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Borlik, Michael - Scary City 3 - Der Bezwinger der Dämonen

Borlik, Michael - Scary City 3 - Der Bezwinger der Dämonen

Titel: Borlik, Michael - Scary City 3 - Der Bezwinger der Dämonen
Autoren: Scotty
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finden. Wenn wir ihn besiegen, gehört es uns.«
    »Worauf warten wir dann noch?« Der Krieger hob Schwert und Keule und stieß einen Kampfschrei aus, in den er all seinen Hass, seine Wut und seine Gier nach Blut legte. »Tod unseren Feinden!«
    Bernsteinfarbene Augen flammten in der Schwärze der Höhle auf. Groß wie Teller. Mit einem Knurren sprang ein riesiger Wolf ans Tageslicht. Er hatte Reißzähne, die so lang wie
    die Klinge der Sense waren, die wie aus dem Nichts in der Hand von Vlads dämonischem Begleiter erschien.
    »Der Fenriswolf«, sagte der Anführer der Nightscreamer. »Laut den alten Legenden ist er unsterblich.«
    »Wie sollen wir ihn dann töten?« Die Funken in den Augenhöhlen des Dämons Tod waren zu lodernden Flammen herangewachsen.
    »Wir müssen ihn nicht töten, wir müssen ihn nur überlisten«, erwiderte Vlad.
    »Was hast du vor?«, fragte der Krieger.
    Vlad antwortete ihm nicht, sondern musterte mit seinen Diamantaugen den Fenriswolf. Der stand direkt vor dem Höhleneingang und verströmte einen Geruch nach karger Wildnis, aber auch nach giftigen Schwefeldämpfen. Die Lefzen hatte er zurückgezogen, sodass sie sein Raubtiergebiss entblößten, während aus seiner Kehle ein Grollen drang, das dem des Donners in nichts nachstand. Erwartet, dachte Vlad. Er ist zwar ein Tier, aber er ist nicht dumm. Und darum wird er seinen Posten nur dann verlassen, wenn er gezwungen ist.
    »Jetzt sprich schon!«, zischte der Knochenmann. »Was willst du, dass wir tun?«
    Vlads Kopf ruckte zu ihm herum. Dank der Macht des Dämons Morczane, die er sich angeeignet hatte, mussten seine Begleiter ihm gehorchen. Wäre es anders, hätten sie sich längst gegen ihn gewandt. »Du greifst seine rechte Flanke an«, befahl Vlad dem Dämon Tod. »Und du«, wandte er sich an den Krieger, »näherst dich dem Fenriswolf von der anderen Seite. Währenddessen werde ich seine Aufmerksamkeit ganz auf mich lenken.«
    Der Krieger und der Knochenmann wandten sich ab und schritten davon. Der riesige Wolf hielt den Blick weiterhin auf Vlad gerichtet, als wüsste er genau, dass er der Gefährlichste von den dreien war. Nun hob Vlad den Kopf und schob das Kinn vor, wodurch die Hässlichkeit seines Grinsens noch hervorgehoben wurde.
    »Komm nur, Wölfchen!«, rief er dem Tiergott entgegen. »Komm und hole mich!« Er breitete die Arme aus und lief dem Fenriswolf mit schallendem Gelächter entgegen.
    Der fletschte die Zähne, machte einen Satz nach vorne und ließ die Kiefer um Vlads Kopfzuschnappen. Sie trafen jedoch ins Leere. Dafür bohrten sich ein Schwert und eine Sense in seine Rippen. Der Fenriswolf stieß ein Schmerzgeheul aus, das die Berge erzittern ließ und Dutzende von Steinlawinen in die Tiefe schickte.
    Vlad stand vor dem Höhleneingang. Alles lief genau nach Plan. Kurz bevor die Zähne des Fenriswolfs ihm den Kopf hatten abbeißen können, war er teleportiert. Eine weitere von Morczanes Eigenschaften, die auf ihn übergegangen war. Er war ein Genie. Ein wahrer Teufel. Niemand würde ihn je bezwingen.
    Vlad wandte sich um und betrat die Höhle, aus der ihm ein warmer, nach Schwefel, Asche und Lava stinkender Wind entgegenblies. Irgendwo hier drin verbarg sich das Siegel. Er spürte seine Nähe, spürte seine Macht, die ein Kribbeln über seine Haut schickte. Und während seine dämonischen Begleiter den Fenriswolf beschäftigten, würde er es suchen.

Mats warf einen Blick über die Schulter und runzelte die Stirn. Seltsam, schon den ganzen Morgen über hatte er das Gefühl, von unsichtbaren Augen beobachtet zu werden. Aber wann immer er sich umdrehte, war da niemand. Auch jetzt nicht. Der lange, in goldgelbes Licht getauchte Korridor im neunten Stock des Hotels Greifenhall wirkte verlassen und still. Vielleicht ein wenig zu still, dachte Mats. Immerhin sind Sommerferien. Hochsaison. Wo waren die Stimmen hinter den Zimmertüren? Wo das Getrampel der Kinderfüße?
    Er nahm einen tiefen Atemzug und roch Putzmittel und den süßlichen Hauch eines Parfüms, der vermutlich von einem Gast stammte, der hier vor Kurzem entlanggegangen sein musste. Aber nichts Verdächtiges. Kein feuchtes Fell, das die Anwesenheit eines Werwolfs verriet. Oder Verwesungsgeruch, der auf die Nähe einer Mumie oder eines Zombies.schließen ließ. Genauso wenig fühlte er das Kribbeln von Magie auf der Haut. Und trotzdem rumorte es in Mats' Magen, als hätte er drei Teller Bohneneintopf verdrückt.
    Wahrscheinlich war er nur wegen Richie so nervös.
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