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Böser Mann - Provinzkrimi

Böser Mann - Provinzkrimi

Titel: Böser Mann - Provinzkrimi
Autoren: PeP eBooks
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durchgezogen. Für Jessica war’s das erste Mal. Die war breiter als breit hinterher, hat er gesagt.«
    Luginger nippte an seinem Weißbier. »Der Strauss hat den Fischer überfahrn, stimmt’s?«
    »Ja. Er hat’s Britta erzählt. Und von ihr weiß es Mike. Das war ein Arschloch, Mann. Hat ihr gesagt, dass er dem ein bisschen Angst einjagen wollte. Wegen der Schule, und weil er ein eingebildeter Wichser ist. Dann ist die Aktion Freitagnacht außer Kontrolle geraten. Er hat ihn erwischt und ist drübergefahrn. Einfach so, fand er gut. Dann hat er Britta seinen Schwanz hingehalten, und sie sollte ihm einen blasen. Um runterzukommen, hat er gesagt.«
    »Hat ja prima geklappt, das Runterkommen«, brummte Luginger.
    Beide prusteten los. Dann schauten sie sich an, und Luginger prostete Sammy zu.
    Es dauerte, bis Luginger sagte: »Jemand ein Messer in die Rippen rammen, schon brutal, oder?«

    Sammy nickte. »Sie muss so wütend gewesen sein, völlig neben sich. Das Messer hat sie mitgenommen und später weggeworfen. «
    »Wegen so einer Scheiße fährt die jetzt ein«, bemerkte Luginger.
    »Die ist bis nach München gelatscht an dem Abend«, sagte Sammy. »Stell dir das mal vor. Vom Gerolsee nach München.«
    »Also ist der Geiger aus dem Schneider«, meinte Luginger.
    Sammy gluckste vor sich hin. »Das reimt sich, Mann. Geiger und Schneider.«
    Luginger trank einen großen Schluck. »Die Weibel wird sich ärgern«, sagte er schließlich. »Die restlichen 6000 Piepen, die hätten zu Geiger gepasst.«
    Sammy nickte. Dann stöhnte er vor sich hin.
    »So viel wie in den letzten Tagen hast in zehn Jahren bei mir nicht gestöhnt«, bemerkte Luginger.
    »Wegen Mike. Das mit Britta ist wirklich was Besonderes für ihn.«
    Plötzlich stand Moni hinter ihnen und blickte entschlossen. »So, ihr habt noch fünf Minuten, und dann macht euch nützlich, ja.«
    »Männergespräche, Moni«, sagte Luginger.
    »Dexter, komm!«, rief Moni und klopfe sich auf die Schenkel. »Komm, geh her zu mir. Wenn du noch länger beim Franz liegst, wirst genauso bescheuert.«
    Langsam fuhr der Hund seine Zunge aus, ehe er auf die Beine kam und sich schüttelte.
    »Brav. So ist’s recht«, fötete Moni. Dann sah sie Luginger und Sammy streng an. »Weiterschwafeln könnt ihr auch morgen. «

    Luginger schaute zur Uhr. »Ist ja schon gleich elf. Feierabend, oder?«
    »Das kannst vergessen, Franz. Du hast jetzt eine ganze Woche Detektiv gespielt, und niemand weiß was Richtiges, weil du nichts gescheit zu Ende erzählst. Außerdem kommt Frau Weibel noch vorbei. Und Barbara. Faulhuber hat die beiden zu einem Wein eingeladen. Na ja, und weil es sich nicht vermeiden lässt, wird Polterer auch Durst haben.«
    »Heilandszeiten«, knurrte Luginger. »Und ich müsst noch mal zu meiner Mutter.«
    »Warum denn das?«
    »Die wird nicht schlafen können. Ohne sie wär da gar nix gelaufen heut Abend.«
    »Macht doch nichts«, sagte Sammy. »Ich bring Anna her. Da hat sie Gesellschaft.«
    Luginger grummelte irgendwas von »Spitzenidee« und beobachtete, wie Faulhuber Gernot begrüßte. Bundfaltenhose, gebügeltes Hemd, strenge Scheitellinie.
    »Der hat ja schon sein Sonntagsausgehtäschchen dabei«, sagte Luginger, und sein Gesichtsausdruck verriet, wie begeistert er war. »Moni, was soll das? Geht das die ganze Nacht durch?«

    Um halb drei war es endlich so weit. Luginger sah, wie sich Barbara mit einem Glas Wein an den Tisch zu seiner Mutter setzte.
    »Die Nacht der Nächte«, sagte Heider, und Luginger ahnte, wie sehr auch ihm gefiel, was sich da anbahnte.
    »Vielleicht.« Dann zeigte Luginger mit einem Bier in der Hand auf Moni und einen reifen Herrn in Schlips und Kragen.
    »Hab schon gesehen«, meinte Heider. »Schicker Stecher. Kam
vorhin von der Wiesn. Außendienst oder so. Musste Kunden beim Saufen helfen.«
    Noch so einer, dachte Luginger. Die Scheißwiesn. Warum da alle Welt hinrennt. 8,80 die Mass und fast einen Zehner fürs Hendl. Wahnsinn! Barbara hatte da auch hinmüssen. Mit ihren Trommlern, die Europa erobern wollen. Nur vertrugen die nix. Um elf waren sie untergegangen, und Barbara hatte sie mit einem Umweg über Leuterding ins Taxi gesetzt. Der Taxler war begeistert gewesen, hatte sie vorhin erzählt. Schon beim Einsteigen hatte einer der Japaner zwei Hunderter aus seinem Jackett gekramt und in schönem Englisch geplärrt, »we are happy, you are happy, go ahead.«
    Heider stupste Luginger in die Rippen. »Außendienst stopf Innendienst Zunge in den
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