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BLUTIGER FANG (German Edition)

BLUTIGER FANG (German Edition)

Titel: BLUTIGER FANG (German Edition)
Autoren: Simon Pflock
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unglaublich. Um wenigstens einige ihrer Art zu retten, opferten sich die anderen.
    Als der Terrier herankam, war eine Ratte bereits dabei, über die Holzplanke zu klettern, wurde aber von Zuschauern mit Stockhieben zurückgetrieben. Dabei bekam sie einen Stoß, der so stark war, dass sie durch die Luft flog, ein paar Purzelbäume schlug und mitten in der Arena landete.
    Der junge Mann lächelte und auch die Zuschauer johlten und klatschten in die Hände.
    Der Bullterrier war wie der Blitz an Ort und Stelle und biss die Ratte in den überfetten Bauch. Der Mann fühlte förmlich, wie sein Hund das warme Blut schmeckte und die glibberige Masse im Maul und zwischen den Zähnen.
    Als der Terrier abließ, verteilten sich nicht nur die Eingeweide der Ratte auf dem Boden. Offenbar war sie trächtig gewesen. Die Nachkommenschaft war deutlich zu erkennen. Sie verteilte sich nackt und regungslos im Sand, der sie gewissermaßen panierte.
    Wieder rief der Schiedsrichter auf dem Hochsitz eine Zeit aus.
    Nach und nach dezimierte der wie toll agierende Hund die Ratten. Er tötete und tötete und wurde immer unbändiger und rasender. Mit jeder toten Ratte schien sich sein Zorn auf diese Tiere, die ihm nichts getan hatten, zu steigern.
    Der Mann feuerte seinen Hund an und klatschte dabei immer wieder in die Hände. Dann war nur noch eine Ratte übrig, die in Verzweiflung und Todesangst versuchte, durch ein Loch in der Bretterwand zu entkommen, in das nicht einmal eine Maus gepasst hätte. Das Tier musste unter furchtbaren Schmerzen seinen Kopf hindurchgezwängt haben und versuchte nun, auch den Rest des Körpers frei zu bekommen. Als der Terrier bei ihr war, steckte sie schon zu einem Drittel in dem Loch und war in vermeintlicher Freiheit.
    Doch der Hund packte zu. Er legte seinen gewaltigen Kiefer um das Hinterteil des Nagers. Sein Besitzer vermeinte das hektische Kitzeln der Rattenfüßchen im Maul und auf der Zunge des Hundes zu spüren.
    Kopf, Brust und Vorderläufe der Ratte waren bereits auf der anderen Seite der Holzwand und sie schrie vor Schmerz. Der Ton war derart hoch und herzzerreißend, dass es selbst dem Besitzer in den Magen fuhr, der das Spiel sonst mit Vergnügen betrachtete.
    Während die Ratte immer noch versuchte, den Rest des Körpers durch das enge Loch zu zwängen, zog sie der Hund nach der Innenseite.
    Plötzlich verstummte das Fiepen und der Hund hatte das komplette Hinterteil mitsamt Hinterläufen im Fang. Das Blut lief ihm aus dem Maul und rötete das weiße Fell auf seiner Brust. Er zerrte und rüttelte den Kopf wie ein Krokodil hin und her und verspritzte dabei Blut und Eingeweide der Ratte in der ganzen Arena.
    Einige der Anwesenden hielten sich die Hände vor den Mund.
    Dann ließ der Hund die Körperhälfte fallen und machte seltsame Bewegungen mit seinem Maul. Es sah aus, als wolle er die letzten Rattenreste aus den hinteren Teilen seines Rachens hervorholen und ausspucken.
    Das Publikum blieb begeistert und der junge Mann zufrieden.
    „Sechs Minuten und 27 Sekunden!“, rief der Typ auf dem Hochsitz.
    Der junge Mann lächelte und stieg in die Arena. „Gut gemacht, Prinz! Du bist doch der Beste!“    
    Während sich das Publikum beruhigte, nahm er Prinz an die Leine, patschte ihm ohne Unterlass auf die Schulter und verließ mit ihm die Arena.
    Der Terrier kam allmählich runter und wedelte mit dem stockigen Schwanz. Der Hund hatte seinem Besitzer einen schönen Gewinn beschert.
    Der Besitzer ging auf einen sehr dicken Mann zu, der einen überdimensioniert großen Kopf hatte, potthässlich war und obendrein auch ungepflegt. Der Dicke saß keuchend auf einem Hocker, dessen Sitzplatte unter dem massigen Gesäß nicht mehr zu sehen war. Seine Atmung ging so schwer, als hätte er gerade eine sportliche Anstrengung hinter sich gebracht.
    „Nicht schlecht, Müller, dein Wirbelwind hat den Jackpot geknackt. 35 Ratten unter sieben Minuten!“ Der Dicke keuchte und zog, umringt von einigen Zuschauern, ein Bündel Geld heraus und reichte es Müller mit einem zur Fratze verzogenen Gesicht.
    „Dank dir, Konrad! Du kannst dich darauf verlassen: Nächstes Mal bin ich wieder dabei! Und dann erhöhen wir die Anzahl der Ratten – und auch der Mäuse!“    
    Müller lachte und machte sich mit dem Bullterrier aus dem Staub. Er brachte den Hund aus dem Keller nach oben, wo es in einem anderen Raum eine Reihe von Boxen gab, in denen die Hunde vor und nach den Kämpfen untergebracht waren – sofern sie nach den
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