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Blutige Verfuehrung 2

Blutige Verfuehrung 2

Titel: Blutige Verfuehrung 2
Autoren: Ina Cult
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hatten darunter gelitten. Entweder bedeutete es für sie das Ende oder ich nahm mir nur so wenig, dass sie es kaum bemerkten und sich nach einiger Zeit davon wieder erholen konnten, aber bei Ikarus war es anders. Seine Bereitwilligkeit machte mir Angst. Obwohl ich den Sex mit ihm richtig genoss, weil er sich mit ihm so wild und gut anfühlte, hatte ich ein flaues Gefühl in der Magengrube. Er war so besitz ergreifend und versuchte mich in seine Abhängigkeit zu bringen, deshalb musste ich so schnell es ging einen Ersatz für ihn finden. An Nicholas war dabei nicht zu denken. Sein Blut war zu kostbar, ihn musste ich schonen, denn mit ihm wollte ich länger zusammen sein, vielleicht für immer.
    Meine ganze Hoffung setzte ich dabei auf das Treffen mit meinen Eltern. Sie waren Vampire und Jahrhunderte alt, sie wussten wie man mit der Gier nach Blut umging, sie würden mir sicher einen Rat geben, wie ich der Versuchung besser widerstehen konnte. Vielleicht gab es ein Geheimnis, wie man für dieses Blut Ersatz finden konnte.
    Ich war inzwischen tief in den Wald vorgedrungen und war völlig in Gedanken, als es plötzlich im Unterholz raschelte und zwei große Rehe vor mir über den Weg sprangen. Ich erschrak und beschloss, wieder zurück zu gehen. Es war so finster, dass ich froh war, den Pfad nicht in irgendeine Richtung verlassen zu haben. Trockene Zweige streiften mein Gesicht, weil ich immer wieder versehentlich vom Weg abkam, doch die weichen Moosschichten zeigten mir, wo es weiter ging. Als ich wieder aus dem Wald trat, hatte sich der Himmel mit Wolken bedeckt und in der Ferne zeigte sich Wetterleuchten. Es war noch immer schwül warm. Ein Gewitterschauer würde hoffentlich Abkühlung bringen.
     

3. Das Ziel vor Augen
     
    Im Gasthof herrschte noch völlige Ruhe, als ich durch die hintere Küchentür wieder hinein ging. Auch Mareike schlief friedlich. Ich legte mich angezogen auf mein Bett und starrte zum Fenster hinaus. Es dämmerte schon langsam. Wir würden bald unseren Weg nach Bran fortsetzen.
    Allmählich hatte sich mein Kreislauf auch wieder stabilisiert und meine Gedanken richteten sich auf die Begegnung mit meinen Vorfahren. Alles was ich über Vampire wusste, hatte ich im Internet nachgelesen. Doch ob das immer die Wahrheit war, konnte ich nicht sagen. Schließlich wurden die meisten Aussagen als Geschichten und Mythen abgetan. Kaum jemand hatte jemals einen lebenden Vampir zu Gesicht bekommen und wenn, so wurde auch das angezweifelt.
    Ich fühlte nach meinen Zähnen, sie waren spitz und lang, auch ohne dass sie ausgefahren waren. Und meine Fänge unter den Fingernägeln blitzten auch hervor, wenn ich die Hände ausstreckte. Ich hatte den Eindruck, dass sie gewachsen waren. Auch mein Brustumfang hatte zugenommen. Der BH, den ich trug, war mir fast zu eng, die Brüste quollen über die Schalen hinaus und unter dem T-Shirt zeichnete sich zu viel von meiner Oberweite ab. Auch die Muskeln an meinen Oberarmen und Beinen waren kräftiger geworden und fester. Vielleicht war das viele Blut, das ich in letzter Zeit getrunken hatte dafür verantwortlich. Kalter Schweiß brach mir aus, wenn ich daran dachte für immer mit diesen Merkmalen leben zu müssen. Denn so gut ich inzwischen damit zu Recht kam, es war mir wohl bewusst, dass ich anders war als meine Freundinnen und Freunde. Nur Ikarus war eine Ausnahme. Ich musste unbedingt herausfinden, was ihn von den anderen unterschied. Ich beschloss, ihn künftig besser zu beobachten, denn vielleicht hatte er noch andere Eigenschaften, die mir bisher nicht aufgefallen waren. Wenn er wie ich ein Vampir wäre, hätte er sich bestimmt zu erkennen gegeben. So viele Gedanken schwirrten durch meinen Kopf, dass ich beschloss, aufzustehen.
    Lukas duschte gerade, als ich die Badezimmertüre öffnete. Er hatte sie nicht abgeschlossen und sah herausfordernd zu mir her. Er zeigte auf den Schwamm in seiner Hand und sagte:
    "Komme, ich seife dich ab!"
    "Nein, danke Lucky", sagte ich, ich wollte nur die Zähne putzen. Lucky war wirklich nicht mein Typ mit seinen Rastahaaren, die einstmals aus wunderschönen Korkenzieherlocken entstanden waren. Er war außerdem etwas kleiner als ich und hatte einen schlurfenden Gang. Nur wenn er lachte und eine Reihe wunderschöner weißer Zähne zeigte, die aufgereiht waren wie die Perlen an einer Schnur, erinnerte er mich an Leonardo DiCaprio aus dem Film Titanic.
    Lucky war trotzdem ein großer Frauenschwarm, weil er sich wie ein Freak kleidete und
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