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Böses Blut: Ein Vampir-Thriller (Spider) (German Edition)

Böses Blut: Ein Vampir-Thriller (Spider) (German Edition)

Titel: Böses Blut: Ein Vampir-Thriller (Spider) (German Edition)
Autoren: J.R. Rain , Scott Nicholson , H.T. Night
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was ich gerade mache. Nachdem du mich gestern nach Hause gebracht hattest, ist er mir nicht mehr von der Pelle gerückt. Wahrscheinlich hat er dein Auto gesehen. Oder, dass du ein Junge bist.«
    Ein Junge . Ich musste schmunzeln. Ich schätze, so sah ich aus, vor allem für ältere Leute.
    » Wahrscheinlich hat er den kleinen Kuss gesehen, den du mir gegeben hast«, erwiderte ich. »Ich hoffe, du hast ihm gesagt, dass ich ausschließlich ehrbare Absichten habe.«
    » Ich weiß nicht, welche Absichten du hast.« Nach dem fünften Klingeln gab das Telefon Ruhe.
    » Klar weißt du das. Du willst, dass ich deinen Vater töte.«
    Mit der Hand umklammerte sie meinen Arm und drückte ihn fest. »Nein, ich will dass du dafür sorgst, dass er keine Mädchen mehr umbringt.«
    Ich hatte ein wenig die Geschwindigkeit verringert, damit ich sie ansehen konnte, doch bevor ich wieder aufs Gaspedal treten konnte, scherte plötzlich mit quietschenden Reifen ein Volvo Kombi vor uns ein und blockierte die Fahrbahn. Ich erkannte ihn wieder. Es war das Auto aus Parkers Einfahrt.
    So viel zum Thema sicherheitsorientiert.
    Ich hätte Ga s geben und an dem Wagen vorbeifahren können, doch das wäre gefährlich gewesen. Auch wenn sich die Abendschule in einer Nebenstraße befand, herrschte hier ziemlich viel Verkehr. Und trotz meiner übernatürlichen dunklen Kräfte war ich einfach nur ein Autofahrer, wenn ich hinterm Lenkrad saß.
    Als die Tür des Volvos sich öffnete, trat ich auf die Bremse, und im Schein der Straßenlaterne sah ich ihn das erste Mal, das vermeintliche Sektenoberhaupt namens Erasmus Cole.
    Er wirkte sehr dominant, über einsachtzig groß, dunkles, lockiges Haar und dunkler Teint. Mit sportlich-eleganten Bewegungen stürmte er auf meinen Mustang zu. Der Mann wusste, was er wollte. Während ich ihn taxierte, wurde mir bewusst, dass ich mit ihm wohl nicht so leicht fertig werden würde wie mit einem crystalabhängigen Junkie, der ein bisschen Kohle abstauben wollte.
    Ich nahm an, dass er auf meine Seite kommen würde, daher öffnete ich die Tür, um ihm auf halben Weg entgegenzukommen. Ich bin in meiner Vergangenheit schon einige Male auf Tuchfühlung mit den Vätern so mancher Mädchen gegangen. Schließlich war ich bereits verdammt lange ein Teenager. Und in den meisten Fällen wollten sie ihren Töchtern einfach nur zeigen, dass sie sich für sie stark machen und auf sie aufpassten. Mit anderen Worten: viel Rauch, kein Feuer.
    Ein paar von ihnen waren jedoch auch Psychop athen gewesen, die ihre Familie als Eigentum betrachteten. Aus solchen kranken Denkmustern entsprangen Missbrauch, Inzest und seelisches Leid.
    Ich war noch nicht bereit, ein Urteil über Erasmus Cole zu fällen, obschon ich in den frühen Morgenstunden ein wenig über seine Sekte recherchiert hatte. Und natürlich hatte sein lächelndes Antlitz die Website der Sekte geziert, ein sanftmütiger Mann, der eine friedliche und selige Alternative zum hektischen, Seelen zerstörenden modernen Leben bot.
    Im Moment schien ihm das Lachen jedoch vergangen zu sein. Ich stand bereits auf der Straße, als mir klar wurde, dass er auf dem Weg zur Beifahrerseite war.
    Mit einem Ruck riss er die Tür auf und zog Parker mit einem barschen »Komm mit!«, das keinen Widerspruch zuließ, hinaus.
    Er ging nicht übermäßig hart vor, doch ich konnte das Potenzial dazu in ihm brodeln sehen. Hinter der glückseligen Fassade dieses Mannes schlummerte eindeutig ein aktiver Vulkan.
    »Daaaad«, stöhnte Parker eher verlegen als ängstlich.
    Ich war mir nicht ganz sicher, wie ich reagieren sollte. Ich wollte mich nicht einmischen, bevor ich die Situation nicht ein bisschen besser durchschaute. Auch wenn ich Parker vertraute, so wusste ich doch, dass es Leute gab, die zu tief in ihrem eigenen Drama steckten und es dadurch nicht mehr rational einschätzen konnten.
    Zornig starrte Erasmus mich an und in seinen Augen konnte ich etwas erkennen, das man auf dem Foto im Internet nicht sehen konnte: ein seltsames Aufflackern der Pupille, ein rötlich-orangefarbener Funke.
    Auch Parker starrte mich an. In ihrem Blick lag ein Flehen. Ganz klar erwartete sie, dass ich ihr zu Hilfe kam.
    Hinter mir ertönte eine Autohupe und ich sah Frank, den Klassenrüpel, wie er den Kopf aus dem Fenster seines Wagens streckte. »Hey, Britney, fahr dieses Stück Schrott von der Straße, bevor ich es platt mache.«
    Es gab also keine Möglichkeit, den schmucken, Ärsche versohlenden Vampir rauszulassen, ohne
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