Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Braut der Schatten

Braut der Schatten

Titel: Braut der Schatten
Autoren: Kresley Cole
Vom Netzwerk:
mit ihrer neuen Klinge töten. Diese geheime Klinge hatte sie so angefertigt, dass sie in ihr goldenes Halsband passte. »Ich möchte mich endlich einmal für all deine Freundlichkeit mir gegenüber revanchieren, Cas. Ich kann dir jetzt helfen.«
    »Ohne deine Fähigkeit?«
    Wie nüchtern er darüber sprach, während ihr ein Schauder über den Rücken jagte. »Dann kann Salem helfen.« Salem, ihr neuer »Diener«.
    Er war einst ein Phantomkrieger gewesen, der imstande war, seinem Körper willentlich eine feste Gestalt zu verleihen. Doch dann war er durch einen Fluch in einen Sylphen verwandelt worden – ein unsichtbares Elementarwesen, eine Art Luftgeist. Er war in der Lage, von so ziemlich allem Besitz zu ergreifen: einem Raben, einem Kissen, einer Uhr. Sie würde ihm befehlen, nach diesem mysteriösen Assassinen Ausschau zu halten.
    Anstatt immer mir hinterherzuspionieren.
Dachten Morgana und Raum denn tatsächlich, dass sie Salem für einen einfachen Dienstboten hielt? Es war ihr heute Abend nur mit Mühe gelungen, den Sylphen aus ihren Gemächern zu verscheuchen, ehe Cas eingetroffen war. »Salems Telekinese ist überraschend mächtig …«
    »Niemand kann mir helfen.« Cas erhob sich schwerfällig und richtete sich zu seiner vollen, hoch aufragenden Gestalt auf. »Ich muss gehen, mich noch mit ein paar Freunden treffen. Meine Angelegenheiten in Ordnung bringen. Erzähle niemandem davon, Tina. Ich habe dir mein größtes Geheimnis anvertraut und hoffe, du wirst mein Vertrauen nicht missbrauchen.«
    Sie sprang auf. »Bitte, du darfst nicht gehen!«, rief sie. Wenn er nun dem Tod direkt in die Arme lief!
    »Die Würfel sind gefallen. Zumindest kann niemand behaupten, ich hätte meine Schulden nicht bezahlt.« Er stieß ein bitteres Lachen aus, als hätte er einen Witz gemacht, den nur Eingeweihte verstanden.
    Sie packte seinen starken Arm. »Dann komm wenigstens heute Nacht noch hierher zurück.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Vielleicht.«
    »Nein, nicht
vielleicht
.« Sie dachte an seine zahlreichen Eroberungen und seine Liebe zu den Frauen, dann blickte sie unter ihren Wimpern zu ihm auf und leckte sich die Lippen. »Wenn du zu mir zurückkehrst, werde ich dich mit offenen Armen empfangen, Caspion.«
    Er stöhnte. »Du bist immer noch Jungfrau und die zukünftige Königin von Abaddon. Ich würde dich heiraten müssen, um mit dir ins Bett zu gehen.«
    »Okay! Du würdest einen wunderbaren König abgeben.«
    »Ach, wirklich? Und die Abaddonae würden den elternlosen Gossenjungen mit offenen Armen als ihren König willkommen heißen?«
    Die alte Garde der Todbringenden schätzte Cas nicht allzu sehr, da er ein Findelkind ohne Land oder Namen war, aber … »Du hast dich so unglaublich weiterentwickelt, Cas.«
    Sie allein wusste, wie sehr er sich nach Anerkennung sehnte. Auch wenn er gerne feierte und ausgelassen war, arbeitete er hart und vermehrte seinen Reichtum mit jedem gewonnenen Kopfgeld.
    Er schenkte ihr ein trauriges Lächeln. »Du weißt, dass ich dich nicht haben kann.«
    Ein halbes Jahrzehnt lang hatte sie sich nun eingeredet, dass er aufgrund ihrer unterschiedlichen Herkunft zögerte. Sie musste ihn einfach dazu bringen, endlich seinen eigenen Wert anzuerkennen.
    Vielleicht musste er sich auch nur erst die Hörner abstoßen, ehe er sich endgültig festlegte.
    Wer könnte ihn schließlich mehr bewundern als sie? Auch wenn er ihre Gefühle für ihn schon längst erraten haben musste, beschloss sie, sie jetzt endlich offen auszusprechen. »Aber ich … ich liebe dich, Cas.«
    Er tippte ihr ans Kinn. »Ich liebe dich auch.«
    »Jetzt stell dich nicht dümmer, als du bist.« Sie legte ihm eine Hand auf die muskulöse Brust. »Ich bin in dich
verliebt
. Ich will dich und sonst keinen.« Sie hatte versucht, ihn zu vergessen – ihren Ausflug in die Welt der Menschen hatte sie nicht allein wegen des Colleges unternommen –, aber Caspion wollte einfach nicht aus ihrem Herzen weichen.
    »Das denkst du doch nur wegen dem, was dich morgen erwartet. Du suchst verzweifelt nach einem Ausweg. Ich kann ja verstehen, warum du das tust, aber du bist nun mal nicht meine Gefährtin.«
    »Das kannst du gar nicht wissen, ehe du mich erprobt hast.
Ist es dann so weit, weiß dein Schwanz Bescheid.
So sagt man doch bei euch Männern, oder?«
    Er packte ihre Hand und löste sie von seiner Brust. »Du solltest dich mit solchen Dingen gar nicht beschäftigen, Bettina!«
    Manchmal konnte Cas genauso mittelalterlich denken wie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher