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Blutiges Gold

Blutiges Gold

Titel: Blutiges Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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Du sagst mir doch dauernd, dass ich das Maul halten soll bei diesen Blödmännern.«
    »Der einzige Blödmann in diesem Bett bist du! Und wir wissen ja alle, dass Arschlöcher keine Ohren haben – also muss ich auch nicht mein verdammtes Maul halten!«
    Tim drehte sein hübsches Gesicht von ihr weg und schlief wieder ein.
    Das Telefon klingelte weiter.
    Fluchend krabbelte Cherelle über Tim hinweg, bis sie auf dem Display erkennen konnte, wer anrief.
    »Virgil«, murmelte sie. »Mist!«
    Virgil O’Connor war einer ihrer besten Blödmänner – Kunden, verbesserte sie sich im Stillen. Bezahlte bar. Sofort. Kein Ärger, keine ungedeckten Schecks, keine Kreditkartengeschichten. Es wäre schön, wenn sie fünfzig solcher Kunden hätte. Verdammt, fünf würden ihr auch schon reichen. Damit und mit ein bisschen Glück in den Casinos von Las Vegas könnte es ihr genauso gut gehen wie ihrer Kindheitsfreundin Risa.
    Der Gedanke an Risa führte Cherelle zurück in vergangene gute Zeiten, als die beiden hübschen Waisenmädchen aus Arkansas es allen gezeigt hatten …
    Das Telefon klingelte weiter.
    Sie riss sich aus dem Dämmerzustand ihrer Erinnerungen, schlüpfte im Geiste in ihr unsichtbares Kraftwirbelgewand und griff nach dem Hörer. Ihre Stimme klang jetzt gedämpft und freundlich.
    »Guten Morgen, Virgil. Ich nehme an, dass Sie gerade schwierige Zeiten durchmachen.«
    »Wir müssen uns unbedingt treffen.«
    »Dann schau ich mal in meinen …«
    »Nein«, unterbrach er sie, »jetzt, Lady Faulkner. Es muss jetzt gleich sein. Solange es dunkel ist. Das Gold bringt mich um.«
    Mit Mühe schluckte sie die unflätigen Ausdrücke hinunter, die ihr auf der Zunge brannten. »Aha, Gol d ? Sind Sie mal wieder über den Fotos in einem Ihrer Goldbücher eingeschlafen?«
    »Hab was Bessres als die verdammten Bücher. Kommen Sie schnell her, dann sehen Sie’s.«
    »Virgil …« Verdammt noch mal, es ist Mitternacht, du Idiot .
    Sie straffte sich, schob die Haare hinters Ohr, die ihr ins Gesicht gefallen waren, und sprach sehr überlegt: »In Ordnung, ich werde kommen, aber ich muss dann das Doppelte des normalen Honorars verlangen. Es tut mir sehr leid, aber das ist wegen …«
    »Wenn Sie vor der Dämmerung hier sind, kriegen Sie vierhundert«, unterbrach er sie.
    »Bar?«
    »Ja.« Das war zwar alles, was er noch hatte, aber das war ihm egal. Wenn ihm dieses Treffen nicht den ersehnten Erfolg brachte, dann benötigte er auch keine weiteren Dienste mehr. »Aber Sie müssen sich beeilen.«
    Cherelle schluckte. »Ich bin vor der Dämmerung bei Ihnen. Friedvolle Zeit, Virgil.«
    Bevor ihr Kunde antworten konnte, knallte sie den Hörer hin und rüttelte ihren Freund so heftig, dass sein Haarschopf mit den blondierten Haarsträhnchen aufflog. »Raus mit dir, mein Hübscher. Virgil wartet mit vier fetten Scheinchen auf uns.«
    Tim öffnete eines seiner wunderschönen blauen Augen. »Wen müssen wir dafür umbringen?«
    »Ha, ha! Du kannst noch nicht mal ’ne Kakerlake zertreten. Schon für so was brauchst du deinen Knastkumpan.«
    Das zweite blaue Auge öffnete sich und der Mund verzog sich zu einem engelgleichen Lächeln. »Aber es wird erledigt, nicht wahr?«
    Mit einem empörten Schnauben ließ sie seine Schultern los und rappelte sich endgültig aus dem Bett auf. »Schaff deinen geilen Arsch aus den Federn. Wir müssen vor der Dämmerung bei Virgil sein.«
    »Socks wird sauer sein, wenn wir nicht hier sind …«
    »Socks kann mich mal.«
    »Hey, du musst auch immer auf meinem Kumpel rumreiten!«
    »Ich hab’s ihm noch nie besorgt, auch nicht, als er mir einen Hunderter dafür bot.«
    Kichernd streckte sich Tim. Für ihn war es das Größte, es seiner Freundin zu besorgen. Das war der gerechte Ausgleich dafür, dass er sonst meist den Kürzeren zog, weil sie viel schlauer war als er – und auch schlauer als Socks, dieser alte Angeber. Im Vergleich zu Cherelle waren sie beide ziemlich dumm. Aber das war okay so.
    Nachdenken müssen war für ihn – einfach nur lästig.
    Also überließ er das Denken Cherelle, außer wenn sein Kumpel etwas ausheckte wie die gelegentliche Hehlerei mit Fernsehern oder DVD-Playern. Tim erzählte Cherelle davon nichts. Sie würde ihm die Hölle heißmachen, wenn sie erführe, das Socks einige ihrer Kunden bestahl. Nicht alle, natürlich. Verdammt, sogar ihm war sonnenklar, dass das ziemlich schwachsinnig wäre. Nur ein paar von ihnen, wenn sie im Winter hier fortgingen; nur die, die so viele Fernseher

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