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Braut der Schatten

Braut der Schatten

Titel: Braut der Schatten
Autoren: Kresley Cole
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bekommen.
    Bei diesem Gedanken drückte Trehan sie noch enger an sich.
Jetzt liegt sie warm und zitternd in
meinen
Armen, und dort wird sie auch bleiben.
    Kurz bevor er sie nach Dakien translozierte, blickte er über die Schulter hinweg zu ihrer Begleiterin. Die Augen der Sorcera zuckten blindlings hin und her, unfähig, durch den Nebel hindurchzusehen, doch sie wirkte entzückt. »Viel Spaß, Bettina! Wir treffen uns in einer Stunde wieder hier …«
    Trehan runzelte kurz die Stirn, dann brachte er seine Braut in sein Zuhause.
    In seiner Suite angekommen, taumelte Bettina ein paar Schritte zurück. So wie sie ihm in die Augen starrte, wusste er, dass sie immer noch schwarz waren.
    »Wohin hast du mich gebracht?« Sie schaute sich mit einer Miene wachsenden Entsetzens um, dann stürzte sie durch die geöffnete Tür auf den Balkon hinaus. Als sie ihren Blick über die Stadt schweifen ließ, begann sie zu schwanken. »Ich bin in Dakien.«
    »Ja.«
    Ohne sich umzudrehen, rief sie: »Warum?«
    »Man hat mir erlaubt wieder zurückzukommen – und meiner Braut ebenfalls.«
    »Wie kannst du es wagen, mich an diesen Ort zu bringen?«
    Zum tausendsten Mal rief er sich ihr Gesicht in Erinnerung, in dem Moment, in dem sie ihm jenen Kelch gereicht hatte. »Ich habe ein Recht dazu.« Er translozierte sich hinter sie und atmete tief ihren Duft ein. »Du gehörst mir, und es war an der Zeit, meine Besitztümer zu mir zu holen.«

47
    In der Verwirrung, die in der Bar geherrscht hatte, war es dem Vampir ein Leichtes gewesen, sich Bettina einfach zu schnappen, als fischte er Gold aus einem rauschenden Strom, und sie zu verschleppen – nach Dakien!
    Außenstehende konnten diesen Ort zwar betreten, aber nie wieder verlassen. Ja, sie hatte mit ihm reden wollen, aber nicht auf Kosten ihrer Freiheit!
    Nur mit Mühe gelang es ihr, den Schock zu verdrängen, als sie durch den großen vergoldeten Raum auf einen Balkon zueilte. An der Brüstung schaute sie fassungslos hinaus und sah alles genauso vor sich, wie Dakiano ihr seine Heimat geschildert hatte: hoch aufragende Höhlen, Nebelbänke, Gebäude aus behauenem Stein. Einen gewaltigen Kristall hoch über allem, der hell erstrahlte. Nicht weit entfernt hielt eine unheimliche schwarze Burg Wache.
    Der Vampir hatte sie tatsächlich in das Land der legendären Dakier gebracht.
    Voller Empörung fuhr sie herum, nur um direkt auf seine Brust zu starren. Er stand nur wenige Zentimeter von ihr entfernt, so nahe, dass sie den Kopf heben musste, um ihm in die Augen sehen zu können.
    Sie atmete seinen berauschenden Duft ein, und nach wie vor verwirrte er auf der Stelle ihre Gedanken.
    Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, schloss ihn dann aber wieder. Er wirkte genauso durcheinander und unglücklich, wie sie sich schon seit Wochen fühlte.
    Ob seine Gedanken wohl auch so verworren waren?
    Ein Teil von ihr war über sein Verhalten entrüstet, ein anderer Teil registrierte einfach nur überwältigt, dass sie zusammen waren.
Ich bin bei ihm, er ist hier.
    Nein, er hatte sie
entführt
. Sicher, tief in ihrem Inneren hatte sie sich gewünscht, dass er kommen und sie holen würde, aber eine solche Wiedervereinigung hatte sie dabei nicht im Sinn gehabt. Warum hatte er nicht einfach auftauchen – den sprichwörtlichen Hut in der Hand – und um eine zweite Chance bitten können? Wenn nötig auch ohne Hut. Er hätte sie einfach nur mit ruhigem Blick ansehen und zugeben sollen, dass sie einige Probleme zu lösen hatten.
    Wie rasch sie nachgegeben hätte. Aber nein, er musste sie ja mit so einem wahnsinnigen Glitzern in den Augen kidnappen! Und dann brachte er sie auch noch in dieses Einbahnstraßenreich! Gerade als sie die Regierungsgeschäfte in ihrem eigenen Königreich in den Griff bekam …
    »Wenn du dir einbildest, ich lasse mich hier lebendig begraben, dann hast du dich aber gewaltig getäuscht. Du translozierst mich auf der Stelle zurück oder ich …« Sie verstummte, als sie im Augenwinkel ein metallisches Schimmern wahrnahm. Seine enorme Waffensammlung! »Oder ich …«
    … nehme jedes einzelne Stück mit?
    Lanzen, Streitkolben, Äxte, Schwerter, Schilde, Messer. Waffen, die in Gruppen eingeteilt waren, nach Epochen sortiert. Glänzend. Makellos in goldenen Schaukästen aufbewahrt.
Wie ein Denkmal für die Zerstörung.
Es würde sie Tage kosten, sämtliche Gegenstände zu studieren.
    Als es ihr endlich gelang, den Blick von der Sammlung abzuwenden, spähte sie um ihn herum, um den Rest seiner
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