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Bombe an Bord (Haie an Bord)

Bombe an Bord (Haie an Bord)

Titel: Bombe an Bord (Haie an Bord)
Autoren: Stefan Wolf
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meine
die vier vom Foto: Carina Tegati, Pferdegebiß und die beiden Typen.“
    „Du hast recht. Mal sehen, was jetzt
geschieht.“

25. „Hallo, Poseidon!“
     
    In Gedanken rieb sich der Penner die
Hände. Er hieß Ottmar Prädl, war 29, ohne Beruf und in Deutschland dreimal für
kurze Zeit im Gefängnis gewesen.
    Jetzt gratulierte er sich. Seine Geduld
wurde belohnt. Er hatte Unwärth über einen langen Zeitraum beobachtet und sich
die Infos mühsam zusammengesucht. Nun endlich zappelte der große Fisch am
Haken.
    „Hier entlang!“ sagte Unwärth und
führte ihn in ein luxuriöses Büro. Das benötigte er als Tarnung. Denn vor der
Öffentlichkeit gab er sich als Immobilienmakler aus.
    An den Wänden hingen die Kriegsgeräte
primitiver Naturvölker: Keulen, Äxte, Speere.
    „Schön haben Sie’s hier“, meinte Prädl und
setzte sich in den weichen Ledersessel vor dem Schreibtisch.
    „Mir gefällt’s auch“, sagte Unwärth,
trat hinter ihn und nahm eine Keule von der Wand.
    Wuchtig schlug er zu. Der Hartholz-Hieb
traf Prädls Hinterkopf. Der Penner gab einen grunzenden Laut von sich, während
in sämtlichen Gehirnwindungen das Licht erlosch.
    Er rutschte aus dem Sessel.
    Unwärth schob das Sitzmöbel beiseite
und zerrte den Bewußtlosen hervor. Im Schreibtisch lag eine Rolle Schnur. Damit
fesselte er Prädl. Dann rollte er ihn in den Teppich ein, auf dem der
Bewußtlose lag.
    „Nicht mit mir, du Ratte!“ murmelte er.
„Du hast dir dein Grab gegraben. Allerdings nicht auf dem Festland. Denn du
wirst auf Seemanns-Art bestattet: draußen auf dem Meer.“
    Der Teppich war etwas knapp. Prädls
Füße ragten heraus. Trotzdem würde es gehen. Unwärth verließ das Haus, stieg in
seinen Landrover und manövrierte ihn zur Rückfront. Als er wieder im Haus war,
schleifte er sein Opfer durch den Flur zur Hintertür. Mit einem Blick
vergewisserte er sich, daß niemand in der Nähe war. Dann lud er das Bündel in
den Wagen.
    Er schloß die Heckklappe, ging ins Haus
zurück und griff zum Telefon.
    Nachdem er gewählt hatte, wurde
abgehoben am anderen Ende der Leitung.
    Carlo Pratolini meldete sich.
    „Ich bin’s“, sagte Unwärth. „Gib den
andern Bescheid. In spätestens 20 Minuten seid ihr alle beim zweiten
Jachthafen. Ich habe eine Überraschung für euch. Wir fahren ein Stück mit der
Poseidon hinaus. Alles andere nachher.“
    Er wartete keine Frage ab, sondern
legte auf.
    Für einen Moment dachte er nach.
    Alle — Carlo, Massimo, Marko und Carina
— alle sollten, nein, mußten dabeisein, wenn er den verdammten Penner ins Meer
warf. Helfen mußten sie, Hand anlegen, sich beteiligen. Nur das machte sie
mitschuldig. Nur das garantierte, daß keiner aus der Reihe tanzte, sondern —
wenn es mal hart auf hart ging — schweigen würde wie ein Grab.
    Seine männlichen Komplizen, dessen war
er sich sicher, würden Spaß daran haben. Bei Carina wußte er das nicht so
genau. Sie war hart und konnte grausam sein. Aber zum Äußersten, zu einem Mord,
war es bisher nicht gekommen.
    Achselzuckend verließ er das Haus,
schloß ab, klemmte sich hinters Lenkrad und fuhr los.
    Prädl — in seinem Teppich — rührte sich
nicht.
     
    *
     
    Ihr Versteck hatte einen Nachteil: Sie sahen
nicht, was hinter dem Bungalow geschah.
    Als Unwärth mit seinem Landrover
manövrierte, bestand kein Grund für Gaby und Tim, sich das aus der Nähe
anzusehen. Sie hätten nur riskiert, daß er sie entdeckte.
    Also blieben sie, wo sie waren. Dann
rollte der Wagen zur Straße, und nur der Skipper war drin.
    Tim schnellte hoch, als hätte er sich
auf einen Kaktus gesetzt.
    „Gaby, mein Hamster bohnert! Unwärth
haut ab. Und wo ist der Penner? Du, ich ahne was. Unwärth hat ihn
niedergeschlagen.
    „Du meinst, auch der Penner ist im
Wagen?“
    „Garantiert. Aber in keinem guten
Zustand. Um ihn zu verladen, hat Unwärth den Schlitten hinter seine Hütte
gerollt. Logo! Und jetzt... O weh!“
    Gaby wurde blaß. „Der macht kurzen
Prozeß mit dem Erpresser.“
    „Ich kann mir auch denken, wo. In die
Luft jagen will er die Jacht ohnehin. Mit dem Penner an Bord ist das ein
Abwasch. Verdammt! Einholen können wir ihn nicht. Jetzt muß die Polizei ran.
Aber ob die uns verstehen? Und wo ist das nächste Telefon?“
    „Ganz in der Nähe, Tim. Entsinn dich!
Die Weineackels wohnen in dieser Straße. Via Aurelio — hat Hugo Weineackel
gesagt. Via Aurelio Nr. 20.“
    Sie flitzten los, holten das Tandem,
fanden die Adresse und hatten Glück. Peters
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