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Blutige Verfuehrung 2

Blutige Verfuehrung 2

Titel: Blutige Verfuehrung 2
Autoren: Ina Cult
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ich beneidete sie. Nur Ikarus wirkte munter. Er verweigerte das Frühstück und sagte:
    "Ich werde die restliche Strecke fahren, dann könnt ihr im Auto noch etwas schlafen und zu mir gewandt:
    "Du musst mich aber unterhalten, damit es nicht so langweilig ist."
    Ich war froh, dass niemand bisher bemerkt hatte, was zwischen Ikarus und mir in der Nacht vorgefallen war. Ich schaute mir seinen Hals genauer an, aber es gab nicht den geringsten Hinweis auf einen Einstich oder Bissspuren. Es konnte nicht mit rechten Dingen zu gehen. Jeder andere hätte ein Pflaster oder eine Bandage gebraucht nach meinem Biss und Ikarus war nichts anzusehen.
    Als Lukas sich das letzte Brötchen geschmiert hatte, brachen wir auf. Mareike ging noch einmal in unser Zimmer, um ihre Tasche zu holen. Ich hatte meinen kleinen Koffer bereits mit herunter gebracht. Ich bezahlte inzwischen die Rechnung, die wirklich nur einen lächerlichen Betrag ausmachte. Deshalb gab ich ordentlich Trinkgeld und die Wirtsleute verneigten sich und wünschten uns eine gute Reise. Ikarus saß bereits am Steuer, als wir einstiegen. Er blinzelte mir verschwörerisch zu und raunte, als ich neben ihm saß:
    "Du siehst super aus, frisch wie der Morgen!" Ich wusste genau worauf er anspielte. Natürlich war meine Haut frisch wie ein Pfirsich, dank der besonderen Nahrung, die ich zu mir genommen hatte. Außer Ikarus fiel das zum Glück keinem auf.
     

4. Transsylvanien - Brasov
     
     
    Nachdem es noch früher Vormittag war, gab es kaum Verkehr und die Straßen ließen sowieso keine schnelle Fahrt zu. Lukas hatte wieder seine Gitarre im Arm und trällerte vor sich hin. Mareike sang ab und zu mit, sie kannte erstaunlicherweise viele Texte. Ich fragte sie überrascht, woher sie die modernen Liedtexte kannte. Sie wurde etwas verlegen, dann sagte sie:
    "Weißt du, manchmal ist es in der Uni auch richtig langweilig, dann höre ich mit dem Kopfhörer Radio und schreibe nur mit, was an der Tafel steht. Die Professoren sind teilweise dröge. Das mag ich mir nicht immer anhören." Sieh an, die unbestechliche Studentin, hörte Musik statt der Vorlesung. Ich war ja irgendwie beruhigt, dass Mareike wenigstens auch einen kleinen Makel hatte. Sie war sonst für uns alle immer vorbildlich und strebsam. Niemand nahm es mit ihrem Ehrgeiz auf. Ikarus, der noch immer am Steuer saß, sagte plötzlich:
    "Hier gibt es noch mal ein Stück Autobahn, das werden wir fahren, mir reicht das Schaukeln auf den schlechten Straßen."
    Wir waren alle froh, dass es nun wieder etwas schneller dahin ging. Es war schon Nachmittag und ich war so gespannt endlich anzukommen. Unser Navi war immer wieder ausgefallen und wir hatten uns schon ein paar Mal verfahren, weil Ikarus sehr eigensinnig falsche Entscheidungen getroffen hatte. Die Landschaft, durch die wir kamen war wunderschön. Es gab so viel Wald und satte grüne Wiesen und das mitten im Sommer. Wenigstens das entschädigte uns für die lange Fahrt.
    Es war wieder unerträglich heiß im Auto. Ich bereute es schon, dass ich nicht auf den Händler gehört hatte, der mir einen Kombi mit Klimaanlage angeboten hatte. Aber ich hatte mich nun mal in diese alte Kiste verliebt.
    Endlich war die Stadt Brasov ausgeschildert. Wir folgten diesen Schildern, da Ben uns erklärt hatte, dass wir unbedingt dort Halt machen müssten. Er hatte sich für die Rolle des Fremdenführers entschieden. Eigentlich wollte ich gleich auf die Burg, doch meine Geduld wurde noch auf eine harte Probe gestellt.
    Die Karpaten waren als Gebirge schon seit langem zu sehen, doch als wir näher kamen, entpuppten sie sich eher als Mittelgebirge, das ziemlich begrünt war. Und die Stadt Brasow, in die wir fuhren, glich auch anderen mittelgroßen Städten in Italien oder Österreich. Ich konnte daran nichts Besonderes finden. Wir suchten lange nach einem Parkplatz in der Innenstadt, weil Ben eine Führung vorbereitet hatte. Doch es war schwierig und schließlich landeten wir in einem Parkhaus.
    Nachdem wir alle hungrig waren, lud ich die ganze Mannschaft in ein nettes Lokal ein, das nachmittags um 15 Uhr tatsächlich noch Mittagessen anbot. Alle waren glücklich, als sie vor einem großen Teller mit Braten und Nudeln saßen. Wie sich danach herausstellte, wollte niemand Bens Führung folgen und so trennten wir uns und verabredeten uns für 18 Uhr, um dann weiter nach Bran zu fahren.
    Ich verbrachte die Zeit mit Mareike, die ganz wild darauf war, sämtliche Geschäfte nach Souvenirs zu durchkämmen.
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