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Boese - Horror

Boese - Horror

Titel: Boese - Horror
Autoren: Bentley Little
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während ihre Söhne die symbolische Hand voll Erde auf den Sarg fallen ließen.
    Der Pfarrer sprach ein abschließendes Gebet.
    Nach dem Gottesdienst gingen sie zu Rondas Familie und warteten in der Schlange, um ihr Beileid auszusprechen. Nach ihrem Gefühlsausbruch schien Ellen benommen und unter Beruhigungsmitteln zu stehen, und ihre Söhne mit ihren verweinten Augen fanden die Kraft, sie zwischen sich zu stützen. Der Pfarrer stand bei der Familie, ebenso wie Dr. Roberts und Howard. Neben dem Postchef, im äußeren Ring dieses engsten Kreises, stand der Neuankömmling. Aus der Nähe konnte Doug die Gesichtszüge des Mannes deutlich erkennen: die schmale, scharfe Nase, die durchdringenden blauen Augen, der harte Mund.
    Trish ergriff fest Ellens ausgestreckte Hand. »Sie sind stark«, sagte sie. »Sie schaffen das. Es mag jetzt so scheinen, als ob der Schmerz für immer bleibt, aber er wird vergehen. Versuchen Sie einfach nur, Tag für Tag zu überstehen. Versuchen Sie weiterzuleben. Bob hätte es so gewollt.«
    Ellen nickte schweigend.
    Trish blickte von einem Sohn zum anderen. »Passen Sie auf Ihre Mutter auf. Kümmern Sie sich um sie.«
    »Das werden wir, Mrs. Albin«, sagte Jay, der ältere.
    Doug fiel nichts ein, was er sagen konnte, ohne dass es trivial und unangemessen gewesen wäre. Doch auch die Worte anderer waren in einer solchen Situation bedeutungslos und oberflächlich. »Es tut mir sehr leid«, sagte er einfach, hielt für einen Augenblick Ellens Arm und schüttelte dann beiden Jungen die Hand. »Wir hatten Bob sehr gern. Er wird uns fehlen.«
    »Das ist wahr«, sagte Martha Kemp hinter ihm.
    Trish sprach bereits mit Howard und äußerte dieselben Gefühle. Sie umarmte ihn kurz. Doug trat neben sie und klopfte mitfühlend auf die Schulter des älteren Mannes.
    »Er war der beste Freund, den ich je hatte«, sagte Howard, wischte sich über die Augen und blickte von einem zum anderen. »Normalerweise sind die Freunde aus der Kindheit die besten. Es sind die Menschen, mit denen man zusammen aufgewachsen ist. Es kommt nicht oft vor, dass man jemanden findet, dem man so nahe steht.«
    Trish nickte verständnisvoll. Doug nahm ihre Hand.
    »Er fehlt mir jetzt schon.«
    »Das wissen wir«, sagte Doug.
    Howard lächelte matt. »Vielen Dank. Und danke für die Karte und den Anruf neulich. Danke, dass Sie einem verrückten, sentimentalen alten Mann zuhören.«
    »Sie sind nicht verrückt, und alt sind Sie auch nicht«, entgegnete Trish. »Und was ist verkehrt daran, sentimental zu sein?«
    Howard blickte Doug an. »Sie können sich glücklich schätzen«, sagte er. »Sie haben eine sehr nette Frau.«
    Doug lächelte. »Ich weiß.«
    »Wir würden uns freuen, wenn Sie diese Woche mal am Abend zu uns kommen«, sagte Trish und blickte Howard in die Augen. In ihrer Stimme war irgendetwas, das keinen Widerspruch zuließ. »Ich mache Ihnen ein gutes, selbst gekochtes Abendessen, okay?«
    »Okay.«
    »Versprochen?«
    »Versprochen.«
    »Also abgemacht. Wir sehen Sie später. Und wenn Sie nicht anrufen, rufen wir Sie an. Glauben Sie ja nicht, dass Sie so einfach davonkommen.«
    Howard nickte zum Abschied, während die beiden weitergingen. Er hatte ihnen nicht den Mann neben sich vorgestellt, aber Doug wusste, auch ohne dass man es ihm gesagt hatte, dass er Bob Rondas Ersatz war. Der Mann streckte eine blasse Hand aus, die Doug widerstrebend ergriff. Die Haut des Mannes war warm, beinahe heiß, und vollkommen trocken. Er lächelte und enthüllte weiße, gleichmäßige Zähne. »Schönen Tag noch«, sagte er. Seine Stimme war tief und gedämpft, beinahe melodiös, doch es lag ein spöttischer Unterton darin, der die beiläufige Gefühllosigkeit seiner Worte nur noch verstärkte.
    Doug sagte nichts, legte nur den Arm um Trish, ignorierte den Mann und ging mit den anderen Leuten aus der Stadt den Hügel hinunter zum Parkplatz. Als er sich umdrehte, um die Wagentür aufzuschließen, sah er zufällig den neuen Postboten, der aus den anderen Trauernden herausstach. Aus dieser Entfernung war es schwer zu sagen, doch es sah aus, als ob der Mann sie beobachtete. Und es schien, als lächelte er immer noch.
    Billy sagte Mrs. Harte, dass er zum Spielen nach draußen gehen wollte, und sie erwiderte, dass sei in Ordnung, solange er in Rufweite des Hauses bliebe. Billys Eltern konnten jederzeit zurückkehren, und Mrs. Harte wollte nicht, dass sie den Eindruck bekamen, sie würde nicht auf Billy aufpassen.
    Billy sagte, dass er nur zum
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