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Blutige Fehde: Thriller (German Edition)

Blutige Fehde: Thriller (German Edition)

Titel: Blutige Fehde: Thriller (German Edition)
Autoren: Stuart Neville
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und riss die Arme ruckartig nach oben. Noch während O’Kane nach hinten kippte, gelang es ihm, einen Schuss abzufeuern, aber der traf Ronan in die Brust. O’Driscoll versuchte O’Kanes Fall zu bremsen, verlor dabei aber auf der rutschigen Plastikfolie das Gleichgewicht. Fegan trat ihm die Beine weg.
    O’Kane landete hart auf dem Rücken und rollte mitsamt dem Stuhl noch ein Stück weiter, bis der umkippte. Er schrie auf, als sein kaputtes Bein auf den Boden schlug. In seiner eigenen Decke verheddert, lag er da.
    Bevor O’Driscoll sich wieder gefangen hatte, war Fegan schon auf den Beinen. O’Kane versuchte, sich über den Boden bis zu der Stelle zu ziehen, wo die Walther inzwischen lag. Fegan lief um ihn herum und hob die Pistole auf. Ein Schuss krachte, er spürte die sengend heiße Kugel an seinem Ohr vorbeisausen. Ohne jede Hast drehte er sich um und zielte auf Ronans Kopf, gerade als der die eigene Waffe wieder in Anschlag bringen wollte. Die Walther bockte in Fegans Hand, und Ronans Kopf schlug ruckartig zurück.
    O’Driscoll kroch über den Boden auf die Pistole zu, die immer noch in Ronans toter Hand lag. Fegan jagte ihm zwei Kugeln in den Rücken. O’Driscoll brach über Ronans Beinen zusammen. Fegan nahm Ronan die Waffe aus der Hand und steckte sie sich in den Hosenbund. Dann ging er zurück zu O’Kane.
    Bull starrte zu ihm hoch. In einem Mundwinkel hingen Speichelblasen. »Du Mistkerl«, fauchte er.
    »Wo sind sie?«, fragte Fegan.
    »Leck mich.«
    »Wo sind sie?«
    »Leck mich. Na los, erschieß mich schon.«
    »Nein«, sagte Fegan. »Erst wenn Sie mir gesagt haben, wo sie sind.«
    »Leck mich.«
    O’Kanes linkes Bein, in dem er vor Monaten eine Kugel abbekommen hatte, lag ausgestreckt und mit steifem Knie auf dem Boden. Fegan setzte einen Fuß kurz über das Gelenk, genau an die Stelle, wo die Kugel eingedrungen war. Dann legte er sein ganzes Gewicht darauf.
    O’Kane schrie auf.
    »Wo sind die beiden?«
    »Du kannst mich mal«, keuchte O’Kane.
    Gerade als Fegan ein weiteres Mal mit aller Kraft zutrat, ließ das Geräusch der sich öffnenden Schwingtüren ihn herumfahren. Bevor er sich seiner Bewegung überhaupt bewusst wurde, hatte er schon die Walther hochgerissen und gezielt. Und noch bevor der Nomade überhaupt seine Waffe heben konnte, hatte Fegan schon den Finger am Abzug. Für einen Sekundenbruchteil registrierte er noch die verbrannte Haut und das versengte Haar, dann bellte auch schon die Walther auf. Doch der Schuss ging daneben, und der Nomade duckte sich weg.
    Fegan zog sich zur Tür in der jenseitigen Ecke zurück. Der Nomadehatte sich bereits wieder gefasst und zielte. Genau in dem Moment, als er feuerte, umklammerte eine Hand Fegans Fußgelenk, so dass er stolperte. Fegan ließ sich fallen, und die Kugel fegte über ihn hinweg. Er landete auf dem Rücken. O’Kane hielt immer noch sein Fußgelenk umklammert. Fegan trat mit dem Fuß zu und traf Bulls Kinn. O’Kane ließ los.
    Zwischen Fegan und der Schwingtür, vor der der Nomade kauerte, lag der Rollstuhl. Während er die Walther weiter auf die Tür gerichtet hielt, kroch Fegan rückwärts in die gegenüberliegende Ecke. Als der Nomade sich kurz aufrichtete, feuerte Fegan. Wieder daneben. Auf mehr als ein paar Meter Entfernung war er noch nie ein guter Schütze gewesen. Der Nomade ging wieder in Deckung.
    Fegan schob sich weiter zurück, bis er an der Wand war. Er rollte sich auf die Seite und streckte die Hand nach der Klinke aus. Die Tür schwang auf. Damit der Nomade in Deckung blieb, feuerte Fegan noch einmal auf die andere Tür, doch der Schlitten seiner Pistole blieb stecken. Das Magazin war leer. Fegan ließ die Waffe fallen, rappelte sich hoch, sprang in den Nachbarraum und warf die Tür hinter sich zu. Er fand sich in einer kleinen Küche wieder, mit einem Spülbecken, einem Herd mit großen Wasserkesseln und einem Kühlschrank, der in der Stille vor sich hin summte. Fegan zog Ronans Waffe aus dem Hosenbund, einen Revolver in Chrom-Ausführung. Er richtete ihn auf die Tür, durch die er gekommen war.
    Würde der Nomade von dort angreifen oder von hinten kommen? Rechts von Fegan befand sich eine weitere Tür. Fieberhaft versuchte er, sich wieder den Grundriss des Stockwerks zu vergegenwärtigen. Durch diese Tür dort musste man in einen weiteren Raum gelangen, von dem es dann in den Flur ging. Er lief hin und drückte auf die Klinke. Die Tür führte in ein kleines Zimmer mit bequem aussehenden Stühlen und einigen
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