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Borlik, Michael - Scary City 3 - Der Bezwinger der Dämonen

Borlik, Michael - Scary City 3 - Der Bezwinger der Dämonen

Titel: Borlik, Michael - Scary City 3 - Der Bezwinger der Dämonen
Autoren: Scotty
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Ork.
    Mats, dem der Schweiß aus allen Poren strömte, riss die Knöpfe seiner Pagenjacke auf und befreite sich von ihr. Erfuhr herum und zuckte mit dem Kopf zur Seite, als ein zweites Wurfmesser auf ihn zuflog. Nur um Millimeter verfehlte es sein rechtes Ohr, bevor es sich in den Türrahmen bohrte. »Du bist ja total durchgeknallt!«, rief er.
    Tol'Shak stand auf sein Schwert gestützt in der Mitte des Zimmersund ließ ein Wurfmesser über seine, mit Warzen und Haaren überzogenen Finger wandern, wie manche Magier es mit Münzen machten.
    Er spielt mit mir, begriff Mats mit einem Mal. Er hätte mich Sängst umbringen können, aber es macht ihm Spaß, mich zu quälen. Seine Hände ballten sich zu Fäusten. Die Wut in seinem Bauch schoss wie eine Stichflamme empor. »Weißt du überhaupt, wer ich bin?«, brüllte er den Ork an. »Ich bin der Bezwinger der Dämonen. Wer sich mit mir anlegt, den ... den ...« Mist, warum fielen ihm die richtigen Worte nie ein, wenn er sie brauchte? »... aus dem mach ich Hühnchenfrikassee mit grünen Erbsen!« O Mann, das war gerade der mieseste Spruch der Welt gewesen!
    Tol'Shak brach in schallendes Gelächter aus. »Du Wurm willst der legendäre Dämonenbezwinger sein?«
    »Genau der bin ich.« Mats stemmte die Hände in die Seiten. Jedenfalls behauptete das Mr Myrddin, der in Wahrheit Merlin der Zauberer war. Und tatsächlich hatte Mats in den vergangenen Wochen einige seltsame Veränderungen an sich festgestellt: Mittlerweile konnte er nicht mehr nur den Tarnzauber durchschauen, mit dem die Schattengänger sich zum Schutz vor den Menschen umgaben, er heilte auch sehr viel schneller und konnte sogar die Nähe von Magie fühlen. Selbst jetzt spürte Mats, dass irgendetwas mit ihm passierte. Sein Zorn auf den Ork setzte eine Energie in ihm frei, die sich wie etwas Lebendiges durch seine Eingeweide wand. Was auch immer gerade mit ihm geschah, auch Tol'Shak musste diese Veränderung an Mats bemerkt haben. Plötzlich verstummte sein Lachen und er schleuderte das dritte Wurfmesser.
    Es wird mich genau zwischen die Augen treffen, dachte Mats. Er wusste es einfach, und dennoch war er nicht im Mindesten beunruhigt. Warum auch? Er hatte ja noch jede Menge Zeit, um ihm auszuweichen. Erst jetzt wurde ihm klar, was sein Gehirn längst registriert hatte. Das Wurfmesser bewegte sich wie in Zeitlupe auf ihn zu. Sein Blick wanderte weiter zu Tol'Shak. Der Ork wirkte wie erstarrt. Mats machte einfach einen Schritt zur Seite und sah fasziniert zu, wie das Messer an ihm vorüberkroch. Wahnsinn! Für einige Augenblicke konnte er sogar sein Spiegelbild auf der Klinge betrachten. Ein Junge mit blondem Haar und honigbraunen Augen, die wie Bernsteine schimmerten. Doch schon im nächsten Moment kehrte die Welt zu ihrer normalen Geschwindigkeit zurück. Das Messer traf die Tür und grub sich bis zum Heft in das Holz.
     
    »Wie hast du das gemacht? Kein Mensch kann sich so schnell bewegen.«Tol'Shak verstummte und das Grün seines Gesichts wechselte zu einem ungesunden olivgelb. »Außer, du wärst wirklich der Bezwinger der Dämonen.«
    »Ach, jetzt glaubst du mir plötzlich.« Mats funkelte sein Gegenüber an. »Vlad hat dich belogen, ich bin kein leichtes Opfer. Warum hätte er sonst dich geschickt, anstatt sich selbst mit mir anzulegen?«
    Der Ork neigte den Kopf zur Seite, die Augen zu Schlitzen zusammengekniffen. Ein Speichelfaden baumelte von seinem rechten Hauer.
    »Du hast dich von Vlad übers Ohr hauen lassen«, fuhr Mats fort. »Schwirr lieber ab, bevor ich richtig stinkig werde!«
    Tol'Shak grunzte. »Du bist gut, Menschenjunge, aber einen Profi wie mich legst du nicht rein. Deine Augen verraten dich, du bist dir deiner selbst nicht sicher. Außerdem ...«, seine Lippen verzogen sich zu einem breitem Grinsen, das ihm von Ohr zu Ohr ging,»... würde ich zu einer lebenden Legende, wenn ich den Dämonenbezwinger besiege.« Er riss sein Schwert hoch und stürmte auf Mats los. Dieses Mal verlangsamte sich die Zeit nicht.
    Panik schnappte wie ein Werwolfsmaul nach Mats. Er ignorierte sie, ebenso wie sein heftig pochendes Herz und tat das Einzige, was ihm in den Sinn kam. Er packte die Enden des Läufers, über den Tol'Shak auf ihn zukam, und zog mit aller Kraft daran. Ein, zwei Sekunden lang passierte nichts, dann gab der Teppich mit einem Ruck nach.
    Mats stolperte zurück und gegen die Tür. Was ganz bestimmt nicht so schmerzhaft war wie das, was Tol'Shak widerfuhr. Der Ork krachte rücklings in das
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