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Blutige Verfuehrung 2

Blutige Verfuehrung 2

Titel: Blutige Verfuehrung 2
Autoren: Ina Cult
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entdeckt, dass ich ihn brauchte. Er glaubte mich in der Hand zu haben, weil er wusste, wie ich es genoss, sein Blut zu trinken. Ich erschauerte. Ikarus ahnte nicht wie wichtig mir meine Unabhängigkeit war. Wenn mich der Vampirclan aufnahm, würde ich ihn vielleicht nie wieder sehen. Das war im Moment meine einzige Hoffnung, diesem Teufelskreis zu entkommen.
    Doch was würde aus der Beziehung mit Nicholas werden? Er hatte mir schon wieder mehrere SMS geschrieben und mir mitgeteilt, dass er seine Seminarreise vorzeitig abbrechen würde, wenn ich ihn sehen wollte. Ich hatte ihm geantwortet, dass es dafür jetzt leider zu spät war, denn wir waren ja schon in Rumänien.
    Ich fühlte tief in mir, dass ich mich hoffnungslos in ihn verliebt hatte und dieses Gefühl wurde laufend stärker. Ich dachte unablässig an ihn, an die Zärtlichkeiten in seiner Blockhütte, an seine warmen Hände auf meiner Haut und an das Gefühl, als er in mich eindrang. Diese Erinnerung war so stark, dass sich dabei meine Muskeln in der Scheide sofort zusammenzogen und ich spürte wie ich feucht wurde. Das war mir so noch nie passiert. Die meisten Männer hatte ich so schnell vergessen, wie ich sie kennengelernt hatte. Doch bei Nicholas war alles anders. Warum musste ausgerechnet jetzt das Treffen mit meinen Eltern dazwischen kommen. Mein Leben nahm gerade so viel an Fahrt auf, dass ich nicht wusste, wie ich alles unter einen Hut bringen sollte.
    Und die Sache mit Ikarus! Ich hoffte immer noch, dass wir in ein paar Tagen wieder auf der Rückreise wären und ich bald Nicholas in die Arme schließen konnte. Doch es galt, das Abenteuer, das mir bevorstand jetzt hinter mich zu bringen.
    Ikarus hatte mehrere Tüten mit Getränken und Snacks eingekauft, während ich eine Landkarte für die Gegend suchte, in die wir fuhren. Ich bemerkte erst jetzt, dass ich mit der Sprache Rumänisch gar nichts anfangen konnte. Darüber hatte ich mir keine Gedanken gemacht, als ich mir vornahm nach Bran zu fahren.
    Als wir wieder im Auto saßen, sagte ich zu Ben:
    "Haben deine Internetrecherchen auch ergeben, dass man in Rumänien wenigstens Englisch spricht. Ben lachte:
    "Nein, mit Englisch kannst du da nicht viel anfangen, aber viele sprechen Deutsch, außerdem ist Bran ein Magnet für den Tourismus, wir werden also nicht allein auf einer einsamen gespenstischen Burg landen, sondern mitten im Rummel." Ich sah ihn ungläubig an. Wahrscheinlich hatte er wieder einmal Recht. Meine Vorstellung von einem einsamen Treffen mit Vampiren war anscheinend ein Hirngespinst. Und dass meine Eltern ausgerechnet auf einer Burg leben sollten, die tourismusverseucht war, kam mir sehr komisch vor. Doch Ikarus mischte sich ein:
    "Du darfst Lucy nicht den ganzen Spaß im Voraus verderben, sie will sich schon ein bisschen gruseln, sonst ist doch der ganze Aufwand umsonst." Dabei lächelte er mich verschmitzt an. Warum wussten alle schon mehr über mein Ziel und was mich dort erwarten würde, als ich? Mareike ergänzte:
    "Ich will auf jeden Fall einen richtigen Vampir zu Gesicht bekommen, wenn wir schon eine so lange Reise auf uns nehmen."
    "Ja, der Meinung bin ich auch", sagte ich zu Mareike.
    "Wenn alles so läuft, wie ich es mir vorstelle, werden wir den Clan der Gradaras schon kennenlernen."
    Lukas, der während unserer Fahrt noch gar nicht zu Wort gekommen war, und nur auf seiner Gitarre herumgezupft hatte, sagte schnippisch:
    "Ihr mit eurem Vampirgedöns, das geht mir ganz schön auf die Nerven. Ich glaube nicht an diesen Quatsch."
    Armer Lukas, dachte ich bei mir, dir werden noch die Augen aufgehen. Ob man daran glaubt oder nicht, meine Zähne und mein Durst nach Blut waren für mich Beweis genug, dass es Vampire geben musste und vielleicht noch ganz andere als mich. Was ich mir jedoch noch gar nicht vorstellen konnte, waren meine Eltern als Vampire, die mich offensichtlich als Kleinkind nicht haben wollten. Warum es 21 Jahre dauern musste, bis ich sie wiedersehen würde, war ein großes Rätsel.
    Es gab im Moment jedenfalls für mich nur ungeklärte Fragen. In dem Brief stand nur, dass ich eine "di Gradara" war und im Clan den mir zustehenden Stand einnehmen musste. Ich konnte mir nicht im Geringsten vorstellen was ich unter diesem 'Stand' zu verstehen hatte. Sie waren mir einige Erklärungen schuldig. Noch war meine Angst mindestens genau so groß wie meine Neugier. Doch ich ließ mir nichts anmerken und sagte zu meinen Freunden:
    "Wenn wir in Bran sind, werde ich mich allein auf
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