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Blutnacht in Manhattan

Blutnacht in Manhattan

Titel: Blutnacht in Manhattan
Autoren: Jason Dark
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bedachten Abe mit spöttischen Blicken, die dieser einfach übersah. Er kannte ja das Konkurrenzdenken.
    »Schauen Sie genau hin, Abe. Nichts hat sich geändert. Das ist das Zeichen. Und sind Sie es nicht gewesen, der gesagt hat, dass es sich um eine stilisierte Teufelsfratze handelt?«
    »Ja, das stammt von mir.«
    »Da haben Sie den erneuten Beweis.«
    Douglas schaute sich die Wunde genauer an. Es stimmte alles. Diese Frau war auf die gleiche Art und Weise getötet worden wie die anderen drei zuvor.
    Das würde erneuten Ärger geben, Abe wusste das. Die Presse hatte zwar schon Wind von der Sache bekommen, aber noch nicht den Weg nach oben gefunden. Man hielt sie vor dem Haus fest, das hatte Abe Douglas bei seiner Ankunft erlebt.
    Er richtete sich wieder auf. »Kein Zweifel, es ist vermutlich der gleiche Täter gewesen. Die Merkmale stimmen haargenau überein.«
    »Sehr gut«, lobte Broderson und lächelte. »Dann können wir davon ausgehen, dass wir den Täter kennen. Wer sein Zeichen hinterlässt, wer sich das überhaupt traut, der kann sich nur so stark fühlen wie der Teufel. Demnach muss der Mörder der Teufel sein. Also müssen Sie nach ihm suchen, Abe.«
    Douglas warf dem Kollegen einen scharfen Blick zu. »Lassen Sie die Scherze.«
    »He, das meine ich ernst. Ich denke dabei an die Worte der vielen Prediger, die ich gehört habe. Ob auf den Bildschirmen oder in den Kirchen, immer wieder sprechen sie über den Teufel, der es geschafft hat, in unsere Gesellschaft einzubrechen. Der eigentlich nie richtig aus ihr entschwunden ist.«
    Douglas wollte über das Thema nicht weiter theoretisieren. Er drehte sich von der Toten weg und deutete auf das Tuch, unter dem die zweite Leiche lag.
    »Was ist damit?«
    Dave Broderson winkte ab. »Ha, was mit ihm ist? Viel werden Sie nicht mehr erkennen können.«
    »Sie haben ›ihm‹ gesagt. Demnach handelt es sich um einen Mann?«
    »Ja.«
    »Und weiter?«
    Dave Broderson ging auf den Toten zu. Er zupfte die Decke etwas hoch und zog sie dann ganz ab.
    Der G-Man war näher herangetreten. Zuerst sah er den langen Mantel. Er erkannte sogar noch Teile des Leopardenmusters. Doch als er auf die Leiche schaute, hätte er sich am liebsten abgewandt, denn was da übrig geblieben war, war kaum noch als Mensch zu erkennen.
    Es lag eine verbrannte Masse auf der unteren Seite der Decke. Flockige Reste eines Menschen, der in ein Feuer hineingeraten war, das sich Abe nicht erklären konnte. In seinem Leben hatte er schon oft verbrannte Menschen gesehen. Deshalb wusste er, wie sie aussahen. Das war hier einfach nicht der Fall. Der Mann war verbrannt und zerflockt. Hier schien nicht die menschliche Haut in Mitleidenschaft gezogen worden zu sein, sondern auch noch etwas anderes, das sich der FBI-Agent nicht erklären konnte. Bei normalen Verbrennungen war nur die Oberfläche verkohlt. Hier aber hatte sich das Feuer regelrecht in den Körper hineingefressen und alles in Mitleidenschaft gezogen. Es war nicht mal ein Skelett zurückgeblieben, so grausam hatte das Feuer gewütet.
    Abe wollte es genau wissen. Er hob seinen rechten Fuß etwas an, schob ihn vor und trat dorthin, wo ein Knochen sein musste. Nämlich am rechten Fuß.
    Nichts.
    Eine weiche, beinahe schon amorphe Rußmasse. Da gab es nichts, was dem Druck seines Fußes standgehalten hätte.
    Er atmete scharf aus und wusste gleich, dass er von zahlreichen Augen angeschaut wurde. Jeder wartete auf seinen Kommentar. Mit dem ließ er sich Zeit.
    »Haben Sie eine Idee, Abe?«
    »Nein.«
    »Was dann?«
    Douglas hob die Schultern. »Ich gehe mal davon aus, dass es ein besonderes Feuer gewesen sein muss.«
    »Das vom Teufel, nicht?«
    »Sie sollten darüber nicht spotten, Dave. Nicht alle Dinge, die man sieht, lassen sich so einfach erklären. Es gibt auch etwas anderes, das sich hinter der sichtbaren Welt versteckt.«
    »Ja, ja, das glaube ich Ihnen, Abe. Nur ist für uns dieses Feuer mehr als rätselhaft.«
    »Ist es für mich auch. Aber wir sollten uns darüber im Moment nicht den Kopf zerbrechen. Halten wir uns lieber an die Fakten. Kennt man den Namen der Toten?«
    »Sie heißt Pretty.« Broderson zuckte mit den Schultern. »Es war zumindest ihr Nuttenname. Den richtigen werden wir noch herausbekommen.
    »Und was ist mit dem Mann?«
    »Chuck Spiro, ein Zuhälter. Er hat mehrere Pferdchen laufen.«
    »Kennen Sie ihn?«
    »Nein, aber wir haben einen Zeugen befragen können. Den beinlosen Hero.«
    Abe verzog das Gesicht. »Wie bitte? Habe ich
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