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Brandung des Herzens

Titel: Brandung des Herzens
Autoren: Elizabeth Lowell
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Seite ein Mann gekämpft hat, solange er nur Mumm genug zum Kämpfen hatte. Und deine Manieren sind besser als die jedes anderen Mannes - im Osten, Süden oder Norden!« Sie drehte sich zu Willow um und klopfte der jungen Frau begütigend die Hand. »Kümmern Sie sich nicht um Cal. Er will Sie nur aufziehen. Es ist wirklich nicht so, als haßte er Südstaatler. Meine Güte, Eddy kommt aus Texas!«
    »Selbst wenn Cal tatsächlich was gegen Südstaatler hätte, wär’s auch egal«, erwiderte Eddy. »Mrs. Moran ist ein waschechtes Yankeegirl. Aus West Virginia, dem Teil, der sich für den Norden erklärte.«
    Caleb musterte Willow aus schmalen Augen. »Warum haben Sie mir dann erzählt, Sie hätten den Krieg verloren?«
    Willow sagte sich, sie sollte besser nicht antworten. Aber es war zu spät. Die Worte sprudelten schon aus ihrem Mund hervor, so kühl und scharf akzentuiert, wie Caleb gesprochen hatte.
    »Unsere Farmen lagen im Grenzgebiet«, erklärte sie. »Wenn Soldaten der Südstaatenarmeen bei uns vorbeizogen, schimpften sie uns Yankees und schleppten alles davon, was sich essen oder tragen ließ. Wenn Nordstaatentruppen vorbeizogen, schimpften sie uns Sklavenschinder und nahmen alles mit, was sich essen oder tragen ließ. Mein Vater wurde im Krieg getötet, und meine Mutter starb an gebrochenem Herzen. Bis auf fünf wurden alle unsere Pferde von der einen oder anderen Seite gestohlen oder beschlagnahmte Unsere Felder wurden niedergebrannt, unsere Bäume abgeholzt. Eine nach der anderen verloren wir unsere Farmen, bis nichts mehr übrigblieb, noch nicht einmal ein paar schäbige Gemüsebeete. Nun sagen Sie mir, Mr. Black... inwiefern war ich in diesem glorreichen Krieg auf der Gewinnerseite?«
    »Deshalb sind Sie also in den Westen gekommen«, warf die Witwe hastig ein, um die angespannte Situation zwischen der erschöpften jungen Frau und Caleb Black etwas zu entschärfen. »Sie werden sich hier in Denver gleich wie zu Hause fühlen, meine Liebe. Viele sind einfach auf und davon gegangen und haben alles hinter sich gelassen wie eine Schlange, die ihre alte Haut abstreift. Und genau dafür ist der Westen gut - für einen Neuanfang, wenn alles andere schiefgegangen ist. Werden Sie und Ihr Mann Viehwirtschaft betreiben?«
    Willow riß ihren Blick von Calebs kalten, whiskyfarbenen Augen los und konzentrierte sich auf Rose. Sie hätte der liebenswürdigen Witwe gern die ganze Wahrheit erzählt, aber Matt hatte in seinen Briefen ausdrücklich darauf hingewiesen, niemandem zu vertrauen und auf keinen Fall die Landkarte zu erwähnen, die er mitgeschickt hatte. Im alltäglichen Leben waren die meisten Leute anständig und ehrlich, doch eine Goldmine stellte selbst die beste Freundschaft auf eine harte Probe. Aus diesem Grund hatte Matt nach Hause geschrieben, in der Hoffnung, einen oder mehrere seiner Brüder dazu zu bewegen, ihm bei der Ausbeutung der Mine zu helfen. Als sein Brief ankam, waren die Moran-Brüder von London bis Australien verstreut gewesen.
    Willow jedoch war verfügbar gewesen.
    »Ich weiß noch nicht genau, was Matt vorhat«, sagte sie schließlich, »aber ich würde gern Pferde züchten. Ishmael ist ein hervorragender Zuchthengst. Und meine vier Stuten sind mit ebensoviel Sorgfalt gezüchtet worden.«
    »Wo werden Sie sich niederlassen?« wollte Rose wissen.
    »Das habe ich noch nicht entschieden. Die Siedlergesetze erlauben einer Frau...«
    »Siedlergesetze!« unterbrach Eddy sie. »Mrs. Moran, Sie können doch nicht ernsthaft Vorhaben, ganz allein eine Farm aufzubauen. Sie sind eine viel zu feine Dame, um Ihre Hände bei der Bearbeitung dieses harten, unfruchtbaren Landes zu ruinieren. Lassen Sie lieber Ihren Mann für Sie sorgen.«
    »Sie sind sehr freundlich«, erwiderte Willow, »aber ich ziehe es vor, unabhängig zu sein. Männer lassen sich so leicht ablenken. Schwenken Sie eine Fahne vor ihren Augen oder flüstern Sie ihnen etwas von Gold oder Abenteuer ins Ohr, und schon sind sie verschwunden und überlassen es ihren Frauen, sich selbst und die Kinder durchzubringen, die sie ursprünglich mit soviel Eifer gezeugt haben.«
    Rose warf Willow einen schockierten Blick zu, dann lachte sie laut. »Also, wenn das nicht die reine, unverfälschte Wahrheit ist! Mein Joe war wirklich kein schlechter Kerl, aber als ein Nachbar damals vor vier Jahren in diese verdammten Berge aufbrach, überzeugt, er würde Gold finden, ging mein Joe einfach mit - ohne sich darum zu kümmern, was aus den vier Kleinen
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