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Bluteid - Black Magic Sanction

Bluteid - Black Magic Sanction

Titel: Bluteid - Black Magic Sanction
Autoren: Kim Harrison
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stammt«, sagte der Mann aus dem frühen neunzehnten Jahrhundert, während er sich die Haare aus den Augen schüttelte und seine Ärmel nach unten rollte. »Meiner Treu, sobald ich etwas beginne, regst du dich sinnlos auf.«
    »Halt den Mund, Schwächling«, murmelte Al, der wusste, dass ihn zu schlagen nur in einen Wettkampf ausarten würde, an dessen Ende Pierce bewusstlos und jede Menge Chaos aufzuräumen war. Es war einfacher, ihn zu ignorieren. Al hatte die clevere Hexe schon eine Stunde nach seiner ersten Flucht wieder eingefangen. Danach hatte er sich sehr bemüht, uns während meines wöchentlichen Unterrichts voneinander fernzuhalten, bis Al aufging, dass ich sauer auf Pierce war, weil er sich freiwillig auf eine Partnerschaft mit Al eingelassen hatte. Partnerschaft? Zur Hölle, man sollte es als das bezeichnen, was es war: Sklaverei.
    Oh, ich war immer noch beeindruckt von Pierces magischen Fähigkeiten, die meine bei weitem übertrafen. Und die frechen Kommentare, die er in seinem seltsamen Akzent gegen Al abschoss, wenn der Dämon ihn nicht hören konnte, zauberten immer noch ein Grinsen auf mein Gesicht. Aber ich schaute nicht auf sein langes, lockiges Haar oder seinen schlaksigen Körper und noch weniger auf seinen
Knackarsch, verdammt nochmal. Irgendwann, kurz nachdem ich ihn unter dem Carew-Tower-Restaurant nackt gesehen hatte, war ich aus der jugendlichen Schwärmerei für ihn aufgewacht. Es mochte an seinem unerträglichen Selbstbewusstsein liegen oder daran, dass er sich weigerte zuzugeben, wie tief er in der Scheiße saß, oder dass er ein wenig zu gut in Dämonenmagie war. Aus welchem Grund auch immer, dieses teuflische Lächeln, das mich früher zum Zerfließen gebracht hatte, versagte jetzt völlig.
    »Ich bin mal kurz weg«, sagte Al, während er seinen Gehrock zuknöpfte. »Kontrolliere nur etwas. Ein ordentlicher Fluch ist ein gut gewundener Fluch! Pierce, mach dich nützlich und hilf ihr bei ihrem Latein, während ich weg bin. Ihre Syntax stinkt zum Himmel.«
    »Na, danke.« Die modernen Ausdrücke klangen in Als Akzent irgendwie seltsam.
    »Und lass sie nichts Dummes tun«, fügte er hinzu und rückte seine Brille zurecht.
    »Hey!«, rief ich, aber meine Augen schossen zu dem unheimlichen Wandteppich, auf dem sich die Figuren zu bewegen schienen, wenn ich nicht hinsah. In Als Küche gab es Dinge, mit denen man besser nicht allein war, und ich war dankbar für die Gesellschaft. Selbst wenn es Pierce war.
    »Wie der allmächtige Al es wünscht«, erklärte Pierce trocken und erntete eine mahnend hochgezogene Augenbraue, bevor Al verschwand und sich der Kraftlinien bediente, um in Newts Behausung zu gelangen.
    Sofort verloschen die Lichter, aber bevor ich mich bewegen konnte, gingen sie wieder an, jetzt um einiges heller, da Pierce den Zauber übernahm und mir damit zeigte, dass es nicht der dämonische Lichtzauber war, den ich kannte. Allein. Wie … nett. Ich beobachtete, wie er sorgfältig
sein feuchtes Trockentuch über die gepolsterte Bank an der zentralen Feuerstelle hängte, dann biss ich die Zähne zusammen und wandte den Blick ab. Als Pierce den Raum mit der Eleganz eines anderen Zeitalters durchquerte, stand ich auf und ging um den Schiefertisch herum, um ihn zwischen uns zu bringen.
    »Wie lautet die heutige Anrufung?«, fragte er und ich zeigte auf den Tisch. Ich wollte selbst noch einmal auf den Zettel schauen, hielt mich aber zurück. Ihm fielen die Haare über die Augen, als er die Anrufung studierte.
    »Sunt qui discessum animi a corpore putent esse mortem. Sunt eras« , sagte er leise und seine Augen waren fast erschreckend blau, als er zu mir aufsah. »Du arbeitest mit Seelen?«
    »Auren«, korrigierte ich ihn, aber er blieb skeptisch. Es gibt diejenigen, die glauben, dass der Aufbruch der Seele aus dem Körper der Tod ist. Sie haben Unrecht , übersetzte ich im Stillen, dann nahm ich ihm das Blatt ab und legte es neben die Flasche mit der Aura, die Schale und den Namen, den ich mit meinem Blut geschrieben hatte. »Hey, wenn man einem Dämon nicht vertrauen kann, wem dann?«, fragte ich sarkastisch, sammelte die missglückten Schreibversuche ein und legte sie auf den Kaminsims. Aber ich vertraute Al nicht und ich wollte mir den Fluch nochmal ansehen. Aber nicht, solange Pierce hier war. Er würde mir bei meinem Latein helfen wollen.
    Die Anspannung im Raum stieg, als ich weiterhin schwieg. Pierce setzte sich halb auf den Schiefertisch und ließ ein langes Bein baumeln. Er
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