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BLUTIGER FANG (German Edition)

BLUTIGER FANG (German Edition)

Titel: BLUTIGER FANG (German Edition)
Autoren: Simon Pflock
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Molosser losgegangen wäre. Nur mit größter Mühe konnte er den Hund in die Box bringen.
    „Wart’s ab, Dogo, nachher darfst du Kleinholz machen.“    
    Bronco und Frank verließen den Raum, pickten Linda im Flur auf und gingen hinunter in den Keller.
    Dort sahen sie ein paar junge Männer in der Arena, die gerade einen Staffordshire Terrier von einem Dobermann wegzogen, der reglos im Sand lag.
    Sein Gegner, der Halter des Siegers, tätschelte seinen Terrier auf den Kopf und verließ die Arena.
    Bronco, Frank und Linda hielten auf Konrad zu.
    „Sieh an, sieh an, Bronco.“ Konrad keuchte. „Hast du deinen Doggerich dabei?“    
    Bronco lächelte. „Heute räume ich ab.“ Dann senkte er den Blick und sagte etwas leiser: „Das heißt, wenn du mich lässt.“    
    „Was soll das heißen?“, sagte Konrad und sah Bronco mit verkniffenen Augen an. Er musterte ihn abfällig von oben bis unten und keuchte leise. „Du bist so blank wie der gewaschene Schlüpfer meiner Emma, stimmt’s? Gott hab sie selig, dieses Miststück.“    
    „Wenn ich gewinne, verrechnen wir das Startgeld mit dem Gewinn. Verliere ich, gebe ich dir das Geld innerhalb von zwei Wochen. Aber bitte, lass mich antreten, okay?“    
    Konrad musterte Bronco erneut. In Konrads blutunterlaufenen, seltsam leeren Augen hingen dicke Tränen, wahrscheinlich weil es in dem Keller so verraucht war. Auch hustete Konrad ab und an, und man merkte, dass es um seine Gesundheit nicht zum Besten stand. Bronco kannte Konrad schon lange und wusste, dass er viel zu verlieren hätte, wenn er das Geld im Falle einer Niederlage nicht besorgte. In solchen Fällen gab es in der Szene so etwas wie eine Mafiaehre. Man hielt sein Wort – auch wenn es eines unter Gaunern war. Verlöre er, würde er halt ein Auto knacken, mit Drogen dealen oder sonst was anstellen, um das Geld zu besorgen.
    Dann sah Konrad Linda plötzlich auf eine Weise an, die Bronco gar nicht gefiel. Konrad leckte sich mit seiner weiß belegten Zunge die Mundwinkel aus und sagte in einem provozierenden Unterton: „Was bekomme ich dafür, wenn ich dir Kredit gewähre?“    
    Bronco spürte, wie Linda ihn am Arm griff. „Nichts und niemand rührt jemals meine Freundin an. Niemand, auch du nicht!“    
    Konrads Zunge verschwand in der sabbernden Mundhöhle und sein Blick kam aus seinen wohl schmutzigen Fantasien zurück.
    „Du bekommst die Moneten in jedem Fall, wenn ich verliere. Gewinne ich, wird verrechnet. Das ist der Deal – mehr nicht. Also, überleg’s dir. Und außerdem: Denk dran, dass du deinem Publikum was bieten musst. Immer nur Zwergpinscher gegen Ratten, das isses auf die Dauer nich’.“    
    Bronco zog Linda an sich, griff ihr um die Taille und drehte sich mit ihr um. Auf sein Kopfnicken hin setzte sich auch Frank in Bewegung.
    Kaum dass sie ein paar Schritte gegangen waren, hörte Bronco Konrad lauter keuchen als sonst. Durch das Gemurmel der anderen und die leise Musik hindurch hörte er Konrads Stimme. „Also gut, abgemacht. Gegen welchen Hund willst du deinen antreten lassen?“    
    Bronco stoppte seinen Gang abrupt ab, sah Frank an und lächelte.
    Dann drehte er sich um. „Gegen deinen.“    
    Konrads Miene wurde ernst. „Vergiss es, Bronco. Der Molosser macht aus deiner Dogge in zwei Minuten Hackfleisch. Da kannst du mir das Geld auch gleich geben.“    
    Bronco lachte. „Du kennst meinen Dogo nicht. Mit dem hab ich gearbeitet und trainiert. Der macht hier alles platt.“    
    „Ich sage es dir als väterlicher Freund: Deine Dogge ist tot, so schnell kannst du gar nicht aus’m Arsch atmen. Lass ihn antreten gegen den Hund von Willi, da ist dir der Sieg gewiss, du kannst mir das Startgeld bezahlen und selber noch dran verdienen.“     Konrad keuchte nach diesem Vortrag, als hätte er einen Hundertmeterlauf hingelegt.
    „Pah, ich hab keine Lust, meinen Hund gegen diesen Schoßpisser von Willi antreten zu lassen. Da kannst du mir ja gleich mit ‘ner Bisamratte kommen.“    
    Frank lachte auf. „Ja, Bi- … Bisamratte!“    
    Bronco sah ihn an, daraufhin verstummte er.
    „Nein, im Ernst, Konrad. Ich will einen richtigen Kampf und den wird es mit der Töle von Willi nicht geben. Das weißt du genau.“    
    Konrad überlegte. „Also gut, dann gegen meinen Mastino. Aber ich habe dich gewarnt. Außerdem erhöht sich das Startgeld damit auf drei Riesen.“    
    „Was?“
    „Ja, was denn nun? Glaubst du zu
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