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Blutstrafe - Thriller

Blutstrafe - Thriller

Titel: Blutstrafe - Thriller
Autoren: PeP eBooks
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automatischen Zielaufschaltung erneut losplärrte, wusste er, dass er keine Rakete mehr auf ihren Weg schicken konnte. Dieses Schwein in der Cessna hatte Recht. Wenn die Rakete ihr Ziel verfehlte, würde ein großer Teil von Manhattan Geschichte sein.
    Vickers kniff unter seinem Helm die Augen zusammen und streckte den Finger nach dem Auslöser der 20-Millimeter-Gatling-Waffe aus. Dort behielt er ihn und wartete auf seine Gelegenheit.

95
    Ich war hellwach, als ich Meyers Funkgespräch mit dem Kampfpiloten hörte, obwohl ich viel lieber bewusstlos gewesen wäre. Ich wusste nicht, was mehr wehtat, mein Kopf oder die Stelle zwischen meinen Beinen.
    » Zum Teufel mit den Blanchettes.« Meyer führte Selbstgespräche, ohne auf mich zu achten, weil er annahm, ich wäre bewusstlos oder tot. » Warum sollte ich wegen dieser Verrückten eine solche geniale Chance verpassen? Ich will dieses verkackte Land da treffen, wo es ihm am meisten wehtut, das, worauf New York besonders stolz ist. Dann werden sie mein › schwachsinniges Manifest‹ schon lesen.«
    Ich blieb reglos sitzen, öffnete aber die Augen ein Stück und sah, dass wir die Fifth Avenue Richtung Süden flogen.
    Direkt auf das glitzernde, von Menschenhand geschaffene Empire State Building zu.
    Der nächste Versuch, dachte ich und biss die Zähne vor Schmerzen zusammen. Ich würde ohnehin in einer wüsten Explosion sterben. Vielleicht könnte ich andere davor bewahren, mit uns in den Tod gerissen zu werden.
    Meyer hatte mich nicht wieder angeschnallt. Leise nahm ich einen langen, tiefen Atemzug.
    Mit dem Rest meiner Kraft, die ich noch in mir fand, rammte ich meinen linken Ellbogen in Meyers Adamsapfel.
    Er zuckte nach hinten und umklammerte seine Kehle mit einer Hand, während er mit der anderen mein Gesicht packte. Ich warf mich auf ihn, drückte ihn gegen die Tür und griff nach dem Steuer.
    » Wir fliegen zur Bucht raus«, schrie ich in sein Mikrofon. » Schießt uns dort ab.«
    In den nächsten Sekunden erlebte ich die Überraschung meines Lebens. Ich schaffte es, das Flugzeug in einem scharfen Bogen Richtung Westen zu lenken, so dass wir – wenn auch nur um Haaresbreite – am Empire State Building vorbeiflogen.
    Meyer allerdings war stark und rappelte sich erneut auf. Er schlug mir ins Gesicht und versuchte, die Kontrolle zurückzuerhalten. Während das Flugzeug heftig von einer Seite zur anderen taumelte, kämpften wir wie zwei Tiger im Käfig, fauchten und schlugen die Köpfe gegeneinander. Beide waren wir verletzt, beide verzweifelt auf Sieg aus. Und immer noch verloren wir drastisch an Höhe.
    Doch jetzt befanden wir uns bereits über der Bucht. Ich umklammerte das Steuer mit aller Kraft, die mir geblieben war, um unseren Kurs zu halten, und wartete darauf, dass uns der Feuerball aus dem Kampfjet traf, der uns jeden Moment zu Asche verglühen lassen könnte.
    » Vater unser im Himmel …«, begann ich zwischen zusammengepressten Zähnen zu murmeln. Mit atemberaubender Geschwindigkeit rasten wir auf das dunkle Wasser zu, das Letzte, was ich in meinem Leben sehen würde.
    Plötzlich hörte ich ein hohes, schrilles Pfeifen.
    Gütiger Himmel, das war’s dann jetzt, dachte ich.
    Einen Moment später wurde das Flugzeug von einer lang andauernden, ohrenbetäubenden Reihe von Explosionen erfasst, die das Dach und das gesamte Heck des Flugzeugs wie von einer Pappschachtel abrissen.
    Doch ich war immer noch da und am Leben. Wir zogen Flammen hinter uns her, die allerdings vom brennenden Benzin, nicht vom Flugzeug stammten.
    Meine Gedanken überschlugen sich, als ich merkte, dass unsere Flughöhe nicht mehr nur langsam abnahm, sondern wir beinah senkrecht nach unten stürzten. Die Schrauben meines Sitzes stöhnten.
    Seltsamerweise wurde ich von einem Gefühl des Friedens erfasst. Nicht in der Art, dass ich ein Licht am Ende eines Tunnels sah, wie es Menschen beschrieben, die glaubten, beinahe gestorben zu sein. Ich spürte einfach nur Ruhe.
    Einen Augenblick später knallten wir aufs Wasser wie eine zur Erde zurückkehrende Raumfähre.

96
    Durch den Aufprall wurde ich im Cockpit umhergeschleudert, doch wir trafen so flach aufs Wasser auf, dass wir noch ein paar Sekunden über die Oberfläche glitten. Andernfalls wäre die Wasseroberfläche hart wie eine Betonmauer gewesen. Das und die Tatsache, dass Meyer, der noch angeschnallt war, wie ein Airbag vor mir lag, hatte mir wahrscheinlich das Leben gerettet.
    In dem Bemühen zu glauben, dass ich noch lebte, spürte
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