Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition)

Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition)

Titel: Books & Braun: Das Zeichen des Phönix (German Edition)
Autoren: Tee Morris , Pip Ballantine
Vom Netzwerk:
oder mehr Dynamit entscheiden.« Sie hielt die Stange hoch. »Ich halte mich lieber an das, worauf ich mich verlassen kann.«
    Der fortwährende Beschuss zerfraß die Fässer, hinter denen sie in Deckung gegangen waren. Ein oder zwei Dauben hatten sich bereits gelöst. Ihre notdürftige Barrikade würde nicht mehr allzu lange halten.
    »Werfen Sie es«, schrie er über das Gewehrfeuer hinweg.
    »Bitte?«
    »Werfen Sie das Dynamit!«, verlangte er. »Ich kümmere mich um das Schloss.«
    Sie legte den Kopf schräg und kniff die Augen zusammen, als bereits der nächste Kugelhagel über die Wände prasselte – wobei eine Kugel sogar den Ärmel ihres Mantels durchschlug.
    »Vertrauen Sie mir. Ich kann das, ich brauche nur einen Moment, um … «
    Braun zog aus ihrem Patronengurt etwas, das wie eine Reversnadel aussah und mit Uhrwerkfedern und Zahnrädchen versehen war, kaum größer als sein Daumennagel. Mit einer fließenden Bewegung durchstach sie das obere Ende der Dynamitstange und legte an dem winzigen Gerät einen Schalter um.
    Sie hatte zwar einen recht guten Wurfarm, aber der Knall der Explosion ließ Wellingtons Kopf dennoch läuten wie die Glocken von Westminster. Bis die Druckwelle verebbt war, regneten kleine Gesteinsbrocken auf sie herab.
    Leise murmelte sie einen Fluch, und während sie aus ihren anderen Halftern diverse Pistolen unterschiedlicher Größe und Kaliber hervorholte, sah sie ihm fest in die Augen und sagte: »Also gut, Sie bekommen Ihren Moment, Books. Knacken Sie das Schloss.«
    Braun fuhr fort, eine Schusswaffe nach der anderen zutage zu fördern. Sie würde die Stellung halten, und es oblag Wellington Books, dafür zu sorgen, dass sie es nicht zum letzten Mal tat.
    Ihm stand nicht sonderlich viel Licht zur Verfügung, doch glücklicherweise waren die Zeichen auf den Drehscheiben phosphoreszierend. Er betrachtete die offenbar willkürliche Auswahl an Ziffern, Lettern und Symbolen, einundzwanzig nach einer schnellen Zählung. Wären sie in sieben Gruppen von dreien oder in drei Gruppen von sieben angeordnet gewesen, hätte es sich um einen recht simplen Code gehandelt; doch so benötigte er einen Chiffrierschlüssel. Allerdings bloß einen unkomplizierten. Denn für die, die das Schloss regelmäßig öffnen mussten, sollte er leicht zu merken sein.
    Teuflisch schlau , dachte er bei sich. Er bewunderte dieses Durcheinander, das Nichtsequenzielle, das Anarchistische, das – so konnte man durchaus einwenden – genau das widerspiegelte, was das Haus Usher …
    »Sie haben gesagt, Sie können es knacken!« Braun feuerte in den Staub und Schutt – demnach hatte wohl jemand überlebt. »Zeit ist hier der reinste Luxus, Kumpel!«
    Einen Chiffrierschlüssel brauchte er – etwas, das einen Sinn in die Zeichen der Wählscheibe brachte. Wellington schaute sehnsüchtig durch das Guckfenster, hinter dem die Freiheit lag, wenngleich diese Freiheit nur aus einer gewaltigen Eiswüste bestand. Wenigstens erklärte das Brauns Mantel. Ein Schleier aus Schnee trübte die Sicht, und das Heulen des Windes wurde stärker. Er brauchte mehr Informationen. Wo befanden sie sich eigentlich?
    Ja, eine recht absurde Frage, aber sie war wichtig. »Agentin Braun – woher kommen Sie, wenn ich fragen darf?«
    Braun warf ihm einen ungläubigen Blick zu. »Wie bitte?«
    »Woher kommen Sie, Agentin Braun? Ihr Akzent gibt zu erkennen, dass Sie nicht aus England stammen … «
    »Nun, ich bin bestimmt keine Britin!«, zischte sie, bevor sie einige Schüsse abgab. Books schaute über die Schulter zur Seite und sah noch, wie die Schatten plötzlich verharrten – jedoch nur für einen kurzen Augenblick. Dann bewegten sie sich erneut, und diesmal schossen die Soldaten, während sie vorrückten.
    »Es wäre wirklich eine wahre Freude«, brüllte Braun bei dem Schusswechsel, »wenn Sie endlich etwas Nützliches tun könnten!«
    »Wo – kommen – Sie – her?«, beharrte Wellington.
    »Neuseeland!«, rief sie, während sie die beiden leer geschossenen Pistolen zurück in ihre Halfter steckte und dann zwei geladene vom Boden aufhob. »Genauer gesagt, aus Wellington, wenn Sie’s unbedingt wissen müssen!«
    Das ergab durchaus einen Sinn. Sie hatten ihm eine Spezialistin geschickt – eine, die mit der Gegend vertraut war.
    »Wo sollen wir abgeholt werden?«
    »Draußen!«, schrie sie und feuerte drei Schuss ab. »Ein Luftschiff wird an der Festung vorbeifliegen und uns mitnehmen.«
    »Und haben Sie denen unsere Koordinaten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher