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Böser Mann - Provinzkrimi

Böser Mann - Provinzkrimi

Titel: Böser Mann - Provinzkrimi
Autoren: PeP eBooks
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Hals«, sagte er.
    Luginger schüttelte den Kopf. »Heider, was wär ich bloß ohne dich.«
    »Hast noch genügend Gummis auf’m Klo?«
    »Aus, Heider«, rief Faulhuber, und Luginger wusste sofort, dass Bernie nicht entgangen war, wo Heider seine Augen hatte.
    Gernot trank immer noch Wasser. Zusammen mit Erika stand er seit Mitternacht hinter der Theke, brachte regelmäßig seinen Scheitel in Ordnung und machte Striche auf unzählige Deckel, die neben der Spüle lagen.
    »Hast’s im Griff?«, fragte Luginger.
    »Alles bestens, Franz.«
    »Soll ich dich mal ablösen?«
    »Passt schon.«
    »Der Polterer will bei unserem Fußballrätselraten mitmachen. Meinst, das geht in Ordnung?«
    »Erika«, rief Gernot durchs Lokal. »Hol den Polterer mal her.«

    Markus Polterer stand neben Clara Weibel und redete mit Händen und Füßen auf sie ein.
    Beide bewegten sich beschwingt Richtung Zapfhahn.
    »Verstehen Sie was von Fußball?«, hörte Luginger Gernot Frau Weibel fragen.
    »Nicht die Bohne«, kam es zurück.
    »Und du?«
    Polterer zuckte die Achseln. Dann sagte er: »Etwas.«
    »Wie alt?«, fragte Gernot.
    »Einunddreißig«, sagte Polterer.
    »Also erwachsen«, sagte Gernot. »Willst helfen, Monis Hochzeit zu versüßen. Richtig?«
    Polterer nickte.
    »Wie?« Frau Weibel blickte erstaunt. »Die Dame will heiraten? «
    »Na, schau’n Sie doch hin! Da drüben, der Gelackte. Vielleicht passt’s ja.«
    Luginger holte einen alten Zigarrenkasten aus der Schublade unter der Kaffeemaschine und legte drei Zettel auf den Tresen. Dann sagte er: »Hier sind drei Fragen, Herr Polterer, die bei uns schon durch sind. Wenn Sie eine davon beantworten können, dürfen Sie meine Mutter nachher heimbringen.«
    Frau Weibel lachte, Gernot schnitt Grimassen, und Markus Polterer zog die Stirn in Falten.
    Gernot las vor. »Wenn nicht Meister wird die Tennis, hack ich ab mir meinen Penis.«
    Alle grölten. Frau Weibel donnerte Polterer ihre Faust in die Seite.
    Polterer druckste rum.
    »Keine Ahnung«, sagte er dann.

    »Schlachtgesang der Fans von Tennis Borussia Berlin«, rief Heider lauter als laut.
    Aha, dachte Luginger, das lässt er sich nicht entgehen, unser Heider.
    »Na ja, war vielleicht nicht ganz fair«, bemerkte Gernot. »Tennis Borussia Berlin. Da waren Sie ja noch gar nicht geboren, als die eine große Mannschaft hatten.«
    »Also weiter«, forderte Heider, und Gernot las: »Sprung in der Schüssel, Loch im Dach – das ist Kickers Offenbach!«
    Erneutes Gejuchze, Heiterkeit und ein ratloser Ortspolizist.
    »Na, was ist?«, fragte Heider.
    »Offenbach, Offenbach.« Luginger sah, wie Polterer nachdachte.
    Plötzlich sagte Frau Weibel. »Nur Frankfurter können sich so was ausdenken. Das war doch eine alte Rivaliät früher. Die Frankfurter und die Offenbacher.«
    »Mensch«, sagte Heider erstaunt. »Sie sind ja eine Nummer. Bravo, Mädchen.«
    Polterer rümpfe die Nase. »Einen Versuch hab ich noch, oder?«
    Gernot nickte. Dann schaute er auf den dritten Zettel und gackerte los.
    »Komm schon«, sagte Luginger.
    »Sis are different exercises. Not only bumm«, blökte Gernot.
    Polterer raufe sich die Haare. »Schlechtes Englisch, aber Englisch. Warum spricht jemand Englisch, wenn er’s nicht kann? Weil er muss, weil er etwas sagen möchte.«
    »Sehr gut«, rühmte Heider. »Bist auf dem richtigen Weg.«
    Dann sahen alle, wie Frau Weibel Polterer was ins Ohr flüsterte. Polterer wiegte sein Haupt.

    »Lothar Matthäus«, sagte er schließlich.
    Luginger beobachtete, wie die Kommissarin still lächelte und Gernot Polterer auf die Schulter schlug, während er mehrmals »Loddar, Loddar, Loddar« rief.
    »Sauber«, kommentierte Heider dann. »Zwei von drei. Erika mach mal zwei Persiko.«
    Luginger schlenderte zum Tisch seiner Mutter und hörte Barbara sagen: »Das lief vorhin im Bayerischen Fernsehen, Frau Luginger. A g’mahde Wiesn, ist wirklich ein lustiger Tatort. Den kennen Sie aber bestimmt, war ja nur eine Wiederholung heute Abend.«
    Er setzte sich und fuhr Barbara zärtlich über den Arm.
    »Ja, Bub, schön, dass du mal zu uns kommst.«
    »Willst noch ein Bier, Mama?«
    »Gerne.«
    Luginger gab Gernot ein Zeichen. Dann nahm er Barbaras Hand und sagte leise: »Heute Morgen, das tut mir leid.«
    Barbara hauchte lächelnd: »Lass gut sein, Franz. Ist schon vergessen.« Dann wandte sie sich wieder seiner Mutter zu. »Ich habe mit Anna gerade über die Wiesn und die Geschäfemacher geredet. Da geht’s wieder zu.«
    »Gab’s mal
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