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Böses Blut: Ein Vampir-Thriller (Spider) (German Edition)

Böses Blut: Ein Vampir-Thriller (Spider) (German Edition)

Titel: Böses Blut: Ein Vampir-Thriller (Spider) (German Edition)
Autoren: J.R. Rain , Scott Nicholson , H.T. Night
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Pfeil in der Mitte einer Dartscheibe vibrierte, und mir hin und her. Dann sagte er: »Hast du den etwa nach mir geworfen, du Pussy?«
    » Was geworfen?«, fragte ich so ahnungslos wie ein Klassenstreber nur klingen konnte.
    Frank sah seine rings um ihn verteilten Kumpel s an. »Hat einer von euch Deppen das Ding geschmissen?«
    Alle schüttelten den Kopf. Frank zog den Bleistift aus der Wand und betrachtete ihn, um sich zu vergewissern, dass es derselbe war, den er zuvor nach mir geworfen hatte. Anscheinend fand er seine schlimmsten Ängste bestätigt. Die Farbe wich aus seinem Gesicht. Er sackte auf seinem Stuhl nach hinten und wedelte mit den Händen in meine Richtung. »Dreh dich einfach wieder rum, Britney«, sagte er. »Niemand redet mir dir.«
    Und ich tat genau das und grinste über beide Ohren. Ich blickte nach links und sah, dass Parker mich geschockt anschaute. Mit den Lippen formte sie lautlos das Wort: Wie? Ich zuckte nur mit den Schultern nach dem Motto: Ich hab einfach Glück gehabt.
    Es läutete. Ich schnappte meinen Rucksack und ging direkt zu meinem Wagen. Ich hatte mir »The Challenge« auf MTV aufgenommen. Ein Mal pro Woche gönnte ich mir ein bisschen Trash-TV. Ich wollte schnell nach Hause und ein Mal im Leben einfach nur rumhängen.
    Ich machte mich auf den Weg zum Schulparkplatz. Dieser war ziemlich klein, was kein Wunder war, da am Abend nur etwa zwanzig Schüler hierher kamen. Ich griff in meine linke Tasche und holte die Autoschlüssel heraus.
    » Wie hast du das gemacht?«, fragte Parker aus fünf Meter Entfernung. Ich hatte gespürt, wie sie mir mit etwas Abstand gefolgt war, zu nervös, um näher heranzukommen.
    » Ich hatte Glück.« Mir gefiel, wie das klang. Vielleicht würde ich das zu meinem Leitspruch machen. Schließlich hatte jeder Superheld einen.
    » Niemand hat so viel Glück. Bist du so eine Art Zirkuskünstler?«
    » Ja, genau«, sagte ich sarkastisch. »Tagsüber bin ich Zirkuskünstler und nachts gehe ich in die Highschool, weil ich meinen Eltern versprochen habe, eine ordentliche Ausbildung zu machen. Und in der Clownschule war kein Platz mehr frei.«
    » Okay, vielleicht bist du kein Zirkuskünstler, aber hinter dir steckt definitiv mehr, als du durchgucken lässt. Außerdem gibt es nicht gerade viele Highschool-Schüler mit Spitznamen Spider«, meinte sie lächelnd. »Gehen wir einen Kaffee trinken.«
    » Das wird schwierig. Hier in der Gegend gibt es keine Coffeeshops.«
    » Sehr lustig.«
    Es war lustig, weil Seattle die Welthauptstadt der Coffeeshops war. Doch sie verstand es. Witze sind besser, wenn man sie nicht erklären musste, und sie begann endlich zu kapieren, dass ich nicht immer a lles todernst meinte. Zumindest wenn ich nicht gerade jemandem den Hals aufriss und ihm das Leben aus den Adern saugte.
    » Na los«, sagte sie. »Ich kenne da einen guten Laden, das ›Bo Knows Coffee‹.«
    » Wer ist Bo?«, fragte ich.
    » Keine Ahnung. Wahrscheinlich irgendein Sportler aus den 80ern.«
    » Okay, ich komme mit. Aber nur kurz.«
    » Warum? Muss Spider die Spinne heute Nacht noch ein Netz spinnen?«, witzelte sie.
    » Nicht ganz, ich will mir was im Fernsehen ansehen.«
    » Soll das ein Scherz sein? Du ziehst eine blöde Serie einem Date mit einer schönen Frau vor?«
    Ich schnaubte. »Schöne Frau?«
    » Als was würdest du mich denn sonst bezeichnen?«
    Ich lächelte. Es war das erste Mal, dass es ein Mädchen interessierte, ob ich sie hübsch fand.
    »Du bist ganz niedlich«, sagte ich und tätschelte ihr sanft den Kopf. »Wie eine Tarantel.«
    » Mann, du bist echt komisch.«
    » Sie nennen mich nicht ohne Grund Spider«, antwortete ich. »Steig ein. Wir fahren.«

 
    5. Kapitel
     
     
    Es wäre schön gewesen, wenn wir es bis zum Coffeeshop geschafft hätten. Dann hätten wir bestimmt eines dieser langen, aufschlussreichen Gespräche gehabt, in dem man sich gegenseitig seine dunklen Geheimnisse anvertraut.
    Doch da ich mit niemandem über meine Geheimnisse sprach, wären wir wahrscheinlich doch nicht über eine oberflächliche Plauderei hinausgekommen und hätten zehn Dollar für zwei Mokka-Latte verschwendet.
    Kurz nachdem wir den Parkplatz verlassen hatten, klingelte ihr Handy. Gestern Abend hatte sie es nicht dabei gehabt, fast so, als hätte sie nicht erreichbar sein wollen. Eine rätselhafte Frau mit perfektem Timing.
    » Scheiße, es ist mein Vater«, sagte sie nach einem Blick auf das Display.
    » Willst du nicht rangehen?«
    » Er wird mich fragen,
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