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Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer

Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer

Titel: Bobbie Faye 01 - Schlimmer Geht Immer
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als studentische Hilfskraft im Büro des Dekans die Gegensprechanlage eingeschaltet gelassen. (Mal ehrlich … wer konnte denn auch ahnen, dass Zahlenfuzzys so laut waren?)
    Dass Susannahs Eltern zum Kollegium gehörten und alles persönlich hatten mithören können, war da auch nicht gerade förderlich gewesen.
    Aber es handelte sich hier eindeutig um einen Notfall, und insofern musste Susannah ihr einfach jemanden vorbeischicken.
    Der größere der beiden Kraftpakete, dem Roy im Stillen den Spitznamen »der Berg« verpasst hatte, schnürte Roy mit einer Plastikfessel die Hände auf dem Rücken zusammen und stieß ihn dann in den Fond einer schwarzen Limousine. Als sie in Richtung Osten auf die Interstate fuhren, schmerzten Roys Arme, seine Nase juckte, und ihm dämmerte langsam, dass diese Jungs ihm tatsächlich noch größere Probleme bereiten konnten als die wütende Bobbie Faye.
    Er beugte sich ein wenig vor und sah von Eddie, der am Steuer saß, zu dem Berg auf dem Beifahrersitz, dessen Magen knurrte.
    »Ist es wegen Dora?«
    Keiner der beiden Männer antwortete.
    Es schien unwahrscheinlich zu sein. Jimmy war zwar ein Raubein, aber auch ziemlich direkt, und wenn er Roy in Verdacht hätte, Dora zu vögeln, würde er kein Geld für irgendwelche Schläger aus dem Fenster werfen, sondern ihm gleich selbst eine Abreibung verpassen.
    »Ellen?« Keine Antwort. »Oder … Vickie? … Thelma?«
    Immer noch nichts.
    Vielleicht hing es mit den tausend Mäusen zusammen, die er Alex schuldete, seit er aus der letzten Pokerrunde ausgestiegen war. Aber … so gern der Kerl ihn vielleicht auch umbringen wollte, Roy wusste genau, dass Alex nicht die geringste Lust darauf hatte, es mit Bobbie Faye zu tun zu bekommen. Nie im Leben. Und wenn er ihren Bruder umlegte, würde er eine Menge mit ihr zu tun bekommen. Die anderen Jungs am Pokertisch hatten Roy sogar das Versprechen abgenommen, seine Schwester nicht einmal mehr zu erwähnen, denn Alex zuckte jedes Mal zusammen, wenn er ihren Namen hörte, und niemand wollte einem nervösen Waffenschieber gegenübersitzen.
    Während Eddie und der Berg Roy in Richtung Baton Rouge karrten, grübelte er über seine ständig wachsende Liste von Exfreundinnen und deren Ehemännern nach, die ihn gern verletzt (oder vielleicht auch halb tot) gesehen hätten, wenn sie ihn in die Hände bekämen. Aber er konnte sich nicht vorstellen, dass einer von ihnen sich die Mühe machen und so viel Geld springen lassen würde, zumal ein gutes Gewehr und ein Boot ausreichten, um ihn auf dem Grund eines kleinen unbekannten Bayous verschwinden zu lassen.
    Bobbie Faye griff nach ihrem schnurlosen Telefon und wählte die Notrufnummer der Wasserwerke.
    Als Susannah Bobbie Fayes Stimme erkannte, legte sie auf.
    Etwa fünfzehn Minuten später dann konnte Bobbie Faye sie endlich dazu bringen, am Apparat zu bleiben und sich das Problem anzuhören.
    Susannah lachte und rief das Lokalradio an.
    Als sie schließlich wieder in der Leitung war, konnte der Moderator in der nun geschalteten Dreierkonferenz mitreden und hatte Bobbie Faye mit ihrer neuesten Katastrophe live auf Sendung. Sie wusste, wie sehr Susannah diese Racheaktion genoss. Um die Sache noch etwas lustiger zu gestalten, gab sie Bobbie Faye den äußerst hilfreichen Rat, einfach den Haupthahn abzudrehen.
    »Ach?!«, erwiderte diese. »Ich habe alles getan, außer Hühner zu opfern, damit sich das Ding auch nur einen Millimeter bewegt. Und wenn Gott der Allmächtige selbst versuchte, ihn zuzudrehen, er würde bloß einen Minderwertigkeitskomplex kriegen.«
    »Gut«, meinte Susannah ein bisschen zu fröhlich, »ich schicke jemanden raus. Er wird zwischen zwölf und drei da sein.«
    »Ich kann nicht bis drei Uhr darauf warten, dass jemand kommt. Hast du mal Titanic gesehen? Das war gar nichts im Vergleich zu dem hier, Susannah. Ich kann den Haupthahn nicht abdrehen. Da ist ein Schloss dran, und der Parkmanager ist übers Wochenende …«
    Klick.
    Bobbie Faye starrte auf das plötzlich tote Telefon und dann auf die Station, die auf der Armlehne des alten, abgenutzten Sofas stand. Da bemerkte sie, dass auch die Lampen ausgegangen waren. Ebenso wie die Lichter im Flur. Schimpfend marschierte sie an Stacey vorbei, die aufgehört hatte, Wasser aus dem Trailer zu schaufeln, und stattdessen nicht nur einen, sondern gleich zwei Frösche durchs Wohnzimmer schwimmen ließ.
    Auf einmal klingelte und ratterte etwas an der Außenseite des Trailers.
    Bobbie Faye watete durch
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