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Bluthochdruck senken - das 3-Typen-Konzept

Bluthochdruck senken - das 3-Typen-Konzept

Titel: Bluthochdruck senken - das 3-Typen-Konzept
Autoren: Gräfe und Unzer , Thomas Breitkreuz
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Temperatureinflüssen. Eine faserige, bindegewebige Außenhülle (Adventitia) verbindet die Arterie mit dem umgebenden Gewebe und ist von Nervengeflechten durchzogen. Von hier erhalten die Muskelzellen den Impuls, sich zusammenzuziehen oder zu erschlaffen.
    Venen sind zweischichtig aufgebaut. Ihre Wand ist dünner als die der Arterien und besteht aus einem wiederum sehr dünnen inneren Häutchen und einer umgebenden Muskelschicht. Im Längsverlauf vieler Venen, vor allem in den Beinen, sind in bestimmten Abständen quer liegende Klappen eingebaut. Sie sorgen dafür, dass das Blut nur in eine Richtung – zum Herzen – und nicht etwa in die Beine oder Arme zurückfließen kann. Venen erscheinen eher bläulich und verlaufen zum großen Teil oberflächlich unter der Haut – gut zu sehen an Hand- und Fußrücken oder an Arm und Schläfe. Pulsfühlen und Blutdruckmessen geschieht an Arterien, Blutabnehmen dagegen an Venen; aus Arterien würde das Blut pulsierend herausspritzen.
    Kapillaren
    Arterien und Venen sind über Kapillaren miteinander verbunden. Das sind winzige, feine Blutgefäße am Ende der arteriellen Strombahn. Sie sind nur aus zwei Schichten aufgebaut: einer dünnen Innenhaut und Hüllzellen, die diese umgeben. Die Kapillarzone macht aufgrund ihrer filigranen Verästelung fast 60 Prozent der gesamten Oberfläche der Blutgefäße aus. Hier besteht nur noch ein minimaler, kaum messbarer Blutdruck, es ist die Ernährungszone des Gewebes, ähnlich einem gut durchsickerten Waldboden. Da kaum noch ein Blutdruck besteht, der die Flüssigkeit antreiben könnte, tritt diese aus den Kapillaren ins Gewebe über und wird auch wieder in die Kapillaren aufgenommen – in welcher Menge und mit welchen Bestandteilen, hängt davon ab, welche stofflichen Konzentrationen in der Umgebung vorliegen. Hier wird Sauerstoff abgegeben und Kohlendioxid aufgenommen; Fette werden in Eiweißstoffe verpackt und als Lipoproteine weiterverarbeitet; Mineralien und Spurenelemente werden ausgetauscht. Es ist ein ständiges Geben und Nehmen, ein Stoff-Wechsel im Wortsinne. Die gesamte Regeneration, alles Wachsen und Gedeihen findet also in einem Gebiet mit kaum noch messbarem Blutdruck statt. Doch dass es so weit kommen kann, ist vom Blutdruck und von der Impulsierung durch das Herz abhängig.
    Wussten Sie …
    … dass die aufgetriebenen Bäuche bei unterernährten Menschen Folge eines Eiweißmangels sind? Ihr Organismus schafft es nicht mehr, die Flüssigkeit im Bereich der Kapillaren wieder in die Blutbahn hineinzuziehen. Beine und Arme sind aufgrund des ebenfalls durch Eiweißmangel bedingten Muskelschwunds nur noch Haut und Knochen.
    Die Blutgefässe: Ein feinst verzweigtes Netz
    Arterien und Venen durchziehen den gesamten Körper wie ein feinmaschiges Netz von insgesamt 140 000 km Länge – das ist der dreieinhalbfache Erdumfang – und einer Gesamtoberfläche von 6000 bis 7000 Quadratmetern – das entspricht einem Fußballfeld! Es gibt 40 große Arterien, von denen 600 Äste ausgehen und sich in 1800 kleine Arterien verzweigen. Von diesen wiederum gehen 40 Millionen Arteriolen und 1,2 Milliarden Kapillaren von jeweils 0,5 bis 4 Millimeter Länge ab. Ähnlich komplex ist das Netz der Venen: Rund 80 Millionen Venolen vereinigen sich zu 1800 Venenzweigen, diese wiederum zu 600 Venenästen und 40 großen Venen, die in der Hohlvene münden.
    Venen
    Im Anschluss an die Kapillarzone nehmen die Venolen das Blut wieder auf und leiten es in das venöse System und zum Herzen zurück. Der Druck im venösen System entsteht durch den Sog aus der Atmung in der Lunge: Indem wir den Brustkorb dehnen, wird das Blut durch Unterdruck angesaugt. Außerdem werden die Venen durch die Bewegungen der sie umgebenden Skelettmuskulatur und die Impulse der Arterien (zwei Venen verlaufen um jede Arterie, die sie durchpulst) unter Druck gesetzt. Deshalb ist Bewegung so wichtig, um einen guten Rückfluss des Blutes aus Armen und Beinen zu gewährleisten!
Wie der Blutdruck zustande kommt
    Der Blutdruck ist der Druck, unter dem das Blut in den Adern strömt. Dabei fließt das Blut jeweils von Orten höheren Drucks zu Orten niedrigeren Drucks – eine physikalische Grundregel, die zum Beispiel auch in der Meteorologie für das Wetter gilt, wo ein Tiefdruckgebiet die Luft aus dem Hoch anzieht.
    Der Druck in den Arterien wird bestimmt durch die Blutmenge, den Herzschlag und den Widerstand, den die Blutgefäße dem Blutfluss entgegensetzen. Vor allem der Widerstand in
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