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Böses Herz: Thriller (German Edition)

Böses Herz: Thriller (German Edition)

Titel: Böses Herz: Thriller (German Edition)
Autoren: Sandra Brown
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Ohrfeige. Aber da die Zusammenarbeit mit dem mexikanischen Kartell auf dem Spiel stand, durfte auf keinen Fall noch etwas schiefgehen, und so war Doral kurzfristig aus dem Verkehr gezogen worden.
    Außerdem war dies keine rein geschäftliche Angelegenheit mehr. Nicht wie bei Marset, der Sand ins Getriebe gestreut hatte. Nicht wie bei dem State Trooper, der einen Befehl verweigert hatte. Nicht wie bei all den anderen. Hier ging es um etwas anderes. Hier ging es darum, eine persönliche Rechnung mit Lee Coburn zu begleichen.
    Coburn hatte den Wagen in etwa vierzig Meter Entfernung angehalten, und der leerlaufende Motor knurrte ungleichmäßig in der Stille unter der Tribüne des Footballstadions, wo Doral ihn hinbestellt hatte. Zu dieser Jahreszeit war der Platz verlassen. Und er lag am Rand des Ortes. Der ideale Treffpunkt.
    Coburn hatte das Fernlicht eingeschaltet. Der Wagen selbst sah aus wie eine Klapperkiste, aber irgendwie wirkte er gleichzeitig bedrohlich und erinnerte Doral an eine Story von Stephen King, in der ein Auto zum Leben erwachte und Menschen tötete. Doral schob den lächerlichen Gedanken beiseite. Er durfte sich jetzt nicht verrückt machen lassen.
    Aber der FBI-Heini würde erst näher kommen, wenn er sich überzeugt hatte, dass Doral Emily mitgebracht hatte.
    Doral hatte sichergestellt, dass sich die Innenbeleuchtung nicht einschaltete, wenn er ausstieg. Leicht geduckt, damit sein Kopf nicht über das Wagendach ragte, öffnete er die hintere Tür, schob beide Hände unter Emilys Arme und hob sie aus dem Auto. Ihr Körper war schlaff, ihr Atem ging regelmäßig, friedlich schlafend sank sie gegen seine linke Schulter.
    Was für ein Mensch benutzte ein fünfzehn Kilo schweres, süßes Mädchen, um seine eigene Haut zu retten?
    Ein Mensch wie er.
    Schon wieder hatte Coburn ihn so verunsichert, dass er sich mieser fühlte als ein Haufen Walscheiße und nervös und konfus reagierte. Aber das durfte er nicht zulassen, sonst war er so gut wie tot. Er wollte nur einen einzigen Schuss auf Coburn abgeben können. Dann musste er eben Emily einsetzen, um Coburn auszuschalten, na schön, so spielte das Leben, und niemand hatte je behauptet, dass es fair spielte.
    Er legte seine Rechte, die Schusshand, auf Emilys Rücken, sodass sie deutlich zu sehen war. Dann stand er auf, ging um die Motorhaube herum und gab sich dabei alle Mühe, so auszusehen, als hätte er die Hosen an und alles unter Kontrolle, als wäre er vollkommen entspannt, während in Wahrheit seine Handflächen schwitzten und sein Herz wie besessen klopfte.
    Coburns Wagen begann im Schneckentempo auf ihn zuzurollen. Dorals Eingeweide krampften sich zusammen. Ein paar Schritte vor ihm kam der Wagen zum Stehen. Doral rief: »Scheinwerfer aus!«
    Der Fahrer stieg aus, aber selbst im Gegenlicht konnte er Honor erkennen.
    »Was soll der Scheiß? Wo ist Coburn?«
    »Er hat mich geschickt. Er meinte, du würdest nicht auf mich schießen.«
    »Da hat er sich aber geirrt.« Scheiße! Doral hatte nicht damit gerechnet, dass er Honor ins Gesicht sehen müsste, wenn er sie erschoss. »Geh vom Wagen weg und heb die Hände, damit ich sie sehen kann. Welchen Trick versucht Coburn jetzt wieder abzuziehen?«
    »Coburn braucht keine Tricks, Doral. Er braucht nicht mal mehr mich. Dank Eddie hat er dich am Haken.«
    »Was hat Eddie damit zu tun?«
    »Alles. Coburn hat das belastende Material gefunden, das er gesammelt hat.«
    Dorals Mund trocknete aus. »Ich weiß nicht, wovon du redest.«
    »Natürlich weißt du das. Darum hast du ihn doch umgebracht.«
    »Haben sie dir ein Mikro angeheftet?«
    »Nein! Coburn hat schon alles, was er haben wollte. Jetzt ist es ihm egal, was aus mir oder Emily wird. Aber mir nicht. Ich will meine Tochter zurück.«
    Doral umfasste die Pistole fester. »Du sollst vom Wagen weggehen, habe ich gesagt.«
    Sie trat mit erhobenen Händen hinter der offenen Wagentür vor. »Ich werde nichts gegen dich unternehmen, Doral. Ich überlasse dich dem Richter. Oder Coburn. Das ist mir gleich. Ich will nur Emily.« Als sie den Namen ihrer Tochter aussprach, versagte ihr die Stimme. »Sie liebt dich. Wie konntest du ihr das antun?«
    »Du wärst überrascht, wozu die Menschen fähig sind.«
    »Ist sie …?«
    »Es geht ihr gut.«
    »Sie bewegt sich nicht.«
    »Das hast du nur deinem Freund Coburn zu verdanken. Das alles.«
    »Warum ist Emily so still?«
    »Wo ist Coburn?«
    »Ist sie tot ?«, schrie Honor hysterisch.
    »Wo ist …«
    »Du hast sie
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