxid. Aber ich bin ja auch kein Bademeister.
    Wenn Ihnen jedoch der Gedanke zusagt, ein an sich wirklich gutes Getränk zu verschwenden, dann sollten Sie auch andere Bierbäder in Europa aufsuchen: Starkenberg in Österreich zum Beispiel ist dafür bekannt, einen kompletten Swimmingpool mit Pilsner zu füllen. Und das Landhotel Moorhof in Franking in Österreich bietet eine Gesichtsbehandlung aus gemahlenem Hopfen, Malz, Honig und Schmierkäse an. Ein Überlebender berichtet, dass die Mischung »bemerkenswert nach Frühstück« riecht.

7. Ein Nachtzug in China am ersten Tag der ersten Menstruation

    A m 16. Juni 1991 war Vatertag in Amerika. Es war außerdem der Tag meiner ersten Regelblutung und fiel ausgerechnet mitten in unseren Familienurlaub in China – einen dreiwöchigen, selbst organisierten Trip mit meinen Eltern und Betty, der siebzigjährigen Freundin meiner Mutter.
    Ich schämte mich in Grund und Boden. Noch peinlicher wurde die Sache, weil unser Hotelzimmer kein eigenes sanitäres Angebot besaß und es zudem damals noch sehr schwierig war, ein für Ausländer geöffnetes Geschäft zu finden, das obendrein auch noch westliche Toilettenartikel führte. In Amerika wären wir einfach in einen Drugstore marschiert, ich
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