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Bodycheck (German Edition)

Bodycheck (German Edition)

Titel: Bodycheck (German Edition)
Autoren: Rolf Redlin
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schlimm?»
    «Weißt du, wie viel Kerle mit Abitur hier auf der Wohnzimmercouch schon unter mir gelegen haben? Die sich von mir haben ficken lassen, weil ich in ihren Augen der geile triebhafte Prolet war? Dumm fickt gut, davon waren sie überzeugt.»
    «Und, stimmt das? Fickt dumm gut? Sag’s mir, ich hab es noch nicht mit so vielen Kerlen getrieben.»
    «Ach Scheiße, es stimmt natürlich nicht. Aber du müsstest es ja beurteilen können. Hast es ja grad mit einem Proleten ohne Abitur getrieben.»
    «Also kann ich ruhig studieren?»
    «Meinetwegen», gestand Manfred zu, «aber pass auf, dass diese Arme nicht dünn werden», und griff dabei kräftig an Toralfs Trizeps.
    «Keine Chance, zeig mir lieber mal deine!» Toralf packte zu. «Nachher will ich noch Armdrücken mit dir machen.»
    «Ja nachher, ist gebongt. Aber erst mach ich dich noch platt.»
    «Na, dann probier es doch! Lass uns endlich runtergehen!»
    Im Keller angekommen, zog Toralf sich ohne Umschweife aus und fragte: «Fighten wir wieder in Unterhose?»
    «Immer langsam mit den jungen Pferden. Guck erst mal, was ich hier habe!» Aus einem Schränkchen im Vorraum zauberte Manfred für jeden ein Ringertrikot aus dünnem Lycra hervor, eines rot, das andere blau. Beide zogen sich nackt aus und schlüpften in die hauteng sitzenden Einteiler.
    «Die Dinger sind ja voll geil», begeisterte sich Toralf, «muss dir nachher mal erzählen, wie ich als Junge immer mit dem dicken Ronny gerungen habe.»
    «Und? War dieser Ronny stärker als du?»
    «Nicht wirklich, jedenfalls eindeutig schwerer.»
    So standen sie sich leicht gebückt in lauernder Stellung gegenüber.
    «Schwerer bin ich wohl auch. Deshalb mach ich dich jetzt auch platt …»
    Manfred setzte blitzschnell den ersten Griff an. Toralf war zu Beginn noch zögerlich, das rächte sich schnell. Ächzen erfüllte den Raum, der scharfe Geruch von frischem Männerschweiß breitete sich aus. Manfred wusste die Hebelwirkung seiner Arme geschickt einzusetzen. Ein paarmal konnte sich Toralf aus scheinbar aussichtslosen Positionen befreien, doch am Ende fixierte ihn Manfred so, dass er aufgab.
    «Ich klopf ab», keuchte Toralf, schweißüberströmt.
    Manfred drehte sich rücklings neben ihn. «Das nächste Mal lass ich dich gewinnen», feixte er.
    Toralf rollte sich herum, warf sich über den Freund, drückte ihm blitzschnell die Arme auf den Boden und knotete die austrainierten Beine um seine Beine.
    «Ich ergebe mich», hauchte Manfred in gespielter Hilflosigkeit.
    Beide lachten.
    «Wenn wir gemeinsam ein bisschen trainieren, dann schaffst du es bestimmt, mich auch mal zu besiegen. Das wäre geil.»
    «Ich schaff das auch so von allein», beharrte Toralf.
    «Dann zeig’s mir doch», stachelte Manfred ihn an.
    In der zweiten Runde gelang es Toralf, mehr Initiative zu zeigen. Das anfängliche Zögern verflog. Die beiden Männer rangen stumm keuchend auf dem Boden, ein schweißgetränktes Muskelbündel, untrennbar ineinander verschlungen. Dieses Mal hatte Toralf erkannt, worauf es ankam. Schließlich schaffte er es, Manfred zur Seite zu drehen, warf sich auf ihn und spreizte Arme und Beine so, dass Manfred nicht wieder freikam.
    «Hey, diesmal hast du es geschafft», keuchte Manfred, «lass mich wenigstens mal Luft holen.»
    Toralf berührte mit seiner Nase die von Manfred, lächelte und sprach mit betont sanfter Stimme: «Sag erst Bitte!»
    Manfred keuchte nuschelnd so etwas wie «…itte» hervor.
    Toralf lächelte immer noch und machte keine Anstalten, Manfred freizugeben: «Ich hab dich nicht richtig verstanden. Sag Bitte. Sag: Bitte, Toralf, lass mich frei.»
    Jetzt wurde Manfred ungeduldig: «Ja, ja, bitte, bitte.»
    Toralf rieb weiter ihre Nasen aneinander und zog Manfred auf: «So wird das wohl nichts. Sag: Bitte, Toralf, lass mich frei.»
    «Bitte, Toralf», stieß Manfred nun keuchend und lachend hervor, «bitte lass mich frei.»
    «Na, dann will ich mal nicht so sein.» Toralf gab sich betont gönnerhaft und rollte sich zur Seite. So lagen die beiden Männer rücklings nebeneinander, wie am letzten Wochenende in den Kleinower Tannen. Nur waren ihre Blicke heute auf die Kellerdecke gerichtet, wo sie sich in der Maserung verloren, die die Schalbretter einst hinterlassen hatten.
    Manfred räusperte sich: «Vorgestern hab ich wirklich nicht mehr geglaubt, dass du noch kommst. Doch jetzt bin ich richtig gut drauf.» Sein Blick blieb an die Decke geheftet, als suchte er in der Maserung nach den richtigen Worten
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