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Boese - Horror

Boese - Horror

Titel: Boese - Horror
Autoren: Bentley Little
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rittlings auf einem Feuerwehrschlauch saß und nur einen roten Feuerwehrhelm und einen glatten roten Regenmantel trug. Unter dem Foto war das Bild einer halbnackten Frau mit großen Brüsten, die eine Polizeimütze trug und an der runden Spitze eines Schlagstocks leckte. Billys Blick schweifte nach oben auf die nächste Seite und auf eine nackte Frau, die nichts als ein Lächeln und die Mütze eines Postboten trug. Eine Hand hielt einen Packen Briefe, der Zeigefinger der anderen Hand lag auf der Unterlippe ihres Schmollmundes.
    Billy spürte, wie sich in seiner Hose etwas regte. Er drückte seine Jeans herunter, die sich auszubeulen begann.
    Würde der neue Postbote so aussehen?
    Einen Augenblick starrte er auf das Dreieck aus rotem Schamhaar und auf die rosafarbenen, harten Brustwarzen der Frau. Er fühlte sich schuldig, dass er solche Gedanken hatte, und schnell klappte er das Magazin zu und legte es oben auf den Stapel. Billy versuchte, wieder an Mr. Ronda zu denken und daran, was der Postbote für ihn getan hatte und nie wieder tun würde; an den Mann, der er gewesen war und nie wieder sein würde. Doch der Augenblick war verstrichen, und so sehr Billy es auch versuchte, es kamen keine Tränen mehr.

3.
    Am nächsten Morgen hörten sie nicht, wie der Postbote kam, und sahen ihn auch nicht, doch als Trish um zehn Uhr zum Briefkasten ging, war die Post bereits durch. »Verdammt«, sagte sie. Nun musste sie entweder zum Postamt und den Brief selbst abgeben, oder ihn in den Briefkasten legen und bis morgen warten. Sie griff in den Metallbehälter, holte die eingegangene Post heraus und sah sie durch. Heute waren es nur vier Umschläge: drei für Doug, einer für sie. Es waren keine Rechnungen und kein Werbemüll dabei.
    Sie schloss den Deckel des Briefkastens. Doug würde irgendwann heute in die Stadt fahren, um Lebensmittel einzukaufen. Bei der Gelegenheit konnte er den Brief bei der Post abgeben.
    Als Trish die Auffahrt zurückging, besah sie sich den Brief, der an sie adressiert war. Es gab keinen Absender, und der Poststempel war von Los Angeles. Sie öffnete den Umschlag, faltete den Brief auseinander und blickte zuerst auf die Unterschrift. Sie blieb stehen. Nein. Das konnte nicht sein. Paula? Sie blickte noch einmal auf die Unterschrift. Paula. Schnell lief sie die Stufen zur Veranda hinauf und ins Haus. Doug kramte in der Küchenschublade und suchte etwas. »Du wirst es nicht glauben«, rief Trish, als sie in die Küche kam. »Ich hab einen Brief von Paula bekommen.«
    »Paula?« Er blickte hoch. »Paula Wayne?«
    Sie nickte und überflog das Schreiben.
    »Ich dachte, du wüsstest nicht, wohin sie gezogen ist.«
    »Wusste ich auch nicht.« Trish schüttelte den Kopf. »Wie hat sie mich bloß gefunden?«
    »Wahrscheinlich über deine Eltern.«
    »Aber die sind zweimal umgezogen, seit ich Paula zuletzt gesehen habe. Und sie haben eine Geheimnummer.« Sie lächelte. »Ich kann es kaum glauben! Ich weiß nicht, wie in aller Welt Paula mich gefunden hat, aber ich freue mich darüber.«
    »Willst du den Brief denn gar nicht lesen?«
    »Und ob ich das will!«, antwortete sie und blickte auf das Papier. »Warte mal.« Sie las schnell; ihr Blick huschte über die sauber geschriebenen, regelmäßigen Buchstaben. »Sie hat sich von Jim scheiden lassen und ist nach L.A. gezogen. Sie arbeitet jetzt als Anwaltsgehilfin.«
    »Sie hat sich scheiden lassen?« Doug lachte. »Ich dachte, die beiden wären das ideale Paar.«
    »Pssst«, sagte Trish und las weiter. »Sie schreibt, dass sie glücklich ist, aber Santa Fe vermisst ... Und sie hofft, dass ich sie nicht vergessen habe ... Vielleicht macht sie im August eine Reise zum Grand Canyon ... Sie möchte wissen, ob sie vorbeikommen und uns besuchen kann.«
    »Ich werde darüber nachdenken«, bemerkte Doug.
    Sie kicherte, las schweigend weiter und drehte das Blatt um.
    »Was ist?«
    »Das ist persönlich. Frauengespräche.« Trish las die zweite und dritte Seite, faltete den Brief zusammen und steckte ihn in den Umschlag zurück. Sie schüttelte den Kopf. »Paula. Ich kann's nicht glauben.«
    Doug nahm einen Schraubenzieher aus der Schublade. »Du vermisst sie, stimmt's?«
    »Natürlich. Oh - hier, das hätte ich beinahe vergessen. Ein bisschen Post für dich.« Sie reichte ihm die anderen drei Umschläge.
    Er riss den obersten auf. »Du wirst es nicht glauben«, sagte er.
    »Was?«
    »Er ist von Don Jennings.«
    »Was! Den hast du nicht mehr gesehen, seit ...«
    »... seit du
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